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Preisfrage: was braucht
der Mensch, um glücklich zu sein? Ja genau! – 3 Akkorde, 120 Dezibel
und einen, ins Ohr gehenden Rhythmus. Na ja, und dann vielleicht noch 5
oder 6 Bierchen, und unser deutscher Otto Normal-Verkoster in Sachen
Rock’n’Roll ist absolut happy und zufrieden gestellt. Logisch, Musik
soll schließlich unterhalten. Allerdings ist das Verständnis für
Unterhaltung sehr unterschiedlich. Die einen brauchen nur die oben erwähnten
3 Takte, andere suchen den hochqualifizierten Frickel-Anspruch. Wieder
andere wollen Botschaften transferiert haben oder intellektuelle, fast
schon philosophische Epen serviert bekommen. Nun, Geschmäcker sind halt
mal verschieden. Aber eines ist so sicher wie das Amen in der
Sixtinischen Kapelle. Im Endeffekt, wenn man die 5 Bierchen und
vielleicht noch 2 oder 3 Klare dazu rechnet, ist auch der
intellektuellste Instrumentalfreak mit den simplen 3 Akkorden glücklich.
Und so schließt sich der Kreis wieder. Sagen wir mal so: es ist alles
eine Sache der jeweiligen Laune und Gemütsstimmung. – Und seien wir
mal ehrlich, wer hätte es besser machen können als Status Quo, die
seit 40 Jahren beim berühmten
Akkord Trio geblieben sind. Dazu tanzt der Uropa genauso wie die
Enkeltochter in spe, die Gicht ist vergessen, und das Rheuma macht
zumindest für 2 Stunden Pause und tanzt einen Rock’n’Roll. - Wir haben zwar seit 30 Jahren nie wirklich was neues gemacht, aber der Skandal Im Sperrbezirk, die Rosi und die Schikeria ziehen immer noch, und das im Normalfall bei ca. 200 Zelt,- und Bier,- und anderen Festivitäten. Und grad hier in München, wo auch noch der sogenannte Heimspiel Bonus vorherrscht, da lassen wir erst recht die Puppen tanzen. Obwohl, und das muss man jetzt gerechter Weise dazu sagen, hier und heute die Spiders anfangs etwas Anlaufprobleme haben, so scheint es jedenfalls, bis sie wieder zum fünften Gang in der Schaltung finden. Auch die Akustik ist zu dem Zeitpunkt nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Aber das wiederum dürfte den Meisten der 12.000 hier nicht weiter aufgefallen sein. Ich denke ganz einfach so, dass es für die bayerischen Rocker zwar einerseits das Gelbe vom Kuckucksei war, dass sie die Chance erhielten auf diese Tour aufzuspringen. Andererseits empfinde ich aber die Größenordnung dieser Veranstaltungsstätte einfach eine Nummer zu hoch. Die Band kommt z.B. in einem Circus Krone, wo ca. 1.200 Gäste Platz haben, noch viel besser rüber als hier jetzt gerade. Aber was soll’s. Jetzt simma halt amal da und machen das Beste draus. Günther Sigl hat immer noch seinen Kulleraugen-Blick drauf wie anno dazumal. (Anm. er stapft jetzt übrigens auch mit Solo-Rock’n’Roll Schua durch die Gefilde - hier) - Barny Murphy sitzt der Schalk nach wie vor im Nacken. Und der Rest der Gang ist ebenfalls nicht zu verachten, obwohl von denen keiner mehr vom Original-Line-up her stammt. Aber es befinden sich sehr gute Musiker darunter, wie z.B. Keyboarder Ludwig Seuss, der mit seiner eigenen Band, der Ludwig Seuss Band, nebenbei noch etwas anderes Muse spielt. |
Aber zurück zum momentanen Geschehen hier, das von einigen, sicherlich guten Improvisations-Soli bereichert wird. Wobei ich da wieder der Meinung bin, (und nicht nur ich) dass man diese gerade in dieser Situation hier, doch lieber etwas kürzer gehalten hätte und dafür vielleicht lieber noch einen Gassenhauer mehr der Setliste hinzu gefügt hätte. - Aber abgesehen davon lassen wir den Skandal im Sperrbezirk abdampfen bis zum letzten Glockenton. Und es ist offensichtlich, dass Günther und Co. – sehr gut bei allen Status Quo Fans ankommen. – Und wir hier in Bayern lassen auf unsere Haus- und Hofband schon amal rein gar nichts kommen, hoast mi?!! Und wehe, einer wagt es zu lästern.... )))))
Und augenblicklich
kocht der Suppentopf über in der Olympiahalle. Tja, und bei 12.000
wisst Ihr, was der Wecker gebimmelt hat. Da gibt’s kein Halten mehr
und auch kein Still-stehen/sitzen, sondern das Ei des Kolumbus hat sich
seiner Schale entledigt und sprudelt als Starkstrom-Schub über Oma und
Schwiegersohn im Publikum, um diese wiederum im eigenen Schweiß plätschern
zu lassen. Eingestiegen in die Supernova wird mit ‚Caroline’, gefolgt von ‚Something ‚Bout You Baby I Like’, usw. usw. – (siehe Setliste) – Übrigens, über 60 Hitsingles und über 30 Alben zählen Quo inzwischen, zu viele, als dass man alles in einer Show präsentieren könnte. Aber die größten Gassenhauer "In the Army Now", "What You're Proposing" und "Down Down" finden ihren Platz hier, wobei erstgenannter aus dem Jahr 1986, zwar der erfolgreichste Song überhaupt für Quo ist, aber zugleich doch nur einen Coverversion darstellt. (Das Original von Bolland & Bolland erschien bereits 1976) Und gerade eben erst haben Rossi und Parfitt diese Cover-Hitsingle noch einmal neu eingespielt mit dem Royal Corps Of Army Choir. – Auch ein Stück, dass mir persönlich am Herzen liegt hat den Weg ins Programm gefunden, und zwar ‚Oriental’ vom Album ‚Heavy Traffic’ aus dem Jahr 2002. – Ach ja, der Rest der Band sollte vielleicht doch auch noch schnell erwähnt werden. Aber der hat sich in den letzten Jahren ohnehin nicht verändert. Da wären noch Andy Brown (Keyb.), John 'Rhino' Edwards (Bass) und Matt Letley (Drums. Zeit zum verschnaufen bleibt keine. Und Rick Parfitt sucht die Publikumsnähe der ersten Reihen, soweit es ihm halt möglich ist. Die Fans danken es ihm. Da bleibt keine Tränendrüse geschlossen, denn der Nostalgiefaktor ist hoch und der Promille-Konsum noch höher. Die Olympiahalle hat sich zur brodelnden Partymeile verwandelt. Und um mich zu wiederholen, was manche Bands mit akrobatischen Frickeleinlagen samt Schwierigkeitsgrad 125 auf der Skala nicht hinkriegen, schaffen Status Quo mit 3 watscheneinfachen Akkorden. 1,2,3 und 1,2,3 und...... – Was soll man dazu noch groß hinzu fügen. Im Ernst, ich selbst höre privat zwar oft Musik, die so manchem King Crimson oder Dream Theater Verfechter noch zu schwierig wäre. Aber ab und zu da muss man auch mal abschalten können, weg von abstrakten Frickelorgien und hoher Fusion- und Jazzkunst, und einfach nur abrocken zu 3 einfachen Takten, eben so, wie sie von Status Quo raus gedonnert werden. It’s only Rock’n’Roll and..... yeeeesssss we do like
it!!!! Nicht
mehr und nicht weniger – zumindest für heute Abend – Prost! |
Diary
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