Mr. Sandman, bring me a dream …Make him the cutest that I’ve ever seen…usw. usw…. Den Song kennen viele von uns dank den Chordettes – Gott hab sie selig. Aber gut, das war anno 1954, und jetzt sind wir im Jetzt und Heute. Und das Einzige was ich mit diesem Song verbinde, ist der Name Sandmann, bzw. Sandmännchen, den sich Herr Boltendahl selbst irgendwann mal beim Betrachten eines Live-Portraits  seiner selbst gegeben hat. Tja, und wenn ich mir dieses Foto anschaue, dann muss ich automatisch an jenen Vergleich denken. Und dann wiederum kommt mir einmal mehr dieses Lied in den Sinn, so einfach ist das... -  Halt, stopp.... nicht, dass der weitere Text jetzt zu wörtlich zu nehmen sei, nur ums gleich klar zu stellen. Aber was den Anfang betrifft...... so ganz entfernt ist da schon so eine kleine visuelle Ähnlichkeit mit .....
Na ja, lassen wir das jetzt, wir sind ja nicht hier, um eine individuelle  Persönlichkeits-Analyse zu erstellen, sondern um den, fast schon alljährlichen Besuch unserer rheinländischen  Mausoleums - Architekten  in München  auseinander zu palavern. Also auf geht’s zur fröhlich-schattigen Galgen-Philosophie schottischer Highland Gespenster und ihrem Marsch durch Minga, dessen filigraner Hochmoor Nebel hier in der Backstage Halle so einiges erwarten lässt samt Nessi-Nostalgie.
Aber noch lässt Sandmännchen auf sich warten, nicht zuletzt um den verlorenen Schönheitsschlaf nachzuholen, und lässt seinen Barden den Vortritt, um für die notwendige Wärme im Gebälk zu sorgen.


Den Anfang macht aber nicht, wie ursprünglich angekündigt, Sister Sin, sondern ein Verein names ‚Downspirit’ aus Baden Württemberg, der sich allerdings nicht, wie auf deren Website beschrieben 1009, sondern 2009 aus dem Taufbecken geholt hat, - nehm’ ich jedenfalls schwer an. Anderenfalls hätten wir heute Abend da oben tatsächlich solche Eumels rumhampeln, wie die, die auf Grave Diggers letztem Brachialwerk abgebildet sind.

Aber da diese attraktiven Gentlemen noch relativ faltenfrei mimen, scheint deren physisches Ablaufdatum noch lange nicht überschritten zu sein. Und dass sie gebärfähig sind, haben Downspirit auch bewiesen. Denn bereits ein Jahr nach dem Zusammenschluss  erblickt deren erstes Baby namens ‚Point Of Origin’ den Sonnenstrahl dieser Erde. Und here we go.... nach dem Motto - Glück muss der Mensch haben, und der Lottosechser entpuppt sich als Bardenjob für den Gladbecker Boandlkramer (in hochdeutsch – Knochenkrämer bzw. Grave Digger) Vielleicht sollte man noch dazu kommentieren, dass dieser Wonneproppen hier, von keinem Geringeren als Cédric "Cede" Dupont (Symphorse/Freedom Call) per Kaiserschnitt kreiert worden ist, und zwar aus dem Wunsch heraus, Bluesrock mit Heavy Metal zu einer gut geschüttelten Pina Colada zu mixen, das Ganze on the Rocks, versteht sich. -  Das ist ihnen auch vorzüglich gelungen samt dem notwendigen Schuss an Hochprozentigem. Und jener hört wiederum auf den Namen Steffen Lauth, der da mit schmuckem Schlips und einer Figürlichkeit wie Markus Schenkenberg in spee die Münchner Haus- und Wildschäflein wachrütteln will. Respekt, das scheint ihm zu gelingen, nicht zuletzt dank seiner frechen Sprüche in den kurzen Pausen zwischen den  bluesmetallischen Arien. (PS: wie war das noch mit dem – durch die Beine greifen nach... usw usw.) Okay, lassen wir das... obwohl...Rock’n’Roll und Sex gehören schließlich zusammen wie die Butter aufs Brot. Ohne schmeckt’s gut, mit - umso besser.... auch wenn das Ganze heutzutage meist nur noch für die Live Präsenz on Stage gilt...- Hauptsache nicht ranzig... Aber das Auge isst schließlich mit, vor allem beim weiblichen Geschlecht. Andererseits muss auch der gute Ton stimmen, denn ein Schenkenberg ohne Six Pack ist wie ein alkoholfreier Sex On The Beach .

Aber keine Angst, in unserem Fall hier haben Downspirit ihre Feuertaufe bestanden als würdiger Vor-Gallopierer für das pseudo-schottische Kampfgeschwader. Eingängige Songs, eine solide Instrumentierung und ein durchaus klischee-begabter Frontgigolo, der locker mein Sohnematz sein könnte, und der zu guter Letzt noch das verlockende Angebot auf eine Gratis-CD in in den Raum stellt im Gegenzug für einen Blick auf die weiblich-entblößten Reize. Nur leider bleibt ihm zumindest hier in München dieses Vergnügen verwehrt. Trotzdem, - was will das Rockerherz noch mehr. Und das schönste ist: sie klingen gar nicht mal so ‚deutsch’, wenn Ihr versteht was ich meine. Also Bahn frei für einen ordentlichen Adrenalinschub mit anhaltender Nachwirkung und fit für die nächste Vorstellung, und das gänzlich ohne Viagra..
http://www.downspirit.com/




Voila’, das heimische Dampfbad hat innerhalb kürzester Zeit offensichtlich an beachtlicher Wärme gewonnen dank dem Württemberger Ascheregens, der nur auf den Beginn eines  Vulkanausbruchs hindeuten sollte. – ‚Sollte’ -  wohlgemerkt, denn noch ist nicht sicher, ob das was da jetzt nachkommt, kräftemäßig mithalten kann, bzw. das erste Grummeln noch übertrifft.
Hmmmmmm....?! Schwer zu sagen, denn bei Orden Ogan, die übrigens für Grand Magus eingesprungen sind, tue, zumindest ich mich etwas schwerer, eine individuelle Besonderheit hervor zu heben, so wie bei Wolke 7 grad eben. –

Pardon meine Freunde, das soll aber jetzt nicht heißen, dass das, was jetzt gerade auf dem Tablett serviert wird, schlecht ist. Aber es gibt immer noch einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen einer soliden Vollwertkost und einer raffinierten Delikatesse. Und der muss gar nicht mal in erster Linie mit der Musik selbst was zu tun haben, auch wenn letztere, um mich zu wiederholen, selbstredend das Non Plus Ultra ist. Aber wenden wir uns jetzt den, - von den Bayern so heißgeliebten Rheinländern von Orden Ogan zu, wobei diese Affenliebe eher auf der allgemeinen Mentalität und Geographie beruht und weniger auf das künstlerische Schaffen. Aber gut, das beruht ja wenigstens auf herzliche Gegenseitigkeit, und ganz so krumm wollen wir den Stiefel jetzt auch nicht verbiegen. Immerhin sind wir hier bei einer ausschließlich deutschen Rutschpartie heute Abend gelandet, und der nationale Zusammenhalt ist auf alle Fälle vorhanden. (Anm.: da steh’ ja eher ich als alter Tiroler Ösl im Abseits, allerdings liegt mir persönlich wiederum zwischenstaatlicher Rassismus fern, denn im Prinzip sind wir ja eh alle aus dem selben Pinienholz geschnitzt.) Aber back to the Action hier, die sich samt ihrem Folklore angehauchten Schwermetall da oben auch für Gehörgeschädigte äußerst kraftvoll präsentiert. Und auf Grund des voran gegangenen erfolgreichen Elfmeter Schießens von Downspirit, ist der gesammelte Münchner Verein der Freunde für Familien-Gruft Archäologie auf den Geschmack zu gekommen und rückt sichtlich näher an die Krypta heran. Dies wiederum erschwert die fotografische Bildberichterstattung dank eklatanter Bewegungseinschränkung. Denn den Luxus eines eingezäunten Vorhofs zum musikalischen Weideland gibt’s leider nicht. Ergo – wir Paparazzis müssen uns anderweitig behelfen, und in der Not speist der Zwetschenkrampus Eintragsfliegen. Selbst ist der Mann, bzw. die Frau nach dem Motto: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Nur meistens überwiegt die Selbsthilfe. Aber das sei hier nur am Rande erwähnt.


Apropo... - dieser Herr dürfte einigen von uns bekannt vorkommen...
zwischenzeitlich ausgeliehen von VanCanto/In Legend....

Leider ist von Orden Ogan keine Setliste zu erspechten, die man hätte ablichten können. Aber im Prinzip besteht der musikalische Blumenstrauß aus Songs die auf den Alben ‚Testimonium’, ‚Vale’ und ‚Easton Hope’ enthalten sind. Nicht übel, was dieser Fünfer da gerade vom Kartoffelacker schiebt. Sänger/Gitarrist Seeb fordert denn auch die aufmerksame Zuhörerschaft auf, mitzufilmen was die Speicherkarten aushalten, ob mit Handy Cam oder Hightech-Gerätschaft – ob gut oder grottenschlecht – ganz egal, Hauptsache auf You Tube verewigt. Und einen Garantieschein gibt’s noch dazu von wegen – kein Account wird deshalb gelöscht. Klar doch, so ist die gerade erwähnte Plattform noch eine der letzten Bastionen für die Promotion hausgemachter Stubenmusik. Und auch wenn etliche Medien-Vertreter diese Taktik verteufeln wegen Urheberrechte und dergleichen, so steht doch eines fest. Ob da oben ein derartiger Videoclip rumschwirrt oder nicht, deshalb wird garantiert keine Cd weniger verkauft. Und letztendlich - Promotion ist es allemal. Also here we go... da habt Ihr Euren Clip, und hoffentlich spiegelt es jetzt im Nachhinein auch tatsächlich ein wenig vom aktuellen Geschehen wider.

Und damit ist der Zauber schon wieder vorbei und Orden Ogan räumen die Highlands unserer Backstage Halle für die schottisch-deutsche Clan Philosophie von Grave Digger.
http://www.myspace.com/ordenogan


Yiippiiehh, Sandmännchen ist ready for action und kippt  beim Anblick der vollen Hütte hier, fast aus den Birkenstock Sandalen.

Na, das ist vielleicht mal was anderes als ein paar Tage vorher im schönen Allgäu, wo gerade mal 250 Seelen den Weg ins Memminger Hochmoor gefunden haben. Heute sind fast dreimal so viele Allerheiligen-Chrysanthemen-Züchter hinterm Waldfriedhof eingetrudelt, um sich beim feucht-spritzigen Tete’a’Tete mit dem Gladbecker Metal-Clan selbst zu befriedigen. Und der Titel des jüngsten Kapitels der, inzwischen über 30 Jahre alten Schach-Partie, - ‚The Clans Will Rise Again’ ist nunmehr buchstäblich zu nehmen. Hier simma, wie ein Sonnenschein über Loch Ness mit Postadresse Urquardt Castle und lustwandeln auf den Spuren der Mac Gregors oder der MacIntoshs… egal – Hauptsache ein Mac steht davor oder auch nicht. Das Gespenst von Canterville macht die Vorhut und leitet den powervollen Reigen ein, der sich da in zwei Suren präsentiert, wobei die erste komplett der schottischen History in Sachen clan-individuellem  Karomuster gewidmet ist. Und nach dem Clan Gebot Nummer. 1: "Viel später als die Dinge selbst stirbt der Name der Dinge", halten Grave Digger die Nostalgie an jene Geschichten-umwobene Ära, die bis 300 nach Christi zurück reicht, aufrecht, selbstredend im standes-üblichen Heavy Metal Cocoon verpackt. Die Seidenraupe fackelt nicht lange und entfaltet sich umgehend zum mächtigen Perlmuttfalter. Und der sagt sinnbildlich, aber laut und deutlich: Céad míle fáilte romhat“ (vom Gälischen Slang ins Deutsche übersetzt heißt das soviel wie herzlich willkommen.- Soviel  zur allgemeinen schottisch-lokalen Sprachenkunde.) Aber das gehört auch dazu, wenn man sich mit der Thematik beschäftigt.

Allerdings regiert im Augenblick eher der Unterhaltungsaspekt in Sachen Hardrock. Und der Münchner Clan der Mac Weißwürscht’ und der Mac Paulaner, Erdinger und Augustiner Edelstoff oder gar Mac Kaltenberger.... wollen im Prinzip nur eines, nämlich abrocken bis die Nebelschwaden zu wabbern beginnen. Und das tun sie in der Tat und regnen sich ab im Schweiße aller nicht vorhandenen Schottenröcke. Schade eigentlich, denn beim Anblick eines solchen,  will man doch umgehend wissen, was sich darunter befindet. – Quatsch mit Soße, wir wollen hier vielmehr wissen, was die morschen Knochen noch hergeben von Boltendahl und Co. Wobei letztere allerdings noch absolut nicht gebrechlich scheinen, sondern vielmehr Rheuma-frei einen einwandfreien Single Sword Dance fabrizieren.

Um das musikalische Potpourrie  unserer Innenausstatter für letzte Ruhe-Villen auseinander zu klabustern, sei kurz und peinlos erklärt:  Teil Eins ist offensichtlich der Clan-Thematik, Schotten-Brauchtum und Sir Simon Canterville gewidmet, um dann in veränderter Aufmachung des Clubchefs mit dem ‚Hangman’ den Rest des gravediggerischen Backkatalogs aufzuarbeiten.

Und genau an diesem Punkt verwandelt sich auch das anwesende Klientel in eine entfesselnde Sturmboje, die bei Orkanstärke 10  wie die Titanic von der Spitze des Eisbergs kastriert wird. Der Sternspritzer nimmt kein Ende, und Grave Digger haben last but not least ihren Glauben verloren an die, sich ständig wiederkehrende, allgemeine Annahme, dass das Münchner Publikum so verheerend schwierig sei. In unserem Fall hier, ist eher das Gegenteil der Fall. Und wie hingegossen geben wir uns einem multiplen Orgasmus  in Sachen – Freude schöner Götter-Funken - hin.

Ich denke mal, an diesem Abend passt so gut wie alles: eine gut gelaunte, durch die positive Atmosphäre animierte Party-Combo, eine enthusiastische  Fan-Herde und dem dadurch resultierenden Vibe. Der Kochtopf brodelt, kocht über, aber schmeckt keineswegs angebrannt sondern knackig-resch mit langanhaltendem Nachgeschmack. -  Satt geworden sind wir allemal, schottischer Seelachs mit eingeschlossen, fein gewürzt und bombastisch serviert. Die Schlinge des Hangman’s hat sich gelockert und baumelt ein, zum nachträglichen After Show Meet & Greet, das den Friedhof für uns Kuscheltiere umso sympathischer scheinen lässt. Und dann heißt’s wieder…..Mr. Sandman, bring me a dream …Make him the cutest that I’ve ever seen… - hier....

http://www.grave-digger-clan.com/

Einige Pre- und Aftershow Schnappschüsse gibts im Diary