Alle Jubeljahre wieder legt der Osterhase bunte Eier,--- äh sorry, ich meinte natürlich... beglücken uns die Hamburger Fiiii...ähem... Kürbisköpfe, und das seit, ich weiß nicht mehr genau wann.... Herrschaftszeiten, haben die Brüder tatsächlich schon so viele Jahre auf dem Hühnerauge? Man möchte es fast nicht glauben, ist aber so.. Lass noch drei Jahre vergehen, und sie feiern 30jähriges Bandjubiläum. Da legst di’ nieder, was?!  Und mal abgesehen von einigen Line up Exchanges über all die Dekaden, haben sie sich im Prinzip gar nicht so verändert, zumindest was den Rest vom Schützenfest angeht, nämlich Michael Weikath, kurz Weiki, der charmanteste Krummstiefel am deutschen Rock’n’Roll Horizont und unser Kleiner, Großer - Markus Großkopf, der mit Sicherheit niemals Lollypop Kojak nacheifern wird, auch wenn er wollte.-  Aber keine Angst, auch Lockenköpfe können sexy sein, deshalb nur nicht verzagen, bis zum Fuffziger ist noch etwas Gnadenfrist. Und die will genutzt sein. Gut, die Zeiten der allzu wilden Rockerfeten sind vielleicht schon vorbei und man bevorzugt das heimische Nest, oder den Strand auf Teneriffa, aber das heißt wiederum nicht, dass wir bereits zum eingerosteten Edelkupfer gehören. Dem ist mitnichten so, und Beweise gibt’s genug – wie schon erwähnt – alle Jubeljahre wieder – on Tour, so wie jetzt, wo unsere Heavy Metal Pumpkins etliche Male zeigen, dass Alter wahrhaftig nicht vor Rock’n’Roll schützt, sondern jegliches Ischias oder sonstige Wehwehchen vergessen lässt, um wieder so richtig die Sau raus zu lassen. Im Gegenteil jetzt fragen Helloween uns: ‚Are You (immer noch) Metal’? Sind wird das? – Klar doch, sonst wären wir heute Abend nicht hier in der All-Karth Halle in Kaufbeuren. (Anm: mir ist wieder mal schleierhaft, warum München erneut ausgelassen wurde auf diesem Trip). –
Und auch wenn jener treu-deutsche Power Metal nur noch einer sogenannten Randgruppe angehört, so hat er doch über all die vielen Jahre hinweg seinen Platz im Genre behaupten können. Vor allem in der Provinz, sprich abseits von Großstädten, hält sich dieser Musikstil wacker, und beim Betrachten des, zahlreich erschienenen Publikums fühlt mach sich unvermittelt wieder zurück transferiert in die Good old Eighties, sprich: Kuttenträger und Langmatten-Verfechter wo man nur hin schielt, die da mit stoischer Ruhe ihren Luftgitarren Samba propagandieren. Ca. 1.200 dieser Prachtexemplare haben sich hier eingefunden, um den Return der Helloweenler zu zelebrieren. Und das ist auch gut so, denn allzu viele Möglichkeiten für ein Meet & Greet  mit den Kürbis-Panzerknackern gibt’s für den Süden Deutschlands gar nicht erst. Genauer gesagt, sind es nur zwei Stop Overs, nämlich hier in Kaufbeuren und einen Tag später in Balingen in Baden Würtemberg.
Aber da man logischerweise immer die allernächste Gelegenheit am Ohrläppchen packt, haben wir uns in unseren High Tech Ferrari geschwungen, um in knappen 60 Minuten von Minga nach Kaufbeuren überzusetzen.  Und da sind wir nun  und bekommen gleich drei solcher knackigen Sahneschnittchen kredenzt.



Beginnen wir mit der Schwarzwälder Kirschtorte, na ja, nicht ganz, da etwas abseits situiert, - aber so genau nehmen wir’s hier jetzt auch nicht, weil ja schließlich auch ein bisserl Tzatziki mit drin ist und englischer Yorkshire Pudding.

Das alles ergibt eine äußerst interessante Mischung aus süß und sauer, dezent gerührt und kräftig durchgeschüttelt, so wie es sich für einen delikaten Cocktail gehört. Und der schmeckt auch nach 22 Jahren immer noch spritzig-süffig und keinesfalls ranzig. Back to the Future heißt das musikalische Motto von Pink Cream 69, und die akustische Darbietung ist eine Zeitreise back in 1991 und dem Album ‚One Size Fits All’ bis zu ‚In10sity’, soweit es die Zeit halt zulässt. Und die wiederum ist eher beschränkt, gerade mal genug, um das herkömmlich patentierte Rezept auf seine Verfeinerungen zu kosten. Leider musste eine Zutat namens Uwe Reitenauer zwischenzeitlich leicht abgeändert werden,- und zwar  in Form von Gast Gitarrero Marco Wriedt aus dem Nachbar-Kochtopf von Axxis . Macht aber geschmacklich kaum einen Unterschied. Also don’t worry und be happy-.

Ein weiterer Bonus der Truppe ist der zusätzliche britische Slang, der dem Ganzen ein wenig die ‚fast nur’ deutsche Geschmacksnote aus dem Angelhaken nimmt. Und, ums nicht zu verschusseln, wenn der Tourmanager des gesamten Treks hierbei auch noch den Takt da oben vortrommelt, (hat er ja im Prinzip immer schon getan) dann kriegt der Vanille-Erdbeer Shake noch eine Extra-Schaumkrone aufgesetzt.- 
Nun zu meckern gibt’s da weiter nix, außer an der Borussia Fahne,- weitaus sichtbar an der Buschtrommel befestigt. Im Gegenteil, es hat gemundet, auch wenn’s etwas mehr hätte sein können. Aber dafür    keine Panik vor zu vielen Kalorien....

http://www.pinkcream69.com/


Sodala, der erste Gang des Metal Menüs ist konsumiert, aber noch nicht ganz verdaut, als auch schon die zweite Vorspeise serviert wird. Und die wurde frisch, frei und franko aus Finnland importiert.

Nein, es gibt kein gebratenes Elchsschnitzel, sondern Sibelius Nachkommen servieren uns ihr neugeborenes Baby ‚Elysium, gerade mal ein Monat jung. Aber es kann schon sprechen und laufen und präsentiert sich absolut souverän gegenüber den älteren Album-Geschwistern, andererseits aber heute auch etwas spärlich, mit nur zwei Outputs, nämlich ‚Darkest Hour’ und ‚Move The Mountain’ auf der Liste. Das wiederum hat eher mit Macht der Gewohnheit zu tun. Wie sagt man so schön: was der Bauer nicht kennt, vertilgt er anfangs nur sehr zögerlich und bevorzugt eher altbekannte Leckereien, die er dann mit umso mehr Genuss vertilgt. (Anm. man betrachte die Menükarte weiter unten) 

Stratos Chef Patissier Kotipelto an dem tatsächlich ein kleiner Caruso verloren gegangen ist was das inbrünstige hinausschmettern der hausgebackenen Arien betrifft, schwingt den kunstvoll kreierten Takt – bzw. Mikoständer mit der gleichen  Inbrunst wie Alfons Schubeck seinen Kochlöffel. Da bleibt kein Geschmacksnerv unberührt, und das sinnliche Vergnügen bekommt noch eine Prise  finnisch-theatralischen Sexappeal, na ja  nicht ganz, aber fast. – Und das alles in Anbetracht auf den Umstand, dass  die Combo ebenfalls schon 1984 (genauso wie Helloween) angedünstet wurde.

Verkocht hingegen sind sie noch lange nicht, im Gegenteil, es brutzelt immer noch munter vor sich hin, auch wenn zwischendurch diverse Wurzeln wie z.B. Timo Tolkki etc. entfernt wurden. Das Risiko einer  eventuellen Minderung des feinen Geschmacks hat sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet, es mundet lediglich ein wenig anders als früher. Aber Abwechslung ist  des Lebens A und O, sonst wär’s ja langweilig für den Gaumen, oder auch nicht. Und der schönste Change von allen, ist die Rückkehr des verlorenen Sohnes aus deutschen Landen auf dem Thronsessel da oben hinterm Paukenschlegel. Diese Tatsache lässt das Odeuvre umso besser munden. "Jörg, dass’d mir fei so an Schmarrn nicht nochamal machst gell? Wir brauchen dich noch, mehr als jemals zuvor, vor allem unsere finnischen Genussspechte der metallischen Küchenschlacht". Man muss schließlich einen gewissen Qualitätsstandard halten, und mit der besonderen Chilly Note klappts auch  mit dem Nachbarn. Logo... wenn alle Zutaten passen, versteht sich.- Und dem wird heute Abend auf alle Fälle Genüge getan inklusive eines nachhaltig impressiven Tastengewitters von Meistro Johannsen zum Ausklang.  Vladimir Horowitz lässt grüßen aus Petrus’ gesegneter Suppenschüssel - Amen.

http://www.stratovarius.com/




It’s Show Time und Fred Feuerstein lässt sich nicht lange bitten.

Ohne großes Klimborium wird der eindrucksvolle Riesen-Ventilator im Hintergrund angekurbelt und das mit Sicherheit nicht zur klimatechnischen Abkühlung der 1.200 köchelnden Gemüter, sondern vielmehr zum Einläuten des Hauptgerichtes, dass sich in diesem Moment schmackhaft selbst serviert, - sowohl optisch als auch akustisch. Und Ihr wisst ja, das Auge isst stets mit, auch wenn das in dem Fall hier, wiederum zum Großteil auf das weibliche Klientel zutrifft. Jenes ist zwar nicht in der Überzahl zugegen, aber doch auffallend stark vertreten von zarten 17 (was Lisi? Markus G. hat sich schon gewundert, dass Dir überhaupt Eintritt gewährt worden war :-)) bis hin zur mittleren Reife meinerseits. Okay, okay, wir wollen jetzt mal auf dem Flokati  bleiben, denn bis zum berühmten Brad Pitt und George Clooney Espirit ist es noch eine kurvige Wegstrecke. Aber man sagt ja immer, dass die inneren Werte die wichtigsten sind, bzw. wie in unserem Fall hier, die des physisch-melodischen Pantomimes. Andererseits rein am Heavy Metal Standard gemessen, kann sich sogar Markus Schenkenberg von unserem Blondschopf Andy was abgucken. Denn der fackelt nicht lange und sorgt mit seinem furios-theatralischen Plädoyer in C Dur an vorderster Tischkante für ein feurig-prickelndes Gänsehaut-Aroma ganz nach Art des Hauses. 

Nun genug der nebensächlichen Äußerlichkeiten, und kommen wir zur Verkostung unserer kaufbeuerischen Heilsarmee. Are you metal to rock, heißt der Schlachtruf, bereit zur Raubtierfütterung mittels, - in Kürbiskern Öl-heraus gebackenem Hardrock-Braten für die ausgehungerten Ohrmuscheln sämtlicher kuttengewandeter Genussspechte. Die Ochsenkeule  ist solide durchgegart und delikat gepfeffert mit etlichen helloween’schen Nordsee Austern, deren Perlen, auch wenn sie noch so alt sind, nach wie vor glänzen wie - Meister Proper hochpoliert. Die neue Ernte hingegen, bedarf noch einiger Gewöhnung im  Zenetralnervensystem, besitzt aber durchaus interessante Nuancen zwischen sehr scharf und süßsauer.
In der Tat mundet dieses Patentrezept genauso wie die beiden Vorspeisen vorzüglichst. Wobei ich mir da wieder mal nicht ganz sicher bin, ob jener Umstand tatsächlich nur allein dem gediegenem Qualitätsstandard von   Weiki und Co’s aktionsreicher Präsentation zuzuschreiben ist oder vielmehr den, - nach Live-Events ausgehungerten Allgäuer Kuckucks-Kücken, die da eifrig die Schnäbel wetzen auf Grund von individuellen Entzugserscheinungen. Troja lässt grüßen und Fort Knox ist gestürmt.

Jawohl ja, auch Rock’n’Roll kann süchtig machen, genauso wie der unumgängliche Glimstengel da oben am Altar. Künstlerfreiheit nennt man so was und wird demzufolge aussagekräftig kommentiert. Andererseits ohne seine unvermeidliche Nikotinspritze wäre Papa Schlumpf  wohl etwas verschnupft, und die sonst so coole Lässigkeit würde wahrscheinlich so schnell verpuffen wie die Rauchschwaden aus Winnetous Friedenspfeife. Also lasst bitte Captain Weiki-Hook sein Schmaucherchen genießen,  dann ist auch der Peace, die Gaudi und das Eier Omelett sozialversichert.
                                                                                        



Satt sind wir auf alle Fälle geworden, dank all der  impulsiven Leckerchen, die uns da um die Lauscher gepfiffen wurden. Und inklusive eines süffig-pikanten Desserts beendet Dr.Stein  das Delikatessen Buffett auf der Metal -Aida..

Jetzt noch schnell ein oder zwei dezente Bäuerchen obgleich der konstant, leicht schwächelnden Klangresonanz innerhalb dieses Gourmet-Tempels, aber auch um zu zeigen, dass wir trotzdem happy go lucky, und äußerst zufrieden mit unseren Chefs De Cuisine vom Elbufer sind. So genießt den feinen Nachgeschmack, wer weiß wann wir das nächste Mal in das Vergnügen eines Heavy Metal Dinners ala’ Helloween kommen. Prost und jetzt noch einen Digestif  zur genussvollen Verdauung gelle Markus?!!!.
http://www.helloween.org/

Im Diary gibts wieder einige Backstage Momentaufnahmen