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Wie besagt ein bekanntes
Sprichwort so schön: ‚In der Kürze liegt die Würze’ oder nehmen
wir lieber das gängigere ‚Klein aber (noch immer) ohoooo Zitat!!!!
Egal, im Prinzip trifft beides zu auf den Mann mit der schwärzesten
Stimme im weißen Rock’n’Roll. Und obwohl Eric Burdon mittlerweile
satte 69 Lenze zählt, hat er, mal abgesehen von einigen unwesentlichen
Äußerlichkeiten (Anm. älter werden wir schließlich alle mal), von
seinen sanglichen Qualitäten nichts eingebüßt. Und um noch so eine
Klischee Phrase zu verwenden, sei es einmal mehr mit dem altbekannten guten Rotwein verglichen, der, wie allgemein
bekannt ist, umso delikater schmeckt, je länger er reift. Mr. Burdon
ist demzufolge nicht nur einem klassischen Bordeaux oder Cotes Du Rhone
von 1985 gleichzusetzen, sondern denn schon eher einem Baron (Mouton) De
Rothschild von 1945. Und
jener wurde erst vor kurzem bei Christies um sagenhafte $ 65.000,--
versteigert – eine Flasche – wohlgemerkt. Wie auch immer es um das Talent des ehemaligen, und jetzt wieder Frontmannes der Animals bestellt ist, so plagt auch ihn neben vielen anderen Oldiestars gegenwärtig die alte Seuche von wegen – in den größten Teilen unseres Planeten kräht kein müder Gockelhahn mehr danach, außer eben bei uns in Germany. Und auf unser schönes Rock’n’Roll Schlaraffenland konzentrieren sich demzufolge auch die meisten Altrocker mittels ausführlicher Tournee-Tätigkeit. Das heißt jetzt mitnichten, dass woanders rein gar nichts mehr geht. Aber verglichen mit der nach wie vor bestehenden Gegenliebe, die wir Deutschen unseren geliebten Oldies entgegen bringen, sind die restlichen Aktivitäten eher als Tropfen auf den heißen Stein zu bezeichnen. Nun, einige Jährchen hat es jetzt schon gedauert, bis Klein-Eric wieder mal den Weg hier her gefunden hat, speziell nach München. Das letzte Mal ist immerhin schon ganze vier Jahre her. Aber last but not least hat er es wieder mal auf die Reihe gebracht. Dank einer sehr fürsorglichen Managerin, - weniger als halb so alt wie er, aber dafür seine dritte Ehefrau, ist die Promotion gleich 0, aber dafür die Auflagen umso strenger. Die Dame verlangt nämlich von sämtlichen Fotografen einen Abtritt der Rechte am eigenen Bild, sowie deren freien Weiterverwendung in eigenem Interesse. Geknipst werden darf offiziell nur während der ersten beiden Songs. Und das Publikum wird per etlichen Notizen am Gebäude und einer gesonderten Ansage vor Showtime ausdrücklich auf ein striktes Fotografierverbot hingewiesen. (Anm.: weil man ja mit kleinen Pocketkameras ach so tolle druckreife Bilder machen kann!) Und für etwaige Interviews bleibt bei 2 Days off – ja schon überhaupt keine Zeit mehr, jedenfalls nicht, seit Erics bessere Hälfte die Zügel in der Hand hält. |
Nach
einem kurzen Intro betritt auch der Meister aller Klassen die Szenerie um
mit dem Animals Klassiker ‚When I Was Young’ einzusteigen was schon
fast eine symbolische Charakteristik zeigt.
Und mindestens 800 der 1.000 Schäflein hier, fühlen sich
augenblicklich angesprochen und retournieren diese Message mit einer
deutlich sichtbaren und hörbaren Gegenliebe. Auch ‚Don’t Bring Me
Down’ (nein, nicht der Song von ELO) setzt diese Symbolik weiter fort
und fließt in den ersten Höhepunkt über mit
Und das ist denn auch das Amen des offiziellen Sets wie erwartet. Die Zugabe wird durch ein minutenlanges Schlagzeugsolo eingeleitet während dessen sich nach und nach auch der Rest der Belegschaft wieder einfindet mit dem Schlusslicht Burdon, der sich dann umgehend in eine eindrucksvolle Version von ‚Outta This Place’ verlustriert. Es folgen noch zwei weitere Hymnen aus dem umfangreichen Repertoire der Animals, und das war’s dann endgültig. Der Meister
stapft von dannen, hinaus zum Hintertürchen, und noch bevor der erste Fan
vor jener Pforte mit Stift und CD bewaffnet, eintrifft, ist er schon per
Taxi in der Dunkelheit entschwunden. Der Dank für diesen rasanten Abgang
gilt einmal mehr dem fürsorglichen Management, das stets dafür sorgt,
dass dem Star des Abends auch ja keiner zu nahe kommt. |