Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf, in dem Fall war es aber der Metal Hammer, der mich zu dieser Veranstaltung geschickt hat für eine bunte Bildberichterstattung. – Denn ehrlich gestanden, von allein, wäre ich gar nicht auf den Trichter gekommen, dort in unser Münchner Feierwerk hinzuschauen. – Warum sich dieses Spektakel unter dem Pseudonym ‚Fleischauflauf’ verkauft, habe ich zwar nicht so ganz  kapiert, aber ich habe mir sagen lassen, dass es sich hierbei um etwas ganz besonderes handele, da sich extra dafür die Nürnberger Gruppe Drecksau (über den Namen lässt sich diskutieren) wieder zusammen multipliziert hat. Und für einen anderen Teilnehmer, des Band-Quartets namens ‚Japanische Kampfhörspiele’ sollte es der allerletzte Auftritt überhaupt sein. – Eieieiei... ich bin mir nicht sicher, auf was ich mich da eingelassen habe. Aber was soll’s. Job ist Job, also Augen auf und Ohren halbzu und ab durch die Mitte, bzw. in den Hansapalast auf dem Feierwerk Gelände, der mit erstaunlichen ca. 400 Leuten wohl gefühlt ist. – Hätte ich ehrlich gar nicht gedacht, dass diese Bands, nämlich Grantig, Drecksau, Japanische Kampfhörspiele und Totenmond so viele Freunde des Metal-Grind-Cores oder weiß der Geier was noch, - anziehen wie die Motten die Glühlampe. Und es handelt sich dabei um ein relativ junges Klientel, sprich so zwischen durchschnittlichen 20 und 30 jährigen Liebhabern metallischer Vielfältigkeit.

Der Zauber beginnt mit den Lokalmatadoren Grantig, die sich tatsächlich nach dem bayerischen Dialektwort grantig (steht für verärgert) benannt haben.

Sieben Jahre und zwei Alben kann die Truppe vorweisen. Musikalisch gehen sie lt. eigener Aussage in die Pantera und Corrosion Of Conformity Ecke mit einer Mischung aus Metal und Hardcore. – Ich muss ehrlich gestehen, ich selber hab’ da so meine Probleme mit diesen feinen, aber kleinen Unterschieden in den einzelnen Metal Schubladen. Deshalb will ich hierbei, sowie bei den anderen Vertretern an diesem Abend, keine wirkliche Kritik üben und mich eher auf kurze Tatsachen beschränken. Auf alle Fälle sind Grantig die einzige Band, die unter halbwegs akzeptablen Lichtverhältnissen ihr Programm runter orgelt und das in deutscher Sprache.(letzteres, also die Sprache, gilt übrigens für alle Bands) Das Line up der Truppe dürfte allen Fans durchaus bekannt sein: Gesang Vinzenz Schmid (seit 2009) , Gitarre Jonathan Schmid, Bass Florian Albrecht (seit 2010) und Schlagzeug Jan Vogelbacher.

Auf alle Fälle scheinen die Vier relativ etabliert zu sein in der Szene, um nicht sogar zu sagen, berühmt, allerdings das wiederum, wirklich nur unter ihresgleichen. Die Allgemein-Stimmung hier drinnen ist jedenfalls bereits unseren Openern, eine mehr als Gute, und das spricht auf alle Fälle schon mal für sich. Alles andere ist eine reine Geschmackssache.

Weitere Infos bezüglich Grantig gibt’s unter: http://www.myspace.com/grantig



Zur nächsten Band kann ich nur so viel sagen: jawohl sie heißen bzw. hießen tatsächlich Drecksau. Denn im Prinzip gibt es dieses Trio gar nicht mehr.

Lediglich zum heutigen Anlass haben sich Nobbe Scherer (Gitarre, Gesang), Michael Seitz (Bass) und Rob Reber (Schlagzeug) wiedervereinigt. – Um jetzt mal kurz die Fakten aus Wikipedia zu zitieren: - Der Stil von Drecksau ist eine Mischung aus Doom Metal und Hardcore Punk. Die Band selbst bezeichnet ihn als Metalcore oder Doomcore, von anderen er manchmal der Neuen Deutschen Härte oder dem Deutschpunk oder anderen Stilen zugerechnet. Charakteristisch für die Musik von Drecksau ist neben dem brutalen Gesang und den tiefer gestimmten Instrumenten vor allem der abrupte Wechsel zwischen schnellen und extrem langsamen Liedteilen, wie auch Monotonie.Die Lyrics sind größtenteil auf deutsch verfasst und sehr provokativ. Sie beruhen auf persönlichen, oftmals sehr negativen Erfahrungen. Das zu diesem....

Zwischen 1998 und 2003 erschienen übrigens insgesamt 3 Alben und eine Mini CD. Kurioserweise sind etliche Leute heute Abend genau wegen dieser Band gekommen und flippen aus, dass die Hütte fast zusammen kracht. Zum knipsen sind die Franken weniger optimal, dank des konstanten Trockeneisnebels. Aber es sollte später noch schlimmer kommen diesbezüglich. - Auf alle Fälle krachen Drecksau mit ihrem Doomcore (Anm: was ist denn das jetzt schon wieder für eine Variante?) voll ins Kontur und bringen den Ofen noch mehr zum brodeln. 

Auf alle Fälle scheint es heute Abend, als ob sich diese Band nie aufgelöst hätte. Und wer weiß, vielleicht hat ihnen der heutige Ausnahme Auftritt doch eine eventuelle Dauer Reunion schmackhaft gemacht.
http://www.myspace.com/derkeiler  &  Facebook Seite



Aller lauten Dinge sind drei, und das sind in unserem Fall die Japanischen Kampfhörspiele.

Zugegeben, ich habe selten so einen kuriosen Bandnamen gehört in den letzten 30 Jahren. Nun ganz so lange gibt’s die Krefelder Combo noch nicht, sondern lediglich 13 Lenze. Und mit dem heutigen Konzert ist Schluss mit Lustig – aus, Ende, finito und Feierabend. – Warum? Nun, das wird einfach damit begründet, dass die Luft raus sei aus dem Ganzen.- Aber eine neue Scheibe kommt noch passend zu diesem Abschied. Und die nennt sich auch  passend ‚Kaputte,Nackte Affen’. – Ich weiß zwar jetzt nicht ob sie sich damit selbst, oder andere meinen, aber so ganz ist eine Verquickung der Umstände nicht von der Hand zu weisen. – Nun, eines kann ich mit Sicherheit nicht bestätigen, und das ist das - mit der abhanden gekommenen Luft. Denn unsere Peudo-Japaner machen den beiden Vorgänger Bands jegliche Konkurrenz  in Sachen musikalischer Brachialgewalt. Sänger Markus „Bony“ Hoff erweist sich auf alle Fälle als sehr fotogen, auch wenn er nicht dem üblichen Schönheitsideal entspricht. Aber 1) muss er das ja gar nicht und 2) ist die Ausstrahlung wichtiger. Und die hat er allemal. Im zur Seite steht Martin Freund, der sich wiederum konstant an seiner Bierflasche festhält beim schmetteren der kampfspielhörerischen Donner-Arien. Und diese Tatsache sorgt für so einiges Amusement. –

Inzwischen hat sich die Stierkamfarena im Publikum zum blubbernden Hexenkessel entwickelt. Und unsereins hält sich schön brav seitlich postiert, um keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt zu sein. Beim letzten zusätzlichen Amen stürmen einige Fans die Bühne, um dort in devoter Ehrfurcht auf die Knie zu sinken und ihr Gebet gen’ Mekka, bzw. die Kampfhörspiele zu schicken. – Danke, danke und nochmals danke für 13 Jahre, 220 Liedern und etliche Konzerte.  – Das war’s, und die Japanischen Kampfhörspiele sind Geschichte.  – Ein wahrhaft beeindruckender Ausstand und wer weiß... so mancher ist schon wiederauferstanden - irgendwann...deshalb: sag niemals nie wieder.....

http://www.japanischekampfhoerspiele.de/  
 


Last but not least folgen Totenmond, die in jenen musikalischen Kreisen des Extreme Metals anscheinend Superstar Status genießen.

Crustcore steht in deren Biographie u.a. (Hiillfeee – was ist denn das jetzt schon wieder?) Und nebenbei bemerkt hat der Headliner hier augenscheinlich den gesamten Hochmoor-Nebel von ganz Schottland gepachtet. Das ist ja fast so schlimm wie bei einem Sisters Of Mercy Konzertes. Die Tücke bei Bühnennebel für uns Fotografen ist, dass sie nicht so wie bei Dunkelheit, mit Belichtungszeiten arbeiten können oder einem Blitzlicht, sondern dass man hier einfach auf Gedeih und  Verderben dem Zufall ausgesetzt ist, dass sich eventuell mal eine kurze Lichtung im Smog  auftut.

Heilandselend, so was hab’ ich schon seit langem nicht mehr erlebt. Wie auch immer, da müssen wir jetzt auch noch durch im Gewimmel schwitzender Leiber, die sich da winden und strecken  und gegeneinander stützen und prügeln.
Die Bilanz von Totenmond  - Olaf „Pazzer“ (Git/Voc), S. P. Senz (Schlagzeug) und Senf (seit 2002) am Bass, sind bislang 3 Demos, 7 Alben und 2 Eps, und das seit 1993. Daraus lässt sich denn auch eine gut gemischte Setliste basteln. Und um den Auftritt von Totenmond erst so richtig schmackhaft zu machen, werden dazwischen etliche Tabletts mit Wodka-Stamperl ans Publikum gereicht.

Und dieses wiederum, lässt sich das Angebot nicht zwei Mal sagen, bzw. entgehen. – Leider nicht für mich, nach dem Motto: ich liebe meinen Führerschein. Dabei hätte ich grad heute Abend so manchen Wodka ganz gut brauchen können zum überstehen des niveauvollen Kunstgenusses. :-)

http://www.myspace.com/todistfreude

Kurz vor Feierabend mache ich mich vom Acker, währenddessen sämtliche Kiddies mit ihren Helden noch feuchtfröhlich die Nacht durchzechen.


Patrick
Dieser junge Mann kam extra für dieses
Konzert per 9 Stunden langer Zugfahrt von
Bochum angereist, um hinterher um 2 Uhr morgens
wieder die Heimfahrt anzutreten.
Alle Achtung - Respekt !!!!!!!









Ich bin mir auch auf alle Fälle sicher, dass dieses Event für die meisten Freaks ein voller Erfolg ist, der sie noch lange in ihren grauen Zellen begleitet. Und nicht vergessen: - sag niemals nie wieder !!!!

Eine weitaus fachmännischere Kritik als meine, ich bin schließlich
nur der Paparazzi, - gibts dann im nächsten