Okidok, einmal wieder einer
dieser Abende, wo man sich am besten zweiteilen sollte, sofern das möglich
wäre. Zwei Photocalls werden gewünscht. Und Gott sei’s getrommelt
und gepfiffen, finden beide Events einmal mehr – zwar in zwei Hallen,
aber dafür im selben Gebäude statt. Das wiederum erleichtert die Sache
um ein erhebliches, zumal es obendrein bei keinem der beiden Konzerte
eine zeitliche Beschränkung in Sachen Fotoarbeit gibt. Die Holländer
von Delain gastieren inklusiver zweiter Supportacts in der Backstage
Halle, und Die Rockabilly Punker von Al & The Black Cats
vergewaltigen ihren Kontrabass im kleineren Club daneben, das Ganze Gott
sei Dank nicht exakt gleichzeitig. Und somit kommt kein Stress und keine
Hektik auf nach dem Motto: alles hübsch der Reihe nach.

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Al & The
Black Cats
Showtime: ? |
Den Auftakt machen in der sehr gut gefüllten Halle ( Anm. schätzungsweise
ca. 500 Fans) die Engländer Lost in Thought.
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Genauer definiert stammen die
Progressive-Metaller aus dem schönen Wales (also nenn’ sie niemals
Engländer, denn das ist eine Todsünde – sorry ‚bout that) Und erst
vor ca. einem Monat hat das Quintett seinen Debüt Silberling ‚Opus
Arise’ auf diesen Globus genudelt. Grund genug, um den Joker einem
breiteren Publikum vorzustellen. Allerdings könnte ich jetzt nicht
behaupten, dass hierbei irgendetwas mein besonderes Interesses geweckt hätte.
Sagen wir mal so: sie sind engagiert und offensichtlich sehr motiviert,
ihre Musik hier bei uns auf dem Kontinent einer breiten Masse
vorzustellen. Ob und inwieweit ihnen das hinterher etwas bringt...na ja,
Time will tell. Auf alle Fälle wird bei so manchem Headbanger zumindest
der Name in Erinnerung bleiben. Weitere Infos zu Lost in Thought
gibt’s auf deren official Website
http://www.lostinthoughtband.com/
Die zweite Runde an selbiger Stätte wird von Serenity aus dem schönen
Tirol eröffnet.
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Und die wiederum sind bereits ein Begriff
in der Szene – ohne Frage. Meine Landsmänner gibt’s seit 2001, also
immerhin auch schon 10 Jahre, und sie haben sich dem sogenannten
symphonischen Powermetal verschrieben. Deren Diskographie weist immerhin
inzwischen beachtliche fünf Veröffentlichungen auf. Das fängt bei
Demos an bis zu vollen Alben. Und aus diesem Repertoire lässt sich
recht munter schöpfen für eine volle Show. Serenity bestehen gegenwärtig
aus Sänger Georg Neuhauser, Gitarrist Thomas Buchberger, Keyboarder
Mario Hirzinger, Schlagzeuger Andreas Schipflinger und dem italienschen
Bassisten Fabio D’Amore (was für ein Name:-)
Man merkt sofort, die Burschen zeigen eine sehr gesunde Professionalität
und machen ihren Job nicht erst seit gestern. Für diese Tour haben sie
sich auch noch die hübsche, ehemalige Xandria Sängerin Lisa
Middelhauve mit in den Kutter geholt für einige wunderschöne Duetts
inklusive ‚Fairytales’. Und so was kommt immer gut an, besonders
wenn dann aus Eins - Zwei Schönheiten wird.
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Geschöpft wird aus dem üppigen Fundus
Serenity-eigener Arien (Anm. leider war bei keiner Band eine Setliste
erhältlich) und die schöne Lisa setzt quasi das berühmte Sahnehäubchen
auf unsere Tiroler Schlutzkrapfen.
Das Resultat ist eine kurzweilige
Hardrock Symphonie, ganz unter dem Slogan: "Death &
Legacy" (erschienen im Feb.dieses Jahres) - und der Großteil der
anwesenden Fanschar, flippt fast schon so impulsiv aus, wie später noch
beim Headliner. Ich denke mal, dass es nicht mehr lange dauert, bis
Serenity ihre eigene Europa- Club-Headliner-Tour
durchziehen. Zu wünschen wäre es ihnen auf alle Fälle.
PS: und das sag ich jetzt nicht nur, weil ich selbst auch aus Tirol bin,
nur ums klar zu stellen :-))))))
http://www.serenity-band.com/
Ganz bis zum Schluss kann ich die Show von Serenity nicht verfolgen,
denn der Club gegenüber ruft, wo Al & The Black Cat um 21.30 Uhr
zum Appell blasen, und das in sehr düsterem Ambiente.
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Um deutlich zu werden, dank des
ultraschnellen Bewegungsablaufes des US-Trios und der konstanten
Finsternis, ist ein fotografieren ohne Blitzlicht fast nicht möglich.
Gegründet wurden The Black Cats bereits 1981, wobei alle drei
Mitglieder zu jenem Zeitpunkt noch nicht mal geboren waren. Jawohl, Ihr
habt richtig gehört! Außer Al himself, der gerade wacker auf die 60
zusteuert und verantwortlich zeichnet für die Existenz dieser
Formation. Heute steht Al selbst nicht mehr da oben auf der Bühne, hält
aber im Hintergrund immer noch die berüchtigten Fäden in der Hand. Als Chef der ‚Fabulous Rockabillies‘ gehörte er zu den
ersten, die der Verheißung jenes Rockabilly-Revivals in den frühen
Achtzigern erlagen, dass auch Ikonen wie die Stray Cats hervorbrachte.
Lange war es ja ganz still um Al und seine schwarzen Katzen. Aber vor
ca. 5 Jahren feierten die Amis aus Michigan so etwas wie einen dritten
Frühling. Und on Stage agieren heute Tony (Voc/Git), Hugh (Kontrabass/Voc)
und man höre und staune – Arno am Schlagzeug. Und das klingt so gar
nicht amerikanisch:-))
Zugegeben, ein paar mehr Besucher hätten’s schon sein können
heute Abend im Club. Aber die mageren 50 und ein paar Zerdrückte machen
für so einiges wieder gut, was die explosive Stimmung hier drinnen
angeht. Und dann legt das Trio los, als ob unser allerletztes Kaffeekränzchen
angebrochen wäre, allerdings weniger mit Melitta Auslese als vielmehr
mit Hochprozentigem und noch mehr Nytroglyzerin serviert. Mein lieber
Schwan, hier drüben im Backstage Stüberl geht der Punk mit Überschall-Speed
ab, und zwar derartig krass, dass einem beim schnellen Wechsel nach drüben
in die Halle fast schon ein laues Mailüftchen entgegenhaucht im
Gegensatz zum momentanen Tornado hier im Club. Beim üblichen
Bildbericht-erstatten heißt es aufpassen, damit man nicht schlichtweg
überrannt wird. Jawohl ja, das ist Rockabilly-Punk von seiner besten
Seite. Und der gute Tony verbraucht wahrscheinlich während so eines
live on Stage Exzesses 10.000 Kalorieren, wenn nicht sogar mehr,
inklusive Hochsprung Akrobatik.
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Gut 45 Minuten kann ich das Feuerwerk im Bild und Gedächtnis
festhalten, bevor ich erneut zum fliegenden Wechsel ansetzen muss, zurück
in die Halle, wo der Headliner Delain in just diesem Moment zum Appell
ruft. Aber ehrlich gestanden: hätt’ ich’s mir persönlich aussuchen
können, dann wär’ ich bei Al & The Black Cats hängen geblieben.
Denn dank meines kleinen Faibles für Punkmusik, liegt diese Truppe samt
ihrer Live Performance exakt auf meiner Wellenlänge.
http://www.myspace.com/alandtheblackcatsusa
Aber es nutzt alles nichts, und ich bin ja musikalisch Gott sei Dank
sehr aufgeschlossen und vielseitig.... - also back to the Action gegenüber,
wo die holde Charlotte mit ihrem hübschen Liebreiz die Gemüter des
Publikums noch mehr anpuscht. Gestern hat das Mädel lt.Info, ihren
Geburtstag gefeiert, Grund also genug, um heute Abend noch eins drauf zu
legen.
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Gut, für alle, die mit Delain immer noch nicht soooo viel
anfangen können und sofort mit dem Vergleich zu Within Temptation daher
kommen, die liegen da auch gar nicht mal so verkehrt. So ist doch
Delains Taufpate Martijn
Westerholt der Bruder von Robert Westerholt, der für die eben genannten
Within Temptation verantwortlich zeichnet. Und ums nicht zu vernachlässigen,
Martijn war ja auch mal bei letztgenannten, machte aber 2001 einen
Abgang weil er an Pfeiferischen Drüsenfieber litt. Dieses Problem
scheint er allerdings längst überwunden zu haben. Auch Charlotte ist
von Anfang an dabei und steht ihrer Kollegin Sharon Den Adel in nicht
viel nach, außer vielleicht, was die individuelle Reputation angeht.
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Zwei Alben haben Delain bislang veröffentlicht.
Und momentan wird an Nummer Drei gebastelt. Diese soll noch 2011
erscheinen. Auf der momentanen Tour werden aber bereits drei neue Songs
vorgestellt, quasi als Test, ob jene bei den Fans auch gut ankommen. Tun
sie in der Tat, das ist offensichtlich. Und somit ist der Beweis
erbracht, dass es sich heutzutage auch sehr gut ohne neuen Stoff auf
Tour gehen lässt. Neuzugang Gitarrist Timo hat sich ebenfalls passabel
ins Gesamtgemälde eingefügt und somit ist das Mobilar komplett. Neben
einen der drei neuen Tracks namens‚Manson’ gibt’s auch die
bekannteren Töne wie 'Stay Forever', Invidia', und 'April Rain', um nur einige zu nennen. (Anm: leider kann
ich Euch auch hier keine Setliste präsentieren. Diese wird im Falle
dass.... noch nachgereicht).
Auf alle Fälle
ist es Charlotte herself, die den Fokus darstellt und vor allem unseren
männlichen Konzerbesuchern den Eierkopf verdreht. Und klar doch,
wenn’s von Nutzen ist – warum nicht. Letztendliches Fazit des Abends
ist ein durchaus gelungenes..., und jeder Liebhaber dieser metallischen
Stilrichtung dürfte auf seine, bzw. ihre Kosten gekommen sein.
Tja mal schaun, ob sich Delain nunmehr tatsächlich aus dem
almighty Schatten von Within Temptation lösen,- und ihre Eigenständigkeit
weiter festigen können. Anspruch darauf hätten die Niederländer
allemal. Punkt um.
http://site.delain.nl/ |