|
Wer??? – heißt’s hier
schon wieder mal, wie so oft zuvor…. Aber vielleicht wird’s ja etwas
interessanter, wenn ich Euch erzähle, dass ich den Bassisten dieser
Gruppe hier, zum letzten Mal vor einigen Jahren vor satten 75.000 Fans im
Münchner Olympiastadion geknipst habe. Yep, die Rede ist von Daryl Jones,
dem legitimen Nachfolger von Bill Wyman bei den Rolling Stones seit 1993.
Klar, dieser gute Mann war nie wirklich Mitglied der Stones und gilt
bislang immer noch, als - nur Tourbassist. Aber wer sich etwas auskennt in
filigranen Musikerkreisen, der weiß, dass Mr.Jones in seiner Sparte zu
den Allerbesten gehört. Logisch, mit was anderem würden sich die Rolling
Stones gar nicht abgeben. Und ja, Daryl besitzt auch eine eigenen
Karriere, die aber wiederum nur von Kennern geschätzt wird. -
So, und jetzt sind wir an dem Punkt, wo die Schwierigkeit beginnt bei diesem Event. Denn natürlich bauen sämtliche Veranstalter die Promotion auf jener Tatsache drauf auf. Und der Name Rolling Stones zieht eigentlich so gut wie immer, - na ja, vielleicht nicht bei den ganz Jungen, aber mit Garantie bei der mittleren und älteren Generation unter uns. Dass aber das, was Daryl und die anderen beiden World Class Musiker da fabrizieren, musikalisch mit den Stones in etwa so viel zu tun hat, wie DJ Ötzi mit Sepultura, wird im vorhinein kaum bedacht. Aber das wiederum spielt keine Rolle, solange die Bude gerammelt voll ist. Was anschließend passiert, sei dahin gestellt. – Der zweite unumstößliche Umstand bei den Black Stone Raiders ist, dass Jones gar nicht die Hauptfigur in dem Reigen ist . Im Gegenteil er hält sich eher vornehm zurück, und das in jeder Beziehung. Aushängeschild ist vielmehr ein Herr namens Jean Paul Bourelly. Und damit kehren wir zur abfänglichen Frage zurück – wer? Denn genau wie bei allem anderen, ist auch hier der Name nur denjenigen ein Begriff, die sich mit erweiterten Form von Musik beschäftigen. Bourelly ist in etlichen Varianten der Musik beheimatet, von World – über Jazz, Blues bis hin zum Rock.. Er war mit Miles Davies im Studio, und nahm Alben mit Robin Tower und Rod Stewart auf und trat mit Jack Bruce und Terry Bozzio auf usw. usw. – Last but not least ist da noch ein alter Bekannter, nämlich Will Calhoun, den wir alle von Living Colour her kennen. Auch Will ist ein Ass an seinem Instrument. Keiner spielt so viele Breaks in einer derartigen Geschwindigkeit und Länge so wie er. - Wie sich die Drei kennengelernt haben und
die Idee zu einer gemeinsamen Tour entstanden ist, kann ich nicht genau
sagen, da leider im Vorfeld die Zeit für ein Gespräch fehlt. Aber es ist
eine unbestrittene Tatsache, dass sich hier drei Musiker der Superlative
zusammen getan haben, um ihre individuellen Vorliegen auszuleben. Gott sei Dank gibt es denn doch so einige
Musikfreunde, die diesen komplexen, überaus schweren Stoff sehr zu schätzen
wissen, inklusive meiner selbst. Das was das Trio in seiner 2stündigen
Show aborgelt, ist allererste Sahne, ohne wenn und aber. – Allerdings
muss man wirklich das Feingefühl und Gespür besitzen, um das zu
erkennen. Und das tun vielleicht, wenn’s hoch kommt, 30 von den 150
anwesenden Zaungästen. Wer sich nur auf Namen verlässt, der ist selber schuld, würd’
ich mal sagen. Und es gibt ja immer noch das Internet, wo man sich zur Genüge
informieren kann, mit was man es zu tun hat, wenn man den Künstler bzw.
die Band noch nicht kennt. – Ich tue mich da hingegen leicht, denn ich
wusste sehr wohl, was mich erwartet. Und jawohl, es hat mir ausnehmend gut
gefallen, auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig war.
Mein Tipp also: ein unbedingtes Muss für den anspruchsvollen
Konsumenten, aber Finger weg für alle Otto Normalverbraucher – und
Rolling Stones Verfechter...
It’s as easy as that.... |
Offstage Schnappschüsse
im Diary |