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Okay, legen wir mal die
Karten auf den Tisch. Diese Band besteht aus vier hervorragenden
Musiker, die jeder für sich in der Vergangenheit bereits ein gewisses
Renommee’ erzielt haben, welche hervorragend miteinander harmonieren,
oder sollte ich besser sagen: - wieder harmonieren, und die im Prinzip
auch nach ihrer Wiedervereinigung nur von einem einzigen Hit leben. Aber
das scheint sie nicht sonderlich zu interessieren, denn Hauptsache ist
doch, dass man gemeinsam wieder den Spaß an der Sache gefunden hat. Die erste Tournee nach der Wiedervereinigung lief, wie soll man es beschreiben? – fantastisch mit ausverkauften Häusern, und das weltweit. Klar doch, die ehemaligen Fans von Mr.Big waren einfach neugierig, ob die Truppe nach wie vor das gleiche Charisma und Können an den Tag, bzw. den Abend legen würden, wie beim ersten Teststreifzug nach der langen Trennung. - Mr.Big das sind nach wie vor Paul Gilbert, Billy Sheehan, Eric Martin und Pat Thorpey. Wobei man hierzu vielleicht hinzufügen sollte, dass es im früheren Leben der Band einmal einen Gitarristen Wechsel gegeben hat, und eine Zeitlang Ritchie Kotzen statt Paul Gilbert die 6 Saiten gezupft hat. Aber das ist Vergangenheit. Mr. Kotzen versucht sich inzwischen als Solokünstler – mehr schlecht als recht, und unsere ‚To Be With You’ – Helden sind wieder im Original Line up unterwegs, und das immerhin wieder seit drei oder vier Jahren.
Und auch diesmal sind wir wieder in München
gelandet. Allerdings heißt es heute nicht mehr: ausverkaufte Tonhalle,
sondern eine halbvolle Theaterfabrik, was in Zahlen ausgedrückt ca.
2.000 Besucher weniger als beim ersten Reunionseinstand bedeutet, mit
dem Endresultat von ca. 400 Fans, davon mindestens die Hälfte -
weiblich. –
Nun, eine Sache macht sich ziemlich
schnell bemerkbar und beweist einmal mehr: eine Band kann da oben noch
so gut aufgeigen, wenn die allgemeine Akustik nicht passt, dann
kannst’ den Rest auch in die Mülltonne schmeißen. Traurig aber
wahr... - Denn, obwohl
musikalisch wieder einwandfrei, versinkt jegliche Perfektion und
Virtuosität in einem undefinierbaren Soundbrei. Und auch die
verzweifelte Suche nach einer geeigneteren Örtlichkeit in der Halle
bringt keine Besserung. Was für ein Mist aber auch... und wirklich
schade... denn wenn man wirklich genau hinhört, dann kann man die
Virtuosität eines Billy Sheehan nur erahnen. Er gehört unbestritten zu
den gegenwärtig - besten Bassisten seiner Art und hat viel mehr drauf,
als ein gewöhnlicher Rock’n’Roll Musiker. Das Gleiche gilt für
Paul Gilbert, der halbtaub, immer noch auf seine berühmten Kopfhörer
setzt, die ihn da oben, fast schon wie einen Außerirdischen wirken
lassen. (Anm.: ich hab’ noch nie in einem Interview jede Frage
mindestens 3x wiederholen müssen, bevor sie begriffen wurde). Abgefeiert wird der Verein da oben trotzdem von den 4 x 100 Verfechtern geschmalzter Melodic Rock Balladen, vor allem eben, als die Hitsingles an der Reihe sind mit der Zugabe: wie sollte es anders sein.... – ‚To Be With You’.- Sagen wir mal so: wäre die Akustik
einwandfrei gewesen, dann hätten wir uns hierbei eines solide-guten
Rock’n’Roll Events erfreut mit viel Nostalgie an alte Zeiten
inklusive einiger hervorragender Soli. So aber hinterlässt das
Intermezzo ein eher gemischtes Feeling. Und über den Verantwortlichen für
Ton und Sound sei die Todesstrafe verhängt. Er muss nur noch gefunden
werden. Allerdings tut das
der allgemeinen Fan-Manie keinen Abbruch. Und auch wenn er vor der Show
von keinem auch nur eine Sekunde beachtet wurde da vor der Tür, so kann
sich Mr. Martin hinterher nicht mehr retten vor lauter Autogramm- und
Fotowünschen. Nun sei’s drum...
die Treue der anwesenden Fan ist Mr.Big trotz Klangdefizits
erhalten geblieben. Und ich denke nicht, dass sich der Tross von so
etwas abhalten lässt, in absehbarer Zeit wieder bei uns einzufallen.
– Time will tell..... http://www.mrbigsite.com/ |
Off Stage Schnappschüsse
im Diary
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