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Mist, ich habe gerade
versucht zu addieren, wie oft ich Magnum schon live on Stage
gesehen habe. Aber ich krieg’ es beim besten Willen nicht mehr exakt
zusammen. Sagen wir so, über den Daumen gepeilt würde ich mal sagen,
dass es schon so um die 10 – bis 15 Mal gewesen sein müssen seit
Mitte der Achtziger Jahre. - Fakt
ist auch, dass diese englische Bombast-Art-Rockband nächstes Jahr ihr
40jähriges Bandjubiläum feiert. Denn es war in der Tat im Jahr 1972,
als Bob Catley und Tony Clarkin das Baby aus der Taufe holten, auch
wenn dieses erst 1978 mit dem Debüt ‚Kingdom Of Madness’ laufen
lernte. Der gebürtige Australier, der irgendwann nach Großbritannien gegangen ist, hat uns hier in Deutschland in der Vergangenheit schon des öfteren beehrt. Deshalb ist der Name auch Begriff für eingefleischte Freunde des Bluesrocks. Die Chance Magnum jetzt zu supporten, hat er sich nicht zwei Mal anbieten lassen. Denn mit diesem Supportslot kann er sich auch einem breiteren Publikum vorstellen. Sein bis dato letztes und insgesamt fünftes Album ‚Two Man Blues Army’ feiert jetzt auch schon zweijährigen Jahrestag. Und Ashton folgt immer noch dessen Slogan, indem er bei Konzerten nur von einem Schlagzeuger begleitet, den Karren im Allein – bzw. Zu Zweitgang fährt, - also als – 2 Man Blues Army. – Allerdings beherbergt dies auch seine Tücken, denn die Art seiner Performance ist, wie soll ich sagen, gewöhnungsbedürftig. Einerseits klingt die Musik markant und sehr eindringlich, andererseits hat man aber auch ständig das Gefühl, dass irgendwas fehlt, dank dieser durchlaufenden Monotonie. Hmmmm... schwer zu sagen, ob mir das jetzt gefällt oder nicht. Sagen wir mal so... Ashtons Bluesrock ist melodisch sehr eingängig, aber eine komplette Band für dessen Umsetzung on Stage, würde ihm besser zu Gesicht stehen. Abgesehen davon
ist der Australier auf keinen Fall zu verachten und gehört
einmal mehr zur Riege all jener Bluesgitarristen, die sich zwar durch
ein Ausnahmetalent auszeichnen, aber außerstande sind, sich aus dem
Sumpf der Artenvielfalt deutlich heraus zu kristallisieren. Zumindest
konnte Gwyn Ashton hier 40 Minuten lang die Aufmerksamkeit aller
Magnum Fans aus sich ziehen. Und mit etwas Glück hat er damit und bei
weiteren Auftritten mit Magnum wieder einige Freunde dazu gewonnen. Zu
wünschen wäre es ihm allemal. Die Headliner starten ihre Show mit dem vielsagenden Titel ‚Back To Earth’, in unserem Fall heißt das – back to Munich, nur in etwas kleinerem Rahmen, als bei den letzten Malen. Aber was soll’s
- nach dem Motto: lieber ein kleinerer sehr voller Laden, als
ein großer – halbleerer.... Einziges Manko ist der Umstand, dass im
Ampere die Bühne relativ niedrig ist. Sprich: wenn man nicht gerade
in der ersten Reihe oder oben am Balkon steht, dann bekommt man hier
von Frontmann Bob Catley mehr zu hören als zu sehen, dank seiner ca.
1.65 m Gardegröße. Auch die Knipserei wird zum Stress, obgleich
eines nicht vorhandenen Fotograbens und der Fülle von Zuschauern.
Trotzdem gilt die Standardregel – 3 Songs ohne Flash. – Also
nichts wie rauf auf die Gallerie von der es sich samt großem Tele
wesentlich bequemer agieren lässt. Und von wo sich eine exzellente
Sicht auf die rasante Fönfrisur
von Mr. Catley bietet, der wiederum wild gestikulierend seinem Gesang
nachhaltigen Eindruck verleiht. Kurioserweise bauen die meisten Künstler
bei ihren Konzerten jeweils immer fünf Tracks ein von einem etwaigen
neuen Produkt. Und Magnum sind da keine Ausnahme. Mit ‚Wild Angels’,
‚Mother Nature’, ‚Spin Like A Wheel’, ‘Freedom Day’ und
‘Black Skies gewährt man einen soliden Einblick in das neue
Schaffenswerk ‘The Visitation’. Catley und Clarkin werden in der Hinsicht auch tatkräftigst unterstützt von Al Barrow (Bass seit 2011), Mark Stanway (Keyb. (1980 — 1984; 1985 — 1995; und seit 2001) und Harry James (Drums seit 2005). Letzteren kennen wir zudem von der, ebenfalls englischen Rockband Thunder, die sich nach kurzfristiger Trennung eben erst wieder reformiert hat. – Mein persönlicher Fave von Magnum kommt als Nummer 4 mit ‚Brand New Morning’ und ist ein absoluter Ohrwurm, der zum mitsingen einlädt.
Und das wiederum
lassen sich die 500 und ein paar mehr – Zaungäste nicht zwei Mal
sagen. Magnum bieten zum einen wie eh und je und immer ein buntes
Spektrum ihres Backkatalogs, wobei sie
andererseits auch nichts wirklich ungewöhnlich Neues
offerieren, (mal von den neuen Stücken abgesehen) - und nach
dem Motto: Schuster bleib bei deinem Leisten, denn so kann nicht viel
daneben gehen. Tut es auch nicht, zumindest für all die langjährigen
Fans, die diese Band schon mehrmals live gesehen haben, und für die
es eben nichts aufregendes mehr darstellt außer eine angenehme und
unaufgeregte Abendunterhaltung. Und zu letzteren gehöre ich
schließlich und endlich ebenfalls dazu. |