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Wetten, dass fast jeder
schon mal die Melodie von ‚Wade In The Water’ gehört hat? Und dafür
hat der, inzwischen 76jährige Jazzmusiker aus Chicago damals 1967 sogar
seinen ersten von insgesamt drei Grammys erhalten. Angefangen mit
der Musik hat Ramsey bereits im zarten Alter von 15 Jahren. Da gründete
er seine erste Jazzband The Cleffs. Und es war eben das Jahr 1966 als er
seine größten Erfolge feierte mit dem, bereits oben erwähnten Song
und auch ‚In The Crowd’ und seiner Version von ‚Hang On Sloopy’.
Später gründete er das Ramsey Lewis Trio. Und mit diesem ist er auch
heute noch fleißig unterwegs. Ach ja, und ganz nebenbei ist Mr.Lewis
noch ein bekannter Radio DJ in
der Chicago Area, der seine eigene Smooth Jazz Sendung hosted. Zurück
blicken kann der bekannte Jazzer nicht nur auf eine, über 60jährige
Karriere, sondern auch auf über 70 Alben, inklusive all der Best of...
Compilations. |
Seine Song Strategie hat sich kaum verändert im Laufe der Jahre und Ramsey steht immer noch für dezenten Barjazz, allerdings mit einer, doch für ihn eigenwilligen Note. Außerdem nimmt er sich auf dieser Konzertreise auch einiger John Coltraine Stücke an, die ja, wie alle Jazzkenner wissen, nicht so einfach zu instrumentieren sind. Und dementsprechend anders klingen sie dann auch, interpretiert von Ramsey Lewis. Was aber andererseits nicht heißen soll, dass das Ganze schlecht ist, nur eben etwas gewöhnungsbedürftig. Leider hat unsere Jazz-Ikone hier entweder einen schlechten Tag erwischt was das karge Publikum betrifft, oder das Event ist nicht genug promotet worden. Aber es wirkt so, als ob sich hier und heute Abend fast ausschließlich die, ohnehin in diesem Haus residierenden Gäste eingefunden haben, bis auf wenige Ausnahmen inklusive meiner selbst. Entgegen den häuslichen Gepflogenheiten spielt die Ramsey Lewis Electric Band in einem Set durch, wobei sich der Meistro zwar souverän aber doch in einer zurückhaltend gepflegten Vornehmheit übt. Er gewährt auch seinen Bandkollegen etwas Freiraum zur individuellen Entfaltung, wenngleich andererseits auch nicht zuviel, aber dann doch so viel, dass man die Qualität der einzelnen Musiker deutlich erkennen kann. Und neben Stücken aus seinem unendlichen Backkatalog, aus dem neuen Album und Jesus segne – John Coltraine, kommen auch seine drei Paradestücke zum Zug, allen voran ‚Wade In The Water’ Sagen wir mal so, man muss schon ein
gewisses Verständnis für Jazz mitbringen. Andererseits ist der Jazz
von Ramsey Lewis dann doch gefällig, und was diese Musikrichtung
angeht, quasi mehr oder weniger leichte Kost, verglichen mit so manchem
Miles Davies Smasher. Trotzdem
muss man, wie eben schon gesagt, die Liebe für den Jazz mitbringen. |