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Gleich zu Beginn ein dickes Sorry, dass diese Live Review um so viel verspätet kommt, aber der Grund heißt einfach Urlaub, auch wenn’s nur eine armselige Woche war. Aber wie sagt man so schön: besser das, als gar nichts. Und genauso verhält es sich mit dieser Review hier, die sich gerade mal aus drei Songs –  fotografieren und ein paar zerquetschte mehr, zusammen setzt. Aber allzu viel habe ich zu den amerikanischen Melodic-Politpunkern ohnehin nicht mehr hinzuzufügen. Seit ihren letzten Europa Besuchen hat sich in der Tat nicht viel verändert, außer dass bei jedem Einstand ein paar neue Punk-Parolen hinzu gekommen sind. Nur eine ist immer gleich geblieben, und die ist nach wie vor der größte Hit, den Bad Religion bis dato hatten und haben in ihrer 30jährigen Existenz – ‚This Is Not A Punkrock Song’ ..... Und wie immer bildet diese Hymne das Schlusslicht eines jeden Bad Religion Konzerts.


Passend zur momentanen Tour und dem Anlass entsprechend heißt das, in diesem Jahr erschienene Produkt: „30 Years Live“, eine Retrospektive ihres Schaffens und ein Überblick über das Gesamtwerk, wenn man es so nennen will. Bad Religion sind immer noch Greg Graffin (Voc), Brett Gurewitz (Git), Jay Bentley (Bass), Greg Hetson (Git), Brian Baker (Git) und Brooks Wackerman  (Drums), wobei die ersten drei genannten Musiker tatsächlich noch vom Original Line Up von anno dazumal stammen. Pech hatte die Truppe lediglich immer mit ihren Schlagzeugern, die des öfteren wechselten.

Protestpunk hin oder her (Anm. die Musik ansich ist, oder war schon immer Protest für sich selbst), Fakt ist, das was Bad Religion nach wie vor fabrizieren ist Punkrock vom Feinsten,- kurz, abgehackt, aggressiv, ohne Verschnaufpause, aber mit einer post-modernen, amerikanischen Note versehen. Unsere Tonhalle ist jedenfalls absolut ausverkauft, was so viel wie ca. 2.500, größtenteils junge Fans bedeutet, die sich eingefunden haben, um ihren Punk ala’ Bad Religion zu zelebrieren. Und das tun sie auch nach wie vor zu den, meist nur 2minütigen Hau-Drauf Hymnen. Für uns Fotografen wird die Zeit zum knipsen, die wie immer aus den ersten 3 Stücken besteht, zum Drahtseilakt. Denn wo wir sonst durchschnittlich gute 10 – 15 Minuten Zeit haben, sind es hier gerade mal 6 x 60 Sekunden. Da heißt es in Warp Geschwindigkeit abdrücken ohne große Experimente oder Denkpausen. Eine Sache fällt mir dann doch am Rande auf, wenn ich die Action da oben mit der vom letzten Mal vergleiche. Und das letzte Mal ist bei mir denn doch schon so einige Jährchen her. Die Brüder da oben gehen es nicht mehr ganz so explosiv an.

Ich spreche hier von der allgemeinen physischen Motorik, die sich von der Kamera dieses Mal um einiges leichter einfrieren lässt, wie noch das letzte Mal. Aber das führe ich jetzt mal ganz frech auf das, doch schon etwas fortgeschrittenere Alter unserer Punker da oben zurück, die zum Teil wacker auf die Fünfzig zugehen und von so manchem Fan da unten, locker die Daddies sein könnten. Aber so ein Umstand sollte bei einer glaubhaft-guten Punkband nun wirklich keine Rolle spielen. Und Frontvogel Greg Graffin macht das treffend vor. Die Bude bebt und schwitzt und dampft, dass es eine helle Freude ist. Und es macht den Anschein, als ob Bad Religion populärer sind als je zuvor.
http://www.badreligion.com/

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