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Wenn Ihr mich fragt, wer der
liebenswerteste dicke Rocker auf diesem Planeten ist, dann kann ich ohne
zu zögern behaupten, dass dies Jon Oliva ist, na ja neben Meat Loaf
vielleicht. Dabei kann unser Jon ganz schön zynisch und hin und wieder
auch launisch sein. Aber im Großen und Ganzen kann man mit ihm sehr gut
auskommen. Das kann ich nur immer wieder bestätigen, zumindest was die
letzten 25 Jahren betrifft. Und damals in den Achtzigern war Jon noch
eine, wie sagt man so schön? – halbe Portion von dem was er jetzt
ist. Aber Jon und schlank? Das kann man sich fast gar nicht mehr
vorstellen. Seine Proportionen gehören zu ihm genauso wie seine
Stimme., die Stimme, die Savatage einst geprägt hat. - Ach ja, und den Dallas Cowboys ist er immer noch treu als ergebener Fan und Clubmitglied. – Euch Fans da draußen muss ich die Bio von Herrn Oliva nicht mehr groß beschreiben. Und er selbst nimmts wie immer gelassen und meint: „egal was ich mache, ob Savatage, Pain oder TSO, es ist alles irgendwie Savatage. Denn Savatage bin ich.“. Und im selben Atemzug kommt dann das Statement, dass ohnehin schon jeder irgendwie geahnt hat: ‚jawohl, nächstes Jahr gibt’s eine Reunion von Savatage“. (Anm. im Interview gibt’s mehr Einzelheiten darüber). Wie auch immer, jetzt sind wir erst mal wieder mit Jon Oliva’s Pain on Tour in unserer zweiten Heimat Germany. Im Sommer waren wir bereits einmal da für diverse Festivalauftritte. Jetzt folgen noch mehrere Clubevents, auch außerhalb der Landesgrenzen. Allerdings, und das habe ich in einigen kürzlichen Live Reviews bereits erwähnt, tun sich diese sogenannten True Metal Bands aus den 80ern und 90ern vor allem in Süddeutschland zunehmend schwer und zählen oftmals nur 50 verlorene Seelen im Zuschauerraum. In Memmingen, im Kaminwerk hat Big Jon Glück im Unglück und darf auf ca. 250 Köpfe hinab blicken. Supportet wird er von zwei Bands, wovon der Opener den Namen Need trägt.
Bandmitglieder sind Sänger Jon V.,
Ravaja (Git), Peter (Drums) und K.K. (Bass). Viel mehr Infos gibt s
nicht über dieses Outfit, da ihre official Website nicht unbedingt auf
dem neuesten Stand ist, und die angegebene My Space Page gar nicht erst
existiert. Need haben ihren Schwerpunkt auf alle Fälle auf Stilbrüche
gelegt. Und diese wiederum erstrecken sich von sehr melodisch, über
alternativ bis hin zum Metalcore. Es ist schwierig einen roten Faden zu
erkennen, und es besteht die Gefahr, dass man vor lauter Struktur
Cocktail die Geschmacksrichtung verliert.
Ich persönlich habe damit meine Probleme. Und ich glaube, ich
bin da heute Abend nicht die Einzige. Nur die Tatsache, dass Sänger Jon
V. über hervorragende stimmliche Fährigkeiten verfügt, lässt sich
nicht verleugnen. Mehr über Need, wenngleich wie gesagt, nicht up to
date, gibt’s unter: http://www.needband.com/ Der Fokus von Neverland sind definitiv
der türkische Sänger Oganalp Canatan
und die griechische Vokalistin Iris Mavraki. Des weiteren mit von
der Partie sind: nur Ozkoc (Git),Burak Kahraman (Git), Guney Ozsan
(Keyboards), Can Dedekarginoglu (Bass) und Emrecan Sevdin (Drums).
Genauso wie Need ist mir auch Neverland bis dato kein Begriff gewesen. 4
Alben und 2 Singles sind die bisherige Ausbeute. Musikalisch schöpft
die türkisch-griechische Freundschaft (wo gibt’s denn das noch?!!!:-))
aus einem extrovertierten Cross Over Kochtopf. Und genauso wie bei Need,
kann ich keine klare Note heraus kristallisieren aus der musikalischen
Darbietung. Aber vielleicht ist es ja auch nur der unbekannte Jargon,
der mir anfangs so gar nicht ins Ohr gehen will. Aber das ist natürlich
mein persönliches Feeling. Kritik will ich gar nicht erst üben. Denn
hierbei hat sich wahrscheinlich jeder selbst ein Bild gemacht oder auch
nicht. Ich lasse es mal dahin gestellt. Aber Fans der klassischen Metal
Muse ala' Jon Oliva haben hierbei offensichtlich ihre Probleme. Ich bin
zwar sehr offen gegenüber den verschiedensten Stilistiken, aber fest
steht, dass Neverland jetzt nicht unbedingt meinen Mittelohrnerv
getroffen hat mit ihrem Stoff. http://www.neverlandofficial.com/ Jawohl, es gibt Veränderungen im Gefüge,
die die Namen Jason Gaines am Bass und Jerry Outlaw an Gitarre tragen.
Und dass Jon tatsächlich keinen schlechten Griff damit getan hat,
bewahrheitet sich umgehend im folgenden Intermezzo par Excellence. - Und soll einer nochmal behaupten, dass Jon kein Poser ist. Halleluja, für die Kamera eines Fotografen ist das mehr als nur ein gefundenes Fressen, zumal der straighte Blick in die Linse fast schon zur Gewohnheit wird. Ach ja, um die restlichen Herren in der Band nicht zu vernachlässigen, da wären natürlich noch Longtime Gitarrist Matt LaPorte, der seinen Body Index langsam aber sicher dem, von Jon Oliva anpasst. Nur wie sagt man so schön: gleich und gleich gesellt sich gern. Never Mind, Gitarre spielen kann er hervorragend. Und das ist schließlich und endlich die Hauptsache. Alles andere ist, sich ähnelndes, optisches Beiwerk. Last but not least sitzt am Schlagzeug nach wie vor Chris Kinder, der uns von früher gut bekannt ist. Aber kurioserweise sind es die beiden Neuen, die das Hauptaugenmerk auf sich ziehen. Eine sehr anerkennende Tatsache ist der Umstand, dass sich Gitarrist Jerry im Gegensatz zu seinem Vorgänger wirklich in die Eingeweide wirft und offensichtlich alles aus sich selbst heraus holt, was nur irgendwie geht. Das ist wirklich ganz großes Kino, und der gute Mann katapultiert wirklich den letzten Adrenalin Schub aus sich selbst heraus. Bassisten hingegen stehen mehr auf der Kante der Suppenschale. Und ihre Fähigkeiten werden lediglich durch etwaige Soli zur Kenntnisnahme genommen. Aber Jason sorgt zumindest dafür, dass der visuelle Attraktiviätsbonus um mindestens 150 Grad auf der Richterskala hoch geschraubt wird. Der Neuling befindet sich übrigens auf seinem ersten Europa Trip und bezirzt mit seinem Kontafei so manche Metalqueen im Publikum. Fünf Songs vom aktuellen Studioalbum ‚Festival’ finden Platz auf der Setliste. Der Rest ist eine Mischung aus Jon Oliva’s Pain – Best of und den bekanntesten Savatage Hymnen. – Die Zugabe ist denn auch der absolute Höhepunkt mit ‚Gutterballet’ und ‚Hall Of The Mountain King’, auch wenn Jon deutlich hörbar unter stimmlichen Problemen leidet. Keine Ahnung ob das tatsächlich an einer verkappten Erkältung liegt, oder schlicht und ergreifend an physisch-programmierten Problemen. Bei ‚Gutter Ballet’ geht’s gerade noch. Aber beim Mountain King hilft nur noch Trick 17. – Need Frontmann und Freund Jon V. erklimmt nochmal den Altar und unterstützt unseren Bergkönig hier in Sachen oraler Brachialleistung. Und so klappt der Gewaltakt auch noch ganz gut bis zum allerletzten hohen C. – Jon Olivas letztendliche Schwäche ist sicherlich nicht unbemerkt geblieben beim Publikum. Aber dieses sieht geflissentlich darüber hinweg. Denn was diese Band hier gerade an Herzblut auf die Bretter geknödelt hat, das sucht wirklich seinesgleichen. Ich sage immer so, was nützt mir die
150%ig überperfekte Frickelband,
wenn auf der Bühne 0 Ausstrahlung rüber kommt und mir vor lauter
Langeweile die Füße einschlafen. – Und ich kann mich nur
wiederholen: ein Konzert ist dann gut, wenn mir die Füße vom stehen
nicht weh tun und ich nicht auf die Uhr schaue und hoffe, dass noch ein
Song und noch ein Song und noch einer ... kommt. Und danach ist noch
immer nicht Schluss. Genau das war heute der Fall.
Und die Perfektion lassen wir dabei mal schön dort, wo der
Cheyennepfeffer wuchert. – Jon we luv you.... und freuen uns schon
jetzt auf Savatage 2011 und natürlich die die TSO Tour. - Alle Infos zu
letzterem sind hier
zu finden.(für München speziell - hier). |
Im
Diary
gibts einige Off Stage Schnappschüsse |