Passend zur momentanen Tour
und dem Anlass entsprechend heißt das, in diesem Jahr erschienene
Produkt: „30 Years Live“, eine Retrospektive ihres Schaffens und ein
Überblick über das Gesamtwerk, wenn man es so nennen will. Bad
Religion sind immer noch Greg Graffin (Voc), Brett Gurewitz (Git), Jay
Bentley (Bass), Greg Hetson (Git), Brian Baker (Git) und Brooks
Wackerman (Drums), wobei
die ersten drei genannten Musiker tatsächlich noch vom Original Line Up
von anno dazumal stammen. Pech hatte die Truppe lediglich immer mit
ihren Schlagzeugern, die des öfteren wechselten.
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Protestpunk hin oder her (Anm. die Musik
ansich ist, oder war schon immer Protest für sich selbst), Fakt ist,
das was Bad Religion nach wie vor fabrizieren ist Punkrock vom
Feinsten,- kurz, abgehackt, aggressiv, ohne Verschnaufpause, aber mit
einer post-modernen, amerikanischen Note versehen. Unsere Tonhalle ist
jedenfalls absolut ausverkauft, was so viel wie ca. 2.500, größtenteils
junge Fans bedeutet, die sich eingefunden haben, um ihren Punk ala’
Bad Religion zu zelebrieren. Und das tun sie auch nach wie vor zu den,
meist nur 2minütigen Hau-Drauf Hymnen. Für uns Fotografen wird die
Zeit zum knipsen, die wie immer aus den ersten 3 Stücken besteht, zum
Drahtseilakt. Denn wo wir sonst durchschnittlich gute 10 – 15 Minuten
Zeit haben, sind es hier gerade mal 6 x 60 Sekunden. Da heißt es in
Warp Geschwindigkeit abdrücken ohne große Experimente oder Denkpausen.
Eine Sache fällt mir dann doch am Rande auf, wenn ich die Action da
oben mit der vom letzten Mal vergleiche. Und das letzte Mal ist bei mir
denn doch schon so einige Jährchen her. Die Brüder da oben gehen es
nicht mehr ganz so explosiv an.
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Ich spreche hier von der allgemeinen
physischen Motorik, die sich von der Kamera dieses Mal um einiges
leichter einfrieren lässt, wie noch das letzte Mal. Aber das führe ich
jetzt mal ganz frech auf das, doch schon etwas fortgeschrittenere Alter
unserer Punker da oben zurück, die zum Teil wacker auf die Fünfzig
zugehen und von so manchem Fan da unten, locker die Daddies sein könnten.
Aber so ein Umstand sollte bei einer glaubhaft-guten Punkband nun
wirklich keine Rolle spielen. Und Frontvogel Greg Graffin macht das
treffend vor. Die Bude bebt und schwitzt und dampft, dass es eine helle
Freude ist. Und es macht den Anschein, als ob Bad Religion populärer
sind als je zuvor.
http://www.badreligion.com/ |