... schon wieder, so waren sie
doch erst im vergangenen Frühjahr hier auf einem Europa-Trip. Aber
letzteres scheint inzwischen zur Routine geworden zu sein. Alljährlich
zieht es die ProgRock Band aus New Jersey, USA nach good old Europe, auch
wenn sie behaupten, dass es daheim in den Staaten mindestens ebenso gut
laufe für sie, als hier bei uns. Nun gut, das sei jetzt mal dahin gestellt. Wir für unseren Teil freuen uns natürlich, wenn Symphony X immer wieder aufs Neue anrollen. Diesmal handelt es sich um eine Tour im Dreier Paket, wobei der Support von Pagan’s Mind und den Italienern von DGM bestritten wird. Drei Jahre müssen Symphony X noch überwinden, um ihr 20jähriges Bandjubiläum zu feiern. In der Zeit bis jetzt sind sieben Studioalben entstanden, sowie ein Kompilation- ein Livealbum und eine Rarities & Demos Scheibe. Die letzte VÖ liegt noch gar nicht lange zurück. Mit ‚Iconoclast’ haben Symphony X einen weiteren Meilenstein in Sachen progressiver Rockmusik vorgelegt, der sich wirklich hören lassen kann. Ein triftiger Grund mehr, jenen ausschweifend in Germany vorzustellen. Unsere Veranstaltungsstätte ist einmal mehr das Backstage, und zwar die Halle, die von mir so geschätzt, mit ca. 350 - 400 Gästen gefüllt ist, - also nur etwa dreiviertel voll ist. Den Beginn machen die Italiener DGM, die ebenfalls bereits seit 1994 unterwegs sind. Allerdings ist von deren Original Line up keiner mehr übrig. Drummer Fabio Constantino ist noch der Dienstälteste, der 1998 zur Gruppe stieß. Die Sieben scheint heute eine magische Zahl zu sein, denn genauso wie Symphony X, haben auch DGM inzwischen sieben Alben im Kasten. Aktuell gibt es keine VÖ. – Nun sagen wir mal so, DGM waren wahrscheinlich heilfroh über die Chance mal wieder raus zu kommen aus dem heimatlichen Italien, um im Fahrwasser von Symphony X einige Wiedererkennungspunkte zu sammeln und neue Fans zu gewinnen. Hier in München teilen sie das Los der meisten Opener Bands, indem 1) zu Showbeginn noch nicht alle Besucher sich innerhalb der vier Mauern befinden und 2) sie sich obligatorisch mit sehr wenig Beleuchtung begnügen müssen. Und es ist wie immer in so einem Fall schwierig, das Können und die eigentliche Vorstellung einer solchen Band korrekt zu beurteilen wegen eben jener Mangel-Erscheinungen. Sagen wir mal so, ich würde DGM jetzt
nicht ganz so verfrickelt bezeichnen, dass ich sie als reine
ProgRock Band durchgehen lasse. Aber dennoch ist der gewisse
Anspruch hinsichtlich dessen gegeben und es lohnt sich durchaus ihrer
Musik ein Ohr zu leihen. Zudem stellt Sänger Mark Basile (seit 2007 mit
im Boot) mit seinem Glatzkopf durchaus einen visuellen Fokus dar, auf den
sich die mehrheitliche Aufmerksamkeit konzentriert. – Aber 30 Minuten
sind wie immer viel zu kurz, als dass man sich ein eingehenderes Bild
machen könnte. Und deshalb auch 5 Punkte von 10, und schaun wir mal, was
die Seniores aus dem Land wo die Zitronen wachsen, aus dieser Tour ziehen. |
Und jetzt wird’s etwas
kompliziert, denn die Band spielt ohne ihren Sänger Nils K.Rue, der,
aus was immer für welchen Gründen ein Pause für 3 Auftritte einlegen
muss. Und eines dieser betroffenen
Konzerte ist unseres hier in München. Ersatz finden die Norweger
in ihren Landsleuten Heavenly Ecstasy’ ist erst vor kurzem in diesem
Jahr erschienen. Und jenes gilt es auch hauptsächlich zu promoten auf
dieser Tour. Nun, Pagan’s Minds Stil liegt irgendwo zwischen DGM und Symphony X, tendiert aber
deutlich mehr zur progressiven Variante, als der des Openers. Sie bemühen sich redlich, trotz der
Nichtanwesenheit ihres eigentlichen Frontmannes ein halbwegs überzeugendes
Gastspiel abzuliefern. Und im Prinzip gelingt ihnen das auch, wenngleich
auch nur unter den gegebenen Maßstäben, die jeder Gast hier drinnen an
Symphony X misst. Und so geht auch jener Kelch, zwar ganz okay, aber
relativ unspektakulär an uns vorüber... Jeder Mensch hier drinnen,
wartet doch ohnehin nur auf den Headliner.... Aber das wiederum ist ja
nichts neues und auch ganz normal. |
Und vorneweg sei als erstes
erwähnt: Symphony X sind vor allem eines heute Abend: nämlich laut....
sehr laut sogar. Abgesehen davon kann man an deren erneutem voluminösen
Auftritt keinesfalls herum kritteln. Sie sind schlicht und ergreifend
gut wie immer, was vor allem die dominante Präsenz von Sänger Russel
Allen ausmacht und die mehr als exzellente Virtuosität von Gitarrist
Michael Romeo. Letzterer ist ein Perfektionist vor dem Herrn. Das merkt
man bereits aus weiter Entfernung, und er verströmt sich da oben in
filigranen Klangspielereien, die verglichen mit einer 100 Jahre alten
DNA Struktur ein wahres Wunderwerk an komplizierter Soundstruktur
darstellt. Lediglich die allgemeine Optik könnte um einiges eleganter
herüber kommen, würde man sie halbieren, wenn Ihr versteht was ich
meine. – Aber egal, auf so etwas kommt es schließlich und endlich in
erster Linie nun wirklich nicht an. – |
Das aktuelle Album wird
hierbei vollends ausgeschlachtet mit gleich acht Tracks, sowie etlichen
Diamanten vom Vorgänger ‚Paradise Lost’.
Lediglich zwei ältere Stücke erhalten noch das Privileg im
Programm berücksichtigt zu werden. Aber das könnt Ihr alles der
Setliste hier entnehmen.
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Abgesehen davon gibt es last
but not least tatsächlich nur einen einzigen Schwachpunkt, und der ist,
wie schon erwähnt, die enorme Lautstärke. Ich für meinen Teil bin mal
gespannt, wie lange es noch dauert, bis Symphony X die nächst höhere
Hallen-Opulenz erobern. Dennoch ist es fraglich, ob sie jemals die Größenordnung
von Dream Theater erreichen werden. Das allerdings hängt noch mit
einigen anderen Umständen zusammen und natürlich ein wenig Glück. In diesem Sinne – bis zum nächsten Jahr, in selber Stadt zur gleichen Zeit und vielleicht noch mit einigen Besuchern mehr als dieses Mal. Verdient hätten sie es allemal. http://www.symphonyx.com/ |