Okidok, jetzt sind wir mal in ganz anderen Gefilden gelandet, als im
ewigen güldenen Rock’n’Roll. Unser Motto heute ist der Dancefloor.
Und auch der hat durchaus seine Daseinsberechtigung so wie jede andere
musikalische Stilistik auch. Unser Schweizer Aushängeschild Nr. 1 in
Sachen tanzbarem Pop, DJ Bobo muss ich Euch nun wirklich nicht mehr
vorstellen. Weltweit erhielt er über 260 Gold-, 28 Platinplatten und
sogar 1x Diamant, verbuchte 31 Chartbreaker und wurde zehnmal mit dem
World Music Award für «The Worlds Best Selling Swiss Recording Artist»
ausgezeichnet. Im Jahr 2006 erhielt er einen Diamant-Award für eine
Million verkaufter CDs in der Schweiz. Insgesamt hat er weltweit zirka
14 Millionen CDs verkauft (Stand 2009). – Soviel zur Statistik, die
sich übrigens noch um so einige Details erweitern ließe. Nur noch so
viel: Mit weltweit über 14 Millionen verkauften Alben gehört DJ Bobo
neben Yello zu den erfolgreichsten Schweizer Musikern. Jetzt ist er mit
seiner zwölften Show «Fantasy» unterwegs durch Deutschland und die
Schweiz. Seine Tourneen finden in einem ca. 2 Jahres Rhythmus statt.
Denn genauso lange dauert es jedes Mal, seine sehr aufwendig
inszenierten Bühnenproduktionen zu konzipieren.
Übrigens im März war DJ Bobo mit seinem engsten Kreis an Musikern
schon mal hier in München, um bescheiden in akustischer Form, einer
kleinen geladenen Gästeschar das neue Album und die Bühnenshow unter
selbigen Namen ‚Fantasy’ vorzustellen hier.
In wesentlich größerem Rahmen findet heute das Konzert in der Münchner
Olympiahalle statt, allerdings vor gerade mal 6.000 Gästen.

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Zudem ist die Arena bestuhlt. Das
wiederum wirkt etwas seltsam. Ich meine – Dancefloor und Sitzplätze,
das passt nicht wirklich. Aber ich vermute mal, die Bestuhlung passierte
deshalb, damit die Räumlichkeit nicht
ganz so verwaist wirkt. Tut es denn auch wirklich nicht. Und sitzen
bleibt hier ohnehin keiner.
DJ Bobo ist bekannt für seine
gigantischen Bühnenkreationen. Und diesmal hat er sich in der Tat
selbst übertroffen. Eine 6-armige gigantische Buddhafigur («Der Gigant»)
steht im Mittelpunkt des 14,5 m breiten und 12,5 m hohen Bühnenaufbaus.
Und auf jeder der sechs Hände thront ein Musiker. Dies sind übrigens
Alex Vesper (Schlagzeug), Andreas Sigrist (Gitarre), Pierangelo
Crescenzio (Bass) und Thomas J. Gyger (Keyboard). Und nicht zu vergessen
sei das Tanzensemble, dem einige brillante Akrobaten angehört. Neben DJ
Bobo steht seine Frau Nancy im Mittelpunkt, die zwar nicht ganz so viel
tanzt wie die anderen, dafür aber die weibliche Leadstimme inne hat.
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Logisch, so weiß doch jedes Kind, dass
sich singen und extensives tanzen nur schwerlich vereinbaren lässt,
ausgenommen es wäre Play Back wie es vermutlich bei Madonna und so
einigen Anderen der Fall ist. Eines steht fest: das was uns Bobo und
seine Truppe an akustischem Hörgenuss bieten ist tatsächlich live
interpretiert und nicht etwa vom Band eingespielt, allerhöchstens
einige zusätzliche Samples kommen aus der Konserve. Aber das gehört
heutzutage ja fast schon zur Normalität. Jeder Besucher findet auf
seinem Platz ein hochwertiges Fanmagazin, quasi als kleinen Bonus und
zur Einstimmung. Apropo Einstimmung! Die kommt von zwei Supportacts,
deren Namen ich noch nie gehört habe und bei deren Vorstellung (eine
reine Tanz-Singshow) die Instrumente komplett vom Band kommen. Das Ganze
ist somit wirklich zu vernachlässigen. Denn der Act der zusätzlich
angekündigt war, ist nicht erschienen. Ich spreche von Captain
Hollywood, der in den Achtzigern seine Hoch- und Blütezeit feierte.
Also los geht’s mit der Fantasy Show. Kurz vorher wird noch darauf
hingewiesen, dass man zwar nichts gegen das knipsen mit kleinen
Pocketcams hätte, aber das mitfilmen streng verboten sei. Das ist auch
der Grund warum Ihr hier in dieser Review nur einen einzigen Clip
findet. Und der stammt vom Official You Tube Channel von Bobo. Es ist
ein gelungener Zusammenschnitt der Höhepunkte der Show. Und dank der
perfekten Inszenierung, könnte die, im Clip gezeigte Darbietung bei
jeder Show auf dieser Tour gewesen sein. Den Clip findet Ihr ganz unten.
Eine weitere Ansage verführt zum
schmunzeln: „und keine Angst wenn die Bühne brennt. Das ist ganz
okay.“
Die Lichter gehen aus und vom hinteren Teil der Halle ganz oben kommt
eine Zauberfee herab
gestiegen, die durch die Reihen in der Arena nach vorne läuft. Im nächsten
Moment erscheint schon Bobos Silhouette hinterm Vorhang........
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..... und auf
geht’s zum schichteln, bei dem vor allem im ersten Moment der Buddha
beeindruckt. Die Stücke vom neuen Album
stellen selbstredend den Schwerpunkt dar und werden immer wieder
mit akrobatischen Kunstturneinlagen abwechslungsreich vermischt.
DJ Bobo selbst gibt sich äußerst publikumsnah und schmeißt sich
selbst mitten rein in die Arena, um dort einer netten Hausfrau einen
Wunsch zu erfüllen, - nämlich mit ihrem Ehemann ein Duett zu singen.
Das kommt natürlich äußert gut an, und die allgemeine Stimmung
steigert sich in eine kochende Partylaune.
Auch mit Pfeil und Bogen will geübt sein
und das lichterloh.....
Eine weitere Einlage ist Bobos Schlagzeug Duell mit seinem Drummer oder
Nancys Solo. –
Wie schon gesagt, es ist alles bis ins
kleinste Detail perfekt inszeniert und (fast) nichts dem Zufall überlassen.
Trotzdem wirkt die Show keineswegs künstlich oder steril. Und das
wiederum ist die eigentliche Kunst am Gesamtwerk. Die Hits dürfen natürlich
auch auf keinen Fall fehlen. Aber die muss ich Euch hier nicht mehr aufzählen.
Schaut auf die Setliste.
Last but not least steht die Bühne dann tatsächlich lichterloh in
Flammen. Ergo: auch die Pyroshow ist technisch astrein produziert. Da
es uns Fotografen diesmal Gott sei Dank gestattet ist, von oben die
ganze Show zu knipsen, konnte ich so einige Höhepunkte festhalten.
Leider ist es aber nur die Länge eines Songs erlaubt direkt vor der Bühne
Eindrücke festzuhalten.

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Nun, um zum Epilog hier zu kommen....
Auch wenn die Musik von DJ Bobo zum großen Teil Geschmackssache ist.
Und vor allem die vielen Rockmusikliebhaber, die meine Seite besuchen,
eher die Nase rümpfen, so muss ich trotzdem sagen, dass DJ Bobo
letztendlich einen sehr guten Gesamteindruck hinterlässt, der
sicherlich zum großen Teil eben auf die bombastische Show und die überschäumende
Stimmung zurück zu führen ist. Und auch wenn die Olympiahalle halbleer
war, ..... sagen wir mal so – 6.000 Zuschauer, das müssen Gotthard
und Krokus erst mal zusammen kriegen. Dann reden wir weiter.
Ein fantasievoller Abend geht zu Ende, der mit Sicherheit ein visuelles
Vergnügen und eine akustische Erfahrung wert war.
http://www.djbobo.ch |