Jawohl ja, das ist ein Wort…. Hier wollen es die Jungs rund um den traditionellen Heavy Metal, Ihr wisst schon, den, den es schon in den Achtzigern gab, noch mal so richtig wissen. Und vor allem wollen sie beweisen, dass diese Musikart noch lange nicht kompostiert ist. – Nein, wir reden hier nicht vom New Metal, auch wenn einige Vertreter hier und heute Abend locker schon die Enkelkinder unserer Legenden und Vorbilder sein könnten. Es gibt auch keine Alternativ oder gar Grunge, Hardcore oder weiß der Geier was für eine Spielart, sondern einfach nur stinknormalen, aber dafür powervollen Heavy Metal. -
Und für jenen stehen Sabaton, Grave Digger, Powerwolf und die kanadischen Youngsters von Skullfist. PS: Letztere sind diejenigen, auf die ich das mit den Enkelkindern beziehe. Dafür stellen unsere Friedhofs Architekten den Gegenpol dar mit der.... wie war das noch Chris? – magischen Zahl... Na ja, eine kleine Galgenfrist bleibt ja noch bis Anfang des Jahres... aber dann wird’s langsam happig, und die Cholesterien Werte samt Blutdruck müssen zukünftig etwas öfter gemessen werden, - nur zur Vorsorge versteht sich natürlich...
Die schwedischen Ritterstiefel hingegen frönen noch einem klein wenig jüngeren Jahrgang als Grave Digger. Aber dann doch eben nicht mehr ganz so unschuldig wie der Opener Skullfist . Selbiges gilt auch für Powerwolf. Und somit haben sich diese drei Partizipanten bereits seit geraumer Zeit ein gewisses Renomee erarbeitet.
What else to say?! Die Bude ist rappelvoll mit so an die 1.000 Schäflein und Metaljünger, was wiederum beweist, dass der traditionelle Heavy Metal in der Tat immer noch seine Daseinsberechtigung hat und  sich in diversen Kreisen einer nicht unbeachtlichen Beliebtheit erfreut. Über allem wacht noch unser Tiroler Obermetaller Bruder Klee, kurz genannt Cletschi’, der die Fahne am allerhöchsten trägt und mit verklärtem Augenglanz fest daran glaubt, heute Abend bereits das Christkind hier drinnen entdeckt zu haben. (Anm: ach ja Cletschi, was täte die Tiroler Metalszene ohne Dich !!)
Auch die Presse ist zahlreich zugegen, um dieses einmalige Ereignis hier in Wort und Bild festzuhalten für die Nachwelt, so dass auch jeder wirklich glaubt, dass die Szene lebendiger ist, als jemals zuvor.
Und bei gleich vier Vertretern dieses Vater Unsers heißt es Wecker stellen und früh aufstehen, um ja nichts zu verpassen.

Und so läutet die Young Generation des Old School Hardrocks den Einmarsch der Toreros ein und legen gleich einen Feuereifer an den Tag,... pardon’ die Nacht, dass kein schielendes Adlerauge trocken bleibt.

Die vier Jungs (das im Netz beschriebene Girl haben sie wahrscheinlich daheim gelassen) haben eine EP am Start namens „Heavier Than Metal“, und diese Devise propagandieren sie auch live on Stage mit all der Energie, die jedermann im Teenager Alter so in sich trägt.... oder auch nicht. Eine halbe Stunde bleibt der Band mit dem pathetischen Namen, um sich zu behaupten. 

Und auch wenn sie jetzt noch nicht das Non Plus Ultra am Heavy Metal Himmel sind (wie auch? Die hatten doch noch gar keine Zeit sich richtig zu entfalten, nachdem sie gerade erst trockengelegt wurden) so hinterlassen Max und Moritz.... ach pfeif drauf – einen ganz passablen Eindruck und sorgen zumindest dafür, dass die allgemeine Party-Stimmung hier drinnen etwas schmissiger wird. http://www.myspace.com/skullfisted


Okidok, und um die hitzigen Gemüter wieder etwas in die Schranken zu weisen, bzw. noch etwas mehr aufzumöbeln, gibt’s jetzt buchstäblich eine Gespenster-Predigt. 

Und die kommt von den frommen Kirchgehern von Powerwolf, deren Oberbischof Attila, nein nicht der Hunnenkönig, sondern das neueste Mitglied der Weightwatchers Society, eine Standpauke hält, dass jedes umgekehrte Kruzifix umgehend einen dreifachen Rittberger schlägt.   ‚Blood Of The Saints’ heißt der neueste Zaubertrunk, der von der rumänisch,deutsch-internationalen Pseudo-Werwolf - Association verkleckert wird. Und da Rumänien ja bekanntlich die Heimat unseres Werwolfs Nummer Eins Graf Dracul' ist, lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit auch nicht verleugnen. Klar doch, vielleicht bestehen ja sogar etwaige Verwandtschaftsverhältnisse – you never know! -  Die imposante Aura unseres transsilvanischen Krummstiefels wird durch das Herumflattern seiner Fledermaus namens Falk Maria Schlegel (der Name bringt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück) drei Mal rot unterstrichen und gibt den spirituellen Domspatzen das besondere Timbre bei ihren metallischen Chorälen. Zugegeben, Powerwolfs musikalischer Egotrip hat was für sich, das einen automatisch etwas konzentrierter zuhören lässt. Keine Ahnung ob das, die im Mittelohr festklebenden, Chorgesänge ausmachen oder das ziemlich extrovertierte Output. 

Die Wirkung spricht für sich, und auch Powerwolf bestehen heute Abend hier in München den Führerschein Test und das gänzlich ohne Heiligsprechung. Lediglich euren Make Up Visagisten müsst ihr mir noch verraten. http://www.powerwolf.net/



Leonardo Da Vinci hat zwar viel konstruiert, aber so viel ich weiß, keine Grabesstätten. Und mit schottischen Highlands hatte er ebenfalls so viel zu tun, wie unsere Grave Digger hier mit den Pet Shop Boys. – 

Ja, gelle Chris, leider keine volle Show heute, andererseits schont das auch etwas die morschen Knochen. Wir wollen schließlich in 150 Jahren und ein paar Zerquetschten auch noch den Zombie Tango im Jenseits Hilton tanzen samt Dudelsack und Schwermetal. Na ja, Hilton ist jetzt etwas gewöhnlich, wenn, dann muss es schon eher eine Hiatt Krypta oder ein Steigenberger Mausoleum sein. Mit weniger geben wir uns nämlich nicht zufrieden. Müsst Ihr auch nicht, denn wer Qualität liefert, dem sollen auch sonst alle Annehmlichkeiten gewährt sein, auch wenn man den Jägermeister erst mit der Lupe im Misthaufen suchen muss, was Stefan?! Auf alle Fälle steht in diesem Augenblick gerade fest, dass Excalibur immer noch mit der  spritzigen Kraft von Jung-Siegfried geschwungen wird, und der war zu jener Zeit noch meilenweit von Hagens Speerstoß ins linke Schulterblatt entfernt (oder war’s das rechte...?) – Sandmännchen liest wieder mal seine Gute Nacht Geschichten (Anm: ich erinnere, den Namen hast Du Dir selbst mal gegeben Chris) aber jene mit so einer Vehemenz, dass an ein friedliches Entschlummern in Morpheus Muskelpakete, auch nicht in der entferntesten Hochmoor Idylle zu denken ist.

Rebellion heißt der Slogan, und der wird auch ohne wenn und aber knackig durchtrainiert. Immer am Ball bleiben und damit ist Alter nur eine Zahl.... eh schon wissen: wir sind so jung wie wir uns fühlen. Und in diesem Moment sind wir alle wieder 21, klettern demnächst rekordverdächtig die Zugspitze hoch, zumindest Jens hat das vor, und Axel engagiert sich gegen die Notschlachtung von gemeinen Stubenfliegen und wird aktiver Aidenbichler (Anm: hey, dann darfst Du  eventuell auch neben Patrik Lindner und Stefan Mross in der nächsten TV Weihnachts Gala mitwirken) – Drummerboy Stefan hat letztendlich doch noch seinen Jägermeister bekommen, und das auch noch on the Rocks, was ihm imaginäre Flügel verleiht und die Kerzenfigur a la Uli Küsch am Schlagzeug üben lässt. – Und Chris, was machen wir mit Dir? Nun, bleib so wie Du bist, und wie gesagt, Fünfzig ist nur eine Zahl, um mich zum dritten Mal zu wiederholen. (Anm: Zum kleinen Trost, mir gehts kurz nach Dir genauso)  Aber lieber einmal zu oft erwähnt als zu wenig. Sicher ist sicher um etwaige Erinnerungs-Aussetzer zu vermeiden. Das allerdings ist bei Meistro Boltendahl wiederum mit Sicherheit nicht der Fall. Und er benötigt für seinen Jungbrunnen nicht mal Granufink, Viagra, Biovital oder Klosterfrau Melissengeist. (PS: das gilt auch für den Rest der Rentnergang). - 

Nennt es natürliche Veranlagung und offensichtliche Talente, ähm.... ich meine natürlich lediglich was die künstlerische Ader betrifft und nicht etwa was anderes. Und Freunde, - genau das macht das Patentrezept von Grave Digger aus, nach dem Motto: wir spielen immer noch locker jeden 25Jährigen an die Wand. Und ich schwör' Euch, das tun sie zweifellos, gnadenlos und ohne Frage - Schluss aus und Feierabend! http://www.grave-digger-clan.com 

Für uns ältere Semester kann so ein Event mit gleich vier Bands, unter Umständen ganz schön anstrengend sein, vor allem was Überlänge, örtliche Temperaturschwankungen im äquatorialen Dschungel Bereich und lokale Einengung betrifft. 

Aber wie wir alle wissen, wenn etwas wirklich gut ist, dann schaut man weder auf die Uhr, noch spürt man seine Hammerzehen vom langen Spalier-stehen. Hauptsache der Durst wird ausreichend gestillt mit einem erfrischenden Bierchen oder sonstigen Feuerlöschern. Und keine Angst, unsere berühmten Münchner Ordnungshüter stehen schon auf dem Plan und erhoffen sich wieder mal, für ihre Überstunden ein paar Kröten mehr einzusacken in Form von abgenommenen Führerscheinen. Gott sei Dank wissen die meisten Münchner wo der Geier lechzt, deshalb simma alle vorsichtig geworden und fordern lediglich Sabatons Frontpapagallo immer wieder herausfordernd auf: „noch ein Bier... noch ein Bier.... usw usw. Und der wiederum ist des Deutschen so weit mächtig, dass er den Schlachtruf sehr wohl versteht und ihm zumindest einmal nachkommt. Ein zweites Mal schenkt er sich vorsorglich obgleich der allgemeinen Konstitution, und das weniger weil er sich noch hinter irgendein Steuer setzen muss, als vielmehr aus dem Grund, damit sein hohes C nicht anfängt eine ausgeflippte Nussknacker Suite zu jubilieren. -

Wie auch immer..... eigentlich möchte man denken, Skandinavier liegen in Sachen Körpergröße  an der Spitze hier in good old Europe. Nicht so in Sabatons Fall, wo die Beschreibung klein aber Aloha eher zutrifft. Trotzdem legen die Schweden eine voluminante Bühnenpräsenz an den Tag, die vor allem Sänger Joakim Brodén zu verdanken ist. Der beweist damit  a) -  dass es keine langen Haare benötigt für die Imagepflege des Headbanger Jargons und b) eine Ausstrahlung an den Abend legt, 
dass  Al Capone wahrscheinlich gelb-grün vor Neid auf die verspiegelte Sonnenbrille wäre, würde er noch im Diesseits weilen. 

Nun, - meiner Bitte vor der Show, die coolen Augenschützer während der ersten 3 Songs mal kurz abzunehmen für einen gelungen Schnappschuss, wird immerhin nachgekommen, deshalb hat unser Don Johnson aus dem Land von Carl Gustav echt was gut bei mir. 

Und der Beweis liegt auf der Hand: Johnny Depp hätt’s auch nicht besser machen können. Der Fluch der Karibik wird zum Segen für unser Backstage Werk, wo der Captain einen Twist aufs Parkett legt, dass die Galeere vor lauter Schweißperlen vom absaufen bedroht ist. – Aber keine Panik, Sabaton schippern den Kahn selbstsicher und souverän durchs Aquarium und sorgen für 100.000 imaginäre Seifenblasen dank all der delikaten Zutaten im Patentrezept ihres ganz speziellen Hard Rock Pina Coladas (siehe Gourmet Menue-Liste unten). Wir  für unseren Teil sind jedenfalls alle rundrum satt und happy geworden was die musikalische Suppenschüssel angeht und .

Das Allerschönste ist zudem: so was setzt nicht mal Fettfalten am Spitzbauch an. Und sogar ein solcher  kann  noch ziemlich sexy wirken, vor allem, wenn man damit aftershow - vor und nach dem duschen - noch eine zusätzliche kleine Calvin Klein Underwear Haute Couture abzieht. Too bad, dass sich das weibliche Klientel  bei dieser Musikrichtung nach wie vor deutlich in Grenzen hält. Allerdings bestätigen zumindest im Publikum Ausnahmen wie immer so schön die Regel. Und die wiederum machen sich denn auch eindrucksvoll bemerkbar - siehe nachstehend....

 Aber unsere Gipfel...äh sorry, Chartstürmer haben damit kein großes Problem, denn Hauptsache ist immer noch der berühmte Funke, der hier im Münchner Backstage Werk ein wahres Feuerwerk entfacht heute Abend und das Ganze für viele Besucher zu einem unvergessenen Erlebnis werden lässt inklusive 4-fach Orgasmus ....   Und jener Drahtseilakt ist auch den Schweden  gelungen anhand ihres happy go lucky Ohrwurm verdächtigen Old School Granits.. Dass die textlichen Inhalte da eigentlich  nicht wirklich dazu passen wollen, lassen wir mal dahin gestellt. Denn die spielen doch, wie meistens bei Live-Konzerten dieser Art,  in just dem Moment ohnehin keine Rolle. 
Klar doch.... denn die Frage ist nie – nach dem was -  sondern immer -  wie und überhaupt das Ganze präsentiert und dargeboten wird. Ich meine, was nützt mir ein Brad Pitt, wenn kein Sexappeal vorhanden ist, wenn Ihr versteht was ich meine...und das trifft in Sabatons Fall sowohl auf die Musik als auch auf die oberste Schleife der Verpackung zu. Und die wiederum müsste man jetzt gaaaannnzzzz langsam auf ....ah was Schmarrn - Eva, jetzt hörst auf, weil sonst reds't nur noch Blödsinn.....
http://www.sabaton.net/

Backstage Schnappschüsse gibts im Diary
und weitere Fotos gibts bei
 


PS: den Putzjob möcht' ich jetzt auch nicht haben.....