Flotte 61 Lenze jung ist er jetzt, der smarte Engländer, der im
Prinzip von nur zwei Einschnitten in seiner 30Jährigen Karriere den
Legenden-Status aufrecht erhält. Der eine war das fantastische ‚Frampton
Comes Alive’ Album von 1976, und
ein Jahr später der US Number 2
Hit ‚I’m In You’ vom gleichnamigen Album. Und letzterer
Track war auch Framptons größter Wurf und nicht etwa ‚Show Me The
Way’, das gerade mal auf Nr. 6 landete. – Aber den wahren Fans
brauche ich das alles nicht erzählen, auch nicht, dass Peter sein
Musiker Leben in sehr jungen Jahren mit der Band The Truebeats begann,
später dann als Gitarrist bei The Herd anheuerte, um von dort dann
bei Humple Pie zu landen. Im Jahr 1972 startete er dann seine
Solokarriere, die bislang 19 Alben (inkl. aller Livescheiben)
beinhaltet. - Aber nach
den beiden, oben genannten Einschnitten, konnte er jene Erfolge bis
heute nicht mehr wiederholen. Muss er aber auch gar nicht, denn die
Legende ist Gott sei Dank immer noch quicklebendig zumindest in
unseren Breitengraden. Heute sieht Peter, der inzwischen
amerikanischer Staatsbürger ist, dank seiner dritten Ehe mit Tina
Elfers, zwar eher aus,
wie ein biederer Buchhalter in einer antik-verstaubten
Stadtbibliothek, aber der Schalk und die Freude am Rock’n’Roll
sitzt ihm immer noch im Nackenmuskel. – Im vergangenen Jahr veröffentlichte
er mit ‚Thank You Mr.Churchill’ ein Album, das sich sehr an gegenwärtigen
Trends orienterte, ohne aber seine eigentlichen Wurzeln zu vergessen.
Es ist übrigens die erste VÖ nach dem , Grammy prämierten ‚Fingerprints’
Album.
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Und genau unter diesem Thank You
Mr.Churchill Motto hat er sich jetzt in der ersten Hälfte von 2011
auf eine ausgiebige Konzertreise begeben.
Und im Rahmen jener, hat er auch in München, in der
Muffathalle seine Zelte aufgeschlagen. Der Laden ist bis zum Bersten
gefüllt, vor allem mit älteren Semestern, die Frampton noch aus
seiner Hoch-Zeit, also den Siebzigern, kennen. Und der Meister beginnt
seinen Reigen um Punkt acht Uhr. – Fein, denke ich mir, denn ohne
Supportact, und auch noch mit dieser frühen Stage Time wird der Abend
nicht ganz so spät. Aber da liege ich leider völlig daneben, wie
sich im Verlaufe der Show herausstellen wird.
Framptons Backing Band ist eine sehr
junge Truppe, bis auf Stanley Sheldon, den er im Verlaufe des Konzerts
zusammen mit den anderen vorstellt. Sheldon ist bereits auf dem
Meilenstein ‚Frampton Comes Alive’ zu hören. Und dass jener jetzt
wieder mit von der Partie ist, das macht Peter besonders stolz, wie er
leidenschaftlich betont. Die Anderen, das sind übrigens: Rob Arthur (Keyb./Git),
Adam Lester (Git) und Dan Wojciechowski (Drums).
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Abgesehen davon gibt sich Frampton sehr
publikumsnah und kommuniziert ausführlich mit den Leuten. „My
german is not good, but I can say „Ja“, gibt er zu bedenken, beugt
sich kurz runter zum Fotograben und fragt mich: „how do you
pronounce München“? - Da
helfe ich doch gern, und somit ist die Begrüßung – fast –
perfekt... na ja so gut wie J))
- Peter beginnt sein Set mit einem Instrumental Stück und
arbeitet sich anschließend durch die
gesamte Bandbreite. Sechs lange Songs darf ich fotografieren und nütze
dies bei den hervorragenden Lichtverhältnissen auch außerordentlich
aus, nur um mich hinterher dann zu fragen: was mache ich eigentlich
mit 532 Fotos von Peter Frampton? Aber auch egal, man nimmt was man
kriegt. Und so mancher andere Künstler sollte sich mal ein Scheibchen
von diesen Foto-Konditionen abschneiden. Kurioserweise handelt
Frampton seine Vorzeige Hymne ‚Show Me The Way’ gleich mal zu
Beginn ziemlich kurz und bündig ab mit einer ‚nur’ Länge von 6
Minuten. Fünf Stücke vom neuen Album finden Platz auf der Setliste,
neben den Smashhits
‚Baby, I Love Your Way’ und selbstredend ‚Do You Feel, Like We
Do’, das Ganze in der 17 Minuten Version – klar doch!
Zwischendurch hält der Meistro ein Plädoyer
auf die gute alten Vinylplatte, die auch nach seiner Meinung nach viel
mehr aussah, als die heutigen CDs, bzw. gar MP3 Files. -
Wie auch immer, und was man nicht
vergessen sollte, diese Tour steht nicht nur im Zeichen von
Mr.Churchill, sondern feiert auch das 35jährige Jubiläum der legendäre
Livescheibe. - Zurück
zum Set, das auch einige Coverversionen enthält, wie zum Beispiel
Soundgardens ‚Black Hole Sun’ oder den Kultsong ‚I Don’t Need
No Doctor’, dem Humple Pie im Jahr 1971 einen rockigen Touch
verpasst hatten. (Anm: im Original von Ray Charles 1966 – Hardrock
Fans kennen den Track in der Version von W.A.S.P.) .
Abgeschlossen wird das, fast exakt 3stündige
Set mit noch einem Cover, und zwar George Harrisons ‚When My Guitar
Gently Weeps.’ Alle Achtung – gut gehalten, würde ich mal sagen
und vor allem kein bisschen müde nach satten 180 Minuten Stage Time.
Das hier war ein Dejavu pur und Peter Frampton hat wieder mal
bewiesen, dass er auch mit über 60 noch immer hervorragend
und putzmunter – alive und nicht umzubringen ist.
http://www.frampton.com/
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