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Okidok, einmal wieder einer
dieser Abende, wo man sich am besten zweiteilen sollte, sofern das möglich
wäre. Zwei Photocalls werden gewünscht. Und Gott sei’s getrommelt
und gepfiffen, finden beide Events einmal mehr – zwar in zwei Hallen,
aber dafür im selben Gebäude statt. Das wiederum erleichtert die Sache
um ein erhebliches, zumal es obendrein bei keinem der beiden Konzerte
eine zeitliche Beschränkung in Sachen Fotoarbeit gibt. Die Holländer
von Delain gastieren inklusiver zweiter Supportacts in der Backstage
Halle, und Die Rockabilly Punker von Al & The Black Cats
vergewaltigen ihren Kontrabass im kleineren Club daneben, das Ganze Gott
sei Dank nicht exakt gleichzeitig. Und somit kommt kein Stress und keine
Hektik auf nach dem Motto: alles hübsch der Reihe nach.
Genauer definiert stammen die
Progressive-Metaller aus dem schönen Wales (also nenn’ sie niemals
Engländer, denn das ist eine Todsünde – sorry ‚bout that) Und erst
vor ca. einem Monat hat das Quintett seinen Debüt Silberling ‚Opus
Arise’ auf diesen Globus genudelt. Grund genug, um den Joker einem
breiteren Publikum vorzustellen. Allerdings könnte ich jetzt nicht
behaupten, dass hierbei irgendetwas mein besonderes Interesses geweckt hätte.
Sagen wir mal so: sie sind engagiert und offensichtlich sehr motiviert,
ihre Musik hier bei uns auf dem Kontinent einer breiten Masse
vorzustellen. Ob und inwieweit ihnen das hinterher etwas bringt...na ja,
Time will tell. Auf alle Fälle wird bei so manchem Headbanger zumindest
der Name in Erinnerung bleiben. Weitere Infos zu Lost in Thought
gibt’s auf deren official Website
Und die wiederum sind bereits ein Begriff
in der Szene – ohne Frage. Meine Landsmänner gibt’s seit 2001, also
immerhin auch schon 10 Jahre, und sie haben sich dem sogenannten
symphonischen Powermetal verschrieben. Deren Diskographie weist immerhin
inzwischen beachtliche fünf Veröffentlichungen auf. Das fängt bei
Demos an bis zu vollen Alben. Und aus diesem Repertoire lässt sich
recht munter schöpfen für eine volle Show. Serenity bestehen gegenwärtig
aus Sänger Georg Neuhauser, Gitarrist Thomas Buchberger, Keyboarder
Mario Hirzinger, Schlagzeuger Andreas Schipflinger und dem italienschen
Bassisten Fabio D’Amore (was für ein Name:-)
Geschöpft wird aus dem üppigen Fundus Serenity-eigener Arien (Anm. leider war bei keiner Band eine Setliste erhältlich) und die schöne Lisa setzt quasi das berühmte Sahnehäubchen auf unsere Tiroler Schlutzkrapfen. Das Resultat ist eine kurzweilige
Hardrock Symphonie, ganz unter dem Slogan: "Death &
Legacy" (erschienen im Feb.dieses Jahres) - und der Großteil der
anwesenden Fanschar, flippt fast schon so impulsiv aus, wie später noch
beim Headliner. Ich denke mal, dass es nicht mehr lange dauert, bis
Serenity ihre eigene Europa- Club-Headliner-Tour
durchziehen. Zu wünschen wäre es ihnen auf alle Fälle.
http://www.serenity-band.com/
Um deutlich zu werden, dank des
ultraschnellen Bewegungsablaufes des US-Trios und der konstanten
Finsternis, ist ein fotografieren ohne Blitzlicht fast nicht möglich.
Gegründet wurden The Black Cats bereits 1981, wobei alle drei
Mitglieder zu jenem Zeitpunkt noch nicht mal geboren waren. Jawohl, Ihr
habt richtig gehört! Außer Al himself, der gerade wacker auf die 60
zusteuert und verantwortlich zeichnet für die Existenz dieser
Formation. Heute steht Al selbst nicht mehr da oben auf der Bühne, hält
aber im Hintergrund immer noch die berüchtigten Fäden in der Hand. Als Chef der ‚Fabulous Rockabillies‘ gehörte er zu den
ersten, die der Verheißung jenes Rockabilly-Revivals in den frühen
Achtzigern erlagen, dass auch Ikonen wie die Stray Cats hervorbrachte.
Zugegeben, ein paar mehr Besucher hätten’s schon sein können heute Abend im Club. Aber die mageren 50 und ein paar Zerdrückte machen für so einiges wieder gut, was die explosive Stimmung hier drinnen angeht. Und dann legt das Trio los, als ob unser allerletztes Kaffeekränzchen angebrochen wäre, allerdings weniger mit Melitta Auslese als vielmehr mit Hochprozentigem und noch mehr Nytroglyzerin serviert. Mein lieber Schwan, hier drüben im Backstage Stüberl geht der Punk mit Überschall-Speed ab, und zwar derartig krass, dass einem beim schnellen Wechsel nach drüben in die Halle fast schon ein laues Mailüftchen entgegenhaucht im Gegensatz zum momentanen Tornado hier im Club. Beim üblichen Bildbericht-erstatten heißt es aufpassen, damit man nicht schlichtweg überrannt wird. Jawohl ja, das ist Rockabilly-Punk von seiner besten Seite. Und der gute Tony verbraucht wahrscheinlich während so eines live on Stage Exzesses 10.000 Kalorieren, wenn nicht sogar mehr, inklusive Hochsprung Akrobatik.
Gut 45 Minuten kann ich das Feuerwerk im Bild und Gedächtnis
festhalten, bevor ich erneut zum fliegenden Wechsel ansetzen muss, zurück
in die Halle, wo der Headliner Delain in just diesem Moment zum Appell
ruft. Aber ehrlich gestanden: hätt’ ich’s mir persönlich aussuchen
können, dann wär’ ich bei Al & The Black Cats hängen geblieben.
Denn dank meines kleinen Faibles für Punkmusik, liegt diese Truppe samt
ihrer Live Performance exakt auf meiner Wellenlänge.
Gut, für alle, die mit Delain immer noch nicht soooo viel anfangen können und sofort mit dem Vergleich zu Within Temptation daher kommen, die liegen da auch gar nicht mal so verkehrt. So ist doch Delains Taufpate Martijn Westerholt der Bruder von Robert Westerholt, der für die eben genannten Within Temptation verantwortlich zeichnet. Und ums nicht zu vernachlässigen, Martijn war ja auch mal bei letztgenannten, machte aber 2001 einen Abgang weil er an Pfeiferischen Drüsenfieber litt. Dieses Problem scheint er allerdings längst überwunden zu haben. Auch Charlotte ist von Anfang an dabei und steht ihrer Kollegin Sharon Den Adel in nicht viel nach, außer vielleicht, was die individuelle Reputation angeht.
Zwei Alben haben Delain bislang veröffentlicht. Und momentan wird an Nummer Drei gebastelt. Diese soll noch 2011 erscheinen. Auf der momentanen Tour werden aber bereits drei neue Songs vorgestellt, quasi als Test, ob jene bei den Fans auch gut ankommen. Tun sie in der Tat, das ist offensichtlich. Und somit ist der Beweis erbracht, dass es sich heutzutage auch sehr gut ohne neuen Stoff auf Tour gehen lässt. Neuzugang Gitarrist Timo hat sich ebenfalls passabel ins Gesamtgemälde eingefügt und somit ist das Mobilar komplett. Neben einen der drei neuen Tracks namens‚Manson’ gibt’s auch die bekannteren Töne wie 'Stay Forever', Invidia', und 'April Rain', um nur einige zu nennen. (Anm: leider kann ich Euch auch hier keine Setliste präsentieren. Diese wird im Falle dass.... noch nachgereicht). Auf alle Fälle
ist es Charlotte herself, die den Fokus darstellt und vor allem unseren
männlichen Konzerbesuchern den Eierkopf verdreht. Und klar doch,
wenn’s von Nutzen ist – warum nicht. Letztendliches Fazit des Abends
ist ein durchaus gelungenes..., und jeder Liebhaber dieser metallischen
Stilrichtung dürfte auf seine, bzw. ihre Kosten gekommen sein.
Tja mal schaun, ob sich Delain nunmehr tatsächlich aus dem
almighty Schatten von Within Temptation lösen,- und ihre Eigenständigkeit
weiter festigen können. Anspruch darauf hätten die Niederländer
allemal. Punkt um. |
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