Diese Band ist, wie
soll ich es am Besten beschreiben, ein Phänomen, und das nicht mal so
sehr wegen ihrer Musik, sondern wegen der Tatsache, dass ich kaum eine
andere Band kenne, die sich in 25 Jahren vom optischen Aspekt her, rein
gar nicht verändert hat. Weiß der Geier woher die Dänen diesen
Jungbrunnen gepachtet haben. Aber wenn man sie da oben auf der Bühne
agieren sieht, hätte das genauso anno 1989 sein können, als ich sie
das allererste Mal im Londoner Marquee live gesehen habe. Ja,
vielleicht, wenn man ganz genau mit der Lupe hinschaut, dann findet man
die eine oder andere Mimikfalte, klar doch. Aber abgesehen davon haben sich D.A.D.
eben weder optisch als auch physisch und auch musikalisch um keinen
Millimeter verändert, aber das, ohne jemals öde geworden zu sein.
Punkt um. Eschenbach ist zwar auch ein Ort in der Oberpfalz. Aber ich vermute mal, die Jungs sind vielmehr nach ihrem Gründer Phillip Eschenbach benannt. Auch Uschi Glas’ Sohn Ben Tewaag war mal mit von der Partie, wurde aber lt. Infos wegen Unzuverlässigkeit wieder entlassen. Und produziert werden die Jungs von Stephan Weidner. Nun, demzufolge könnte man sich jetzt so seine Gedanken über dieses Outfit machen. Aber das wollen wir mal außen vor lassen. Fünf Jahre existiert diese Truppe jetzt und hat 2009 ihr erstes, selbstbetiteltes Album auf den Markt geworfen. Ins Auge des Betrachters fällt natürlich umgehend Sänger Riichy Schwarz aus München, der mit seinem exotischen Aussehen und den deutsch gesungenen Liedern einen interessanten Kontrast bildet. Die vorgetragenen Stories weisen auf keinerlei etwaige Tendenzen hin und sind auch nicht außergewöhnlich. Dafür ist die Musik durchaus hörbar und zum abrocken geeignet. Auch sonst machen die Jungs keinen allzu schlechten Eindruck und dürften
vor allem für alle Deutsch-Rock Anhänger ein durchaus interessantes
Thema sein. Sie sollten nur aufpassen, dass sie nicht irgendwann doch
noch in missverstandenes Fahrwasser geraten.
Und wie der Name schon irgendwie verrät, handelt es sich hier um die Next Generation von Glamrock Bands, die das Erbe von Poison, Mötley Crüe und Cinderella fortsetzen wollen. Und wie es sich für so eine Combo gehört, hören deren Mitglieder auf die fantasievollen Namen Alex Sex (Voc), Marc O (Git), Mr.Coma (Bass),Vital Roxx (Drums), Ray Crewl (Git) und auch Chris Nadd (Manager und Boss). Immerhin können die Paradiesvögel seit 2005 - 3 Alben und eine EP vorweisen und werden langsam aber sicher zum Begriff in der Szene. Äußerst selbstsicher bewegen sie sich da oben auf dem Tablett ganz so wie einst Faster Pussycat oder Pretty Boy Floyd, die sie mit Sicherheit bis zu einem gewissen Grad kopieren, was den visuellen Aspekt und den Bewegungsradius betrifft. Vor allem Sänger Alex bringt die Atmosphäre hervorragend rüber, ob er über die Bretter wirbelt oder am Bühnenrand sitzt, um dann ins, immer noch etwas verhaltene Publikum zu springen oder rauf auf den Balkon zu klettern.
Auf alle Fälle
kommt’s gut an. Und das ist die Hauptsache. Der Gesamteindruck ist
durchaus sehens- und hörenswert und bildet für uns ältere Semester
eine nette Zeitreise zurück in die Vergangenheit, aber das mit
jugendlich-frischer Energie und Tatendrang. Pussy Sisster sind also
sicherlich eine Rockband, die man sich in der Großhirnrinde notieren
sollte. Der Headliner bietet zu allererst ein ulkiges Kontrastbild. Während sich Gitarrist
Jacob Binzer und Stig Peterson, sowie Drummer Laust Sonne in Schale
geworfen haben, legt Jesper Binzer diesbezüglich anscheinend überhaupt
keinen Wert drauf und erscheint genau in der Bekleidung, die er bereits
tagsüber anhatte. Aber er weiß ganz genau, dass er optisch gar nicht
ablenken muss, denn allein seine Gestik und die Performance ansich benötigt
keinerlei zusätzlichem Schnick Schnack. Auch wird anfänglich gar nicht gelabert zwischen den ersten Stücken, sondern sie gehen fast schon fließend ineinander über. Erst viel später versucht sich Jesper anhand seiner holpernden Deutschkenntnisse, etwas gekauderwelscht mit der englischen Sprache. Jacobs Gitarren Soli halten sich die Waage mit Stigs Bass-Akrobatik auf 2 Saiten. Die exotischen Kreationen seines Instruments sind schon legendär. Das alles passiert bei den Beiden, ohne auch nur mit dem Augenwinkel zu zucken, dafür ist der Rest beider Figürlichkeiten in ständiger Bewegung. |
Was mir bei den Dänen schon immer so
gefallen hat, ist diese spezielle Mischung aus Hardrock und Punk und das
beides wiederum durch den Kakao gezogen. Ja, und sogar den Blues haben
D.A.D. für sich gepachtet, zumindest was ihre Kulthymne ‚I Won’t
Cut My Hair’ angeht,- was für ein Klasse-Song!!!!
In der Setliste sind im Prinzip alle Perlen ihrer Schaffenskunst
enthalten von ‚Everything Glows’ bis hin zu ‚Sleepin’ My Day
Away’. |
Und ratet mal, von welchen
beiden Alben, diese zwei Gassenhauer stammen?. Nun denn – siehe so wie
oben. - Dabei können D.A.D.
mittlerweile auf insgesamt 10 Studioalben, 3
Livescheiben und 5 Compilations in ihrem Backkatalog zurück blicken.
– Mir persönlich hat noch ‚Kiss Between The Legs’ gefehlt, aber
jener Track würde mit seiner erotischen Trägheit nicht ins Liveset
passen, erklärte mir Jacob vor der Show. -
Was soll’s... denn auch bei dieser neuerlichen Show von D.A.D.
bleiben keine Wünsche offen. Und wenn man die Band noch so oft gesehen
und gehört hat, man kann sie sich trotzdem noch 500 Mal rein ziehen,
und es wird keine Sekunde lang langweilig. Und für alle, die die Dänen
noch nie live on Stage erlebt haben, sei der dringende Ratschlag
erteilt, sich beim nächsten Einstand einzufinden. Die Garantie ist gewährleistet
ohne wenn und aber und erhaben über jeden Zweifel – Garantie mit
eingeschlossen. Amen! |
siehe Diary
für einige Schnappschüsse |