Kinder, ich hab’s
schon oft gesagt... Ich freu mich immer wie ein Schneekönig, wenn ich
nach all den vielen Jahren und noch unzähligeren Bands, so ab und zu
zwischendurch mal eine Truppe live zu sehen kriege, die ich bislang noch
nicht auf der Bühne spielen gesehen habe. Und glaubt mir, das kommt
heutzutage mehr als selten vor. Die meisten Künstler die schon seit
Menschengedenken, oder zumindest seit etlichen Jahren unterwegs sind,
hat man als Journalist meistens schon zig Mal durchgekaut. Nicht, dass
es einen langweilen würde, denn kein Konzert gleicht dem nächsten von
der selben Band. Trotzdem fehlt natürlich der Reiz des ganz Neuen, und
man weiß in etwa was einen erwartet. Mit Royal Republic, einer ziemlich
neuen Rock’n’Roll Formation aus Schweden, weiß ich das noch nicht.
Denn Ihr wisst ja: zwischen einer CD und einem Liveauftritt können oft
Welten liegen. Also auf geht’s zum schichtln, und lasst uns der Dinge
harren, die da kommen mögen.
Und
augenscheinlich muss der berühmte Funke zwischen den vier Sunnyboys
sofort angesprungen sein. Denn das Erstlingswerk ‚We Are The Royals’
besitzt exakt jene wohldosierten Zutaten, die ein Album ausmachen, um es
zu einem Partyknaller werden zu lassen – schwer Ohrwurm-verdächtig,
aber keineswegs kommerziell. Und unser Rock’n’Roll Nachwuchs beweist
einmal mehr, dass es keine Langhaar Matten und Logokutten benötigt, um
sich trotzdem stilgerecht zu präsentieren. Im Gegenteil, Royal Republic
unterstreichen ihren Namen nachdrücklich mit Designerhemd, Dandy Haircut und stilechtem
Timbre. Ist ja
ziemlich orginell aus der üblichen Frase - + Guest, gleich einen
Bandnamen zu kreieren. Weniger amüsant ist allerdings deren Performance,
die zwar das allermöglichste unternimmt, um die anwesenden Youngsters
einzustimmen. Allerdings vermögen die Kiddies wiederum nicht wirklich sich mit
dieser Gangart zu assoziieren. Denn das was die Franzosen hier fabrizieren
ist nun tatsächlich eher der alternativen Progressiv-Ecke zuzuordnen. Und
alle Musikliebhaber, die mit dieser Stilistik nicht so zurecht kommen, könnten
nach kürzester Zeit ein gewisses Gefühl der Monotonie nicht ableugnen.
Ich sage bewusst: könnten, denn natürlich hat auch diese Musik ihre
Daseinsberechtigung. Aber genau wie Royal Republic noch im Frühjahr als
Support versucht haben, erste Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, so
unternehmen Plus Guest dieses Unterfangen jetzt als eben + Guest der
Schweden. Wer mehr über dieses Outfit erfahren will, klickt am besten
auf: It’s Showtime Freunde, und unsere adligen Punkrocker haben sich vorgenommen, unseren Globus aus den Angeln zu heben. Naja, vielleicht is’ es nur die Konservenhaut unseres Thronsaals hier. Aber das tun sie mit so einer Vehemenz und Feuereifer, dass auch der allerletzte Holzwurm seinen bevorstehenden Winterschlaf auf vorgestern verschiebt. Yiippiieehh ist das eine Gaudi, - endlich wieder eine neue, junge Band, die nicht nur ihrem Image sondern auch ihrem Ruf und Können gerecht wird. Und im Gegensatz zu etlichen anderen Kollegen ihrer Altersklasse, die die Dinge viel zu tierisch ernst nehmen, katapultieren Royal Republic auch noch jede Menge Humor und Leichtigkeit in ihr melodisches Feuerwerk und machen aus dem Konzert zusätzlich noch eine Comedy Show. Und wie man so schön sagt: es kommt genau das zurück, das man gibt. Royal Republic geben sehr viel, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Truppe im Prinzip ja nur ein Album im Rucksack mit sich schleppt. Und das ist, wie wir alle wissen, eigentlich zu wenig, um eine volle Show zu füllen. Trotzdem schaffen die Schweden das mit Leichtigkeit und eben mit sehr viel Witz. Wobei Frontmann Adam das Non Plus Ultra des Entertainment Aspekts ist. Von ihm strömt die Energie auf die Anderen und auf die Menge aus. Spätestens wenn er und Schlagzeuger Per sich der Oberbekleidung entledigen, machen sämtliche Mädels hier nicht nur einen Hofknicks oder Kniefall sondern geben zudem den letzten Rest ihrer imaginären Unschuld auf .
Alles
Klischee und gehört zur Rock’n’Roll Party hier, und ist eigentlich
gar nicht notwendig. Aber solange die Musik gut ist und die Performance
klasse, so wie hier von dieser jungen, talentierten und schwungvollen
Combo, da stellt so eine altbekannte Einlage eigentlich nur noch den
Zuckerguss auf dem Kuchen dar. Und das Ganze ist einfach nur ein,
einziger, großer, erstklassig interpretierter Spaß, - genauso wie eben
eine Rock’n’Roll Party sein sollte. |
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