Unser Hausfrauen-Rocker Nummer Eins ist wieder mal zu Gast in München... Falsch, eigentlich ist er nur die Nummer Zwei, denn Bryan Adams hat da noch ein wenig mehr die Nase vorn, was diese Eigenschaft betrifft. Aber gut, den hamma dann in vier Wochen hier. – Also bleiben wir bei Nummer Zwei, die immerhin nach wie vor unser Olympiastadion so gut wie voll macht. Und das bedeutet im Klartext hier, 68.000 Karten sind verkauft. Sprich, außer Bon Jovi gelingt das nur noch ganz Wenigen, so wie z.B. den Rolling Stones und Herbert Grönemeier. – Hausfrauen Rocker übrigens deshalb, weil Jovis kommerzielle Musik, sowohl die Generation anspricht, mit der die Band groß geworden ist. Und die befinden sich auf dem besten Weg in die Fünfziger, was Lebensjahre angeht. Aber auch Oma und Opa gefällt ein ‚Bed Of Roses’, und die ganz Jungen sind eben erst dabei, Bon Jovi für sich zu entdecken. Sprich, es sind sämtlich-denkbare Generationen vorhanden, die sich hier eingefunden haben. Und damit ist das Patentrezept perfekt. (Anm. auch Status Quo gehören zu jener Kategorie, nur noch etwas simpler) - |
Als ihre größten
musikalischen Einflüsse bezeichnen die Breakers die Rolling Stones und
die Faces. Sprich, es handelt sich um schnittigen, nicht zu
anspruchsvollen straighten Rock, der sogar mit einigen Soulelementen
versetzt ist. Live geben sich die Fünf sehr selbstbewusst und versuchen
mit viel Charme etwas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wahrlich kein
leichtes Unterfangen in so einem großen Stadion mit so vielen Menschen,
wobei der Großteil der Besucher voll und ganz nur auf den Show Beginn
von Bon Jovi fixiert ist. Die Gefahr ist auch, dass gerade Supportacts
in einer solchen Größenkategorie von Venue, leicht verloren wirken da
oben. – Sagen wir mal so: ich finde The Breakers vom ersten Eindruck
her, ganz nett, und sie machen den Eindruck einer Spaßtruppe, der es
einfach nur gefällt, vor so vielen Leuten aufzutreten. – Richtig
kritisieren traue ich mich sie hierbei nicht. Denn ihre volle Entfaltung
erzielen die Brüder wahrscheinlich erst bei einem Headliner Clubevent,
wo man ihre Qualitäten
viel besser zu bewerten weiß. Aber pfeif drauf, Hauptsache sie haben
Fun dabei. Und der Name – Breakers wird definitiv so manchem von uns
irgendwie im Großhirn in Erinnerung bleiben. Wenn Steven Van Zant
jedenfalls weiterhin so hinter der Band steht, dann ist die
internationale Popularität nur noch eine Frage der Zeit, denke ich..... http://www.thebreakers.dk/ In der Umbaupause gibt’s Unterhaltung amerikanischer Art. Ein, uns unbekannter US-Fönfrisuren Adonis mit cooler Sonnenbrille interviewt die Gäste im Diamond Circle, nicht ohne das Hauptaugenmerk auf die eigene Person zu beziehen und stellt fast jedem die selben naiven Fragen. Das Ganze wird in Großaufnahme über die beiden Big Screens rechts und links von der Bühne übertragen. Und siehe da, man findet da doch glatt auch ein bekanntes Gesicht wieder. Wobei dabei wiederum die Überraschung nicht allzu groß sein dürfte, dieses Mädel da zu sehen. Jawohl Brigitte – go for it… - unser größter Bon Jovi Fan Münchens... denk’ ich jedenfalls mal...
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Und dann wird’s auch bald mal spannend, und auf den Leinwänden sieht man mehrere Luxuskarossen durchs große Marathon Tor einfahren bis an den Bühnenrand, und die Stars des Abends entsteigen jenen langsam und süffisant, um von dort straight den Altar zu erklimmen. Aber halt: standen diese Limos nicht schon vorhin im Durchgang des Tors... wenn ich mich recht entsinne. – Nach einer internen Erkundigung ist es raus. Klar, die Band ist schon seit über 2 Stunden vor Ort. Aber um etwas Eindruck zu schinden, hat man sich halt für die 20 Meter vom Durchgang bis zum Bühnerand noch mal mit der Limo kutschieren lassen – wirkt besser.... und wissen muss das ja keiner... Bleibt also alles unter uns, gelle?!!! Es ist immer noch taghell um diese Zeit, und der Start zu Bon Jovi live 2011 ist, wie soll man es bezeichnen? – relativ unspektakulär. Auch die Bühnenausstattung ist, im Gegensatz zum letzten Mal merklich geschrumpft. Keine Ahnung woran das liegt. Man legt anscheinend keinen Wert mehr auf Bombast sondern schlicht-praktikable Einfachheit. Egal, Hauptsache da oben stehen Bon Jovi, wobei sich der Meistro selbst, in schicker, signalroter Uniform präsentiert samt verspiegelter Sonnenbrille. Und letztere ist nicht nur zum Schutz vor Wind und Sonne da, sondern auch, weil’s einfach cool aussieht. Die Gläser bleiben auch eisern auf der Nase sitzen bis wir Fotografen den Graben nach nur 2 Stücken wieder verlassen dürfen. Herr Sambora wirkt, als ob ihn kein Wässerlein trüben könnte. Nix ist zu merken von schlechter Verfassung, etwaigen Entzugserscheinungen oder Nachwehen von der Rehab. Manchmal hab ich, ehrlich gestanden den Eindruck, als ob das alles nur Teil einer großen Promo Maschinerie ist. – Nun, den Fans ist das schnurz- und sonst
was egal. Hauptsache er steht livehaftig da oben neben Jon und Tico und
David Bryan.
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Der Rest ist mit
Tour-Musikern aufgefüllt. Die Setliste zeigt ein Greatest Hits Menue,
perfekt gerührt und ordentlich geschüttelt, und Opa und Enkel tanzen
zu ‚Little Runaway’ genauso wie zu ‚Bad Medicine’...
Je dunkler der Abend, desto mehr kommt der Zauber zur Geltung inklusive des Akustikteils, der vom Cheffe vorne am Circlepit (siehe Foto) erst allein und dann zu viert bestritten wird. Das kommt natürlich an und wird abgefeiert bis zum letzten Ton.
Anschließend kehrt man wieder zur
Ausgangstellung zurück, um die letzte halbe Stunde weiter von der
Hauptbühne aus zu bestreiten. – Ob und wie viel davon tatsächlich
live performt ist, sei in Frage gestellt. Tatsache ist aber, dass Bon
Jovi satte 3 Stunden durchackern bis zum letzten Akkord um 23 Uhr. |