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Also dieser Künstler kann sich jetzt auch bald mal einen zweiten Wohnsitz hier in Germany oder zumindest Europa zulegen. Denn der schöne Eric besucht uns durchschnittlich ein- bis zwei Mal im Jahr und beglückt uns mit seinem ganz speziellen Blues.... Rock! Denn den Stil den der Amerikaner seit jeher verfolgt, kann man fast eine Spur mehr Rock denn als Blues bezeichnen. Also nennen wir es ganz einfach bluesorientierten Rock’n’Roll, it’s as simple as that. Auch bei dieser Review muss ich gleich dazu sagen, dass es, nachdem ich schon so oft über diesen Musiker auf meiner Website geschrieben habe, kaum noch etwas hinzu zu fügen gibt. Er ist gut, sehr gut sogar. Meistro Steve Vai hat einmal gesagt, dass sogar er mitunter beim einen oder anderen Riff noch etwas dazu lernen kann. Und das heißt immerhin etwas. Gerade ist Erics insgesamt fünftes Album ‚Stick And Stones’ erschienen. Und auch in der Band Besetzung hat sich wieder ein wenig was geändert. Bassist Levell Price ist zwar noch mit von der Partie, aber am Schlagzeug sitzt jetzt ein gewisser Chris Fraizure, der mal kurzfristig bei Whitesnake trommelte und vorher bei Eddy Money tätig war. Aber im Prinzip spielen Erics Mitstreiter ohnehin nur eine untergeordnete Rolle ohne sie jetzt abwerten zu wollen. Den bei Beiden handelt es sich ebenfalls um ausgezeichnete Musiker, die Sardinas das nötige Daunenkissen für dessen Gitarrenakrobatik bieten.
Er selbst verfügt, wie schon in früheren Live Reviews gepredigt, über
eine beeindruckende Aura, und wenn ich’s nicht besser wüsste, dann könnte
man ihm dadurch bedingt, ein gewisses, arrogante Ego unterstellen. Aber
keine Angst, von arrogant kann bei Eric absolut keine Rede sein. Im
Gegenteil, er ist äußerst zugänglich und kümmert sich fast schon rührend
um seine Fans vor und vor allem nach seinen Auftritten. Abgesehen davon
stehen die Mädels Schlange, bzw. mit leuchtenden Augen in der ersten
Reihe und himmeln ihn unübersehbar und mit so einer Leidenschaft an,
wie es unsere Mütter schon bei Elvis und den Beatles erprobt haben, nur
mit dem kleinen Unterschied, dass jene noch um eine Spur berühmter
waren, als es unser Eric momentan noch ist. |
Eric Sardinas bewegt sich inzwischen im Rahmen einer Zuhörerschaft von
150 bis 500 Zuschauern, je nachdem wo er auftritt. Und es ist in der Tag
ein gewisser Zuwachs zu beobachten. Unsere Garage hier in München ist
noch voller, als sie es schon bei Y & T war. Und es passt keine
platte Flunder mehr in den Laden. Eric freuts und er und seine zwei
Kollegen legen auch sofort mit Vollspeed los und beweisen einmal mehr,
dass der Blues noch lange nicht tot ist. Robert Johnson, Erics großes
Vorbild, tanzt einen Tscha Tscha Tscha auf Wolke 7 und Mississippi John
Hurt freut sich schon heute da oben im Himmel auf die Gesellschaft
seines musikalischen Erben. Allerdings muss er sich da noch etwas
gedulden. Denn erstens ist unser Star des Abends erst ganze 41 Jahre
jung, und zweitens hat er mit Sicherheit noch einiges vor
was das Überlebenstraining des Blues betrifft. – Heute stellt er uns sein neuestes Werk ‚Sticks & Stones’ in aller Ausführlichkeit vor mit Tracks wie ‚Road To Ruin’ oder ‚Burnin’ Sugar’. Was aber auf keinen Fall fehlen darf, ist sein, bereits etwas älteres Paradestück ‚Down At The Whiskey’, klar doch – kein Sardinas Konzert ohne Whiskey.... ....und so zieht sich der rote Faden durch ein buntgemischtes Arrangement hart-schleppender Bluesrock Knaller immer wieder durchsetzt von der exzellenten Gitarrenarbeit Sardinas. Wobei seine zwei Mitmusiker jeweils auch die Gelegenheit bekommen, sich durch ein Solo hervorzuheben. Satte zwei Stunden dauert der neuerliche Einstand von Eric und Big Motor, ein Intermezzo, dass sich einmal mehr wirklich sehen und hören lassen kann.
Trotzdem kann ich mich des leisen Eindrucks nicht erwehren, dass sich
Sardinas diesmal nicht sooooo verausgabt hat wie die letzten Male und
nicht so viel Herz wie sonst an diesem Abend in seine Performance hinein
gelegt hat. Aber gut, vielleicht täusche ich mich auch. Auf alle Fälle
wars wieder mal eine astreine musikalische Performance in Sachen
Blues-Hardrock. Und ich bin mir fast sicher, es wird nicht mehr lange
dauern, bis sich dieser Musiker tatsächlich in eine Kategorie höher,
was Hallen-Dimensionen angeht, katapultiert hat. Sei’s drum –
scheeennn war’s wieder und bis zum nächsten Mal, würd’ ich
sagen..... |
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