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Als ich kürzlich einmal erwähnte,
ich würde mir heute diese Band ansehen, erhielt ich als Antwort: ‚dafür
bin ich doch schon viel zu alt’! Hmmm... ich denke mal, da ist etwas
verwechselt worden. Denn Cathedral sind mitnichten eine ‚neue’ Band,
sondern sie haben bereits satte 20 Jahre auf ihren englisch-vornehmen
Buckelhöcker. Aber vielleicht wurde hierbei auch in Dimensionen von 40
oder mehr Bandjahren gedacht – who knows?! Aber egal jetzt.... Ich
will lediglich klar stellen, dass Cathedral schon eine ganze Weile in
der Heavy Metal Welt herum geistern und die Bandmitglieder zum Großteil
die 40 schon längst überschritten haben. Genauer definiert hat Lee
Dorrian sein Baby 1990 aus der Taufe gehoben, nachdem er bei Napalm
Death ausgestiegen war. Mit ‚The Guesing Game’ haben die sogenannten
Doom Metaller ihr bislang 10tes Studioalbum vorgelegt. Endlich – denn
in den letzten Jahren, insgesamt fünf, -
war es still geworden um diese Truppe und niemand wusste so
recht, was Sache war. Aber Gott sei Dank sind Dorrian und Co. wieder
aufgewacht aus ihrer Lethargie und haben mit ‚The Guessing Game’ ein
recht passables neues Werk der düsteren Schwermetal Kunst vorgelegt.
Dass daraufhin eine Tournee nicht lange warten lässt, ist sonnenklar.
Und here we go – Cathedral 2010 wie sie leiben und leben, auch wenn
vom Original Line up nur noch Lee Dorrian selbst und Gitarrist Gary
Jennings übrig geblieben sind. Macht aber nichts weiter, denn sie sind
es, die den Stil und die Linie der Band geprägt haben. Im Gegensatz zu unseren englischen Nachbarn, kommt die Supportgruppe ‚Gates Of Slumbers’ aus Indianapolis, Indiana, USA. Für jene ist dies der zweite Europa
Besuch, und auch sie frönen dem Doom Metal Stil. Das Trio setzt sich
aus Karl Simon (Voc/Git), Jason McCash (Bass) und ‚Iron’Bob Fouts (Drums)
zusammen und agiert in dieser Form seit 1998. Diese Europareise soll vor
allem eines bezwecken, nämlich den sechsten Longplayer namens "The
Scourge ov Drunkenness" zu promoten. Auf der Bühne wirkt das Trio
wie Rübezahl im Bikerlook in dreifacher Ausführung mit einem fetten,
vollen Sound. Andererseits ist der Tenor von Gates Of Slumbers doch
etwas gewöhnungsbedürftig und wird vom kleinen, aber feinen Publikum
hier im Backstage Club nur zögerlich angenommen. Aber auch wenn sich
der allgemeine Enthusiasmus in Grenzen hält, so lauschen die meisten
der ca. 150 Besucher doch aufmerksam den doomigen Klangwolken, die die
Amis da von sich geben. Wie auch immer, Gates Of Slumbers haben mit
Sicherheit eine Marke gesetzt und werden in so mancher Großhirnrinde hängen
bleiben. Nein, im Ernst, aber Lee Dorrian wirkt mitnichten wie 40irgendwas, sondern allerhöchstens wie 30+. Halleluja, wie hat er das nur gemacht? Wäre wirklich mal interessant zu wissen :-))) Die zweite Hälfte der Combo besteht noch aus Leo Smee am Bass und Brian Dixon am Schlagzeug. Beide kamen allerdings auch schon 1995 dazu und sind demzufolge alles andere als Neulinge.
Von der aktuellen CD sind nur zwei Stücke auf der Setliste zu finden, nämlich der Opener ‚Funeral Of Dreams’ und ‚The Casket Chasers’. Ansonsten beherrschen ‚Ghost Galleon’ oder das geniale ‚Carnival Bizarre’vom gleichnamingen Album von 1995 die Schallwellen um nur vier der insgesamt 12 Perlen beim Namen zu nennen. Aber was mir im Grunde genommen am meisten gefällt an Cathedral, ist der Umstand, dass sie eben anders sind als die breite und vielschichtige Masse aller Metalbands. Und das liegt vor allem an der Aura von Lee Darrian. Fest steht, diesen Bewährungstest haben
die Engländer hier in München auf alle Fälle bestanden. Und es wäre
im Grunde genommen einer jener Auftritte gewesen, der keinen Wunsch
offen lässt. Fast keinen...... denn ich persönlich habe meinen
Lieblingssong dieser Band aufs schmerzlichste vermisst. Und was könnte
das anderes sein, als das, fast schon legendäre ‚Midnight Mountain’.
Aber dass Künstler bewusst ihre größten Gassenhauer vernachlässigen,
das habe ich gerade in den letzten Wochen so einige Mal erfahren. –
Aber auch gut und Schwamm drüber. – Fakt ist, Cathedral sind back
again, - und hoffentlich bleiben sie’s auch..... |
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