Eigentlich wollte ich mir diese Band nicht noch einmal antun, nachdem ich das letzte Konzert in, leider nicht sehr guter Erinnerung habe. Denn der Einstand in der Münchner Tonhalle vor ca. 2 Jahren war alles andere als berauschend, wobei hierbei der damalige Sänger eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Aber jener ist Gott sei Dank Vergangenheit, und der neue Mann on Vocals ist kein Geringerer als Robert Hart. Und der wiederum dürfte allen Melodic Rock Fans unter Euch ein Begriff sein. Ich selber kann mich noch bestens an seine Zusammenarbeit mit Russ Ballard erinnern, obwohl das auch schon an die 15 Jahre her ist. Aber egal, Fakt ist, Robert Hart ist ein erstklassiger Sänger, und jetzt gilt es nur noch zu eruieren, ob er auch die Materie von Manfred Mann’s Earth Band entsprechend optimal passend rüber bringt. – Und das wiederum ist in etwa so schwierig als barfuss auf den Kilimandscharo zu latschen. Denn über jeder gesungenen Note schwebt der Spirit von Chris Thompson. Und ich denke mal, zu diesem Namen muss ich nicht mehr viel sagen. Aber wie so oft im Leben: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Und auch wenn der Zwist zwischen ihm und Manfred Mann inzwischen Vergangenheit ist, so hat die Beiden der neue Frieden denn doch nicht mehr zusammen gebracht – aus was immer für welchen Gründen. Denn seien wir mal ganz ehrlich, würde da oben ein Chris Thompson wieder stehen, dann würde die Earth Band für ihre Auftritte mindestens die doppelte Größe des jeweiligen Venues benötigen, in dem sie derzeit tatsächlich spielen. Andererseits muss Manfred Mann im Prinzip zufrieden sein, dass er hier in deutschen Landen überhaupt noch so viele Leute zieht. Denn woanders sieht die Sache nicht so rosig aus. Aber da Germany bekanntlich schon immer sehr an seinen Oldies but Goldies festgehalten hat und es nach wie vor tut, hören wir uns alle demzufolge zum 150sten Mal den ‚Mighty Quinn’ und ‚Blinded By The Light’ und ‚Davy's On The Road Again’ und und und... an. – Nur Doo waah Diddy.... das spiele er nie wieder, hat Meistro Mann einmal gemeint. Denn für diesen 60er Jahre Dödelsong schäme er sich im nachhinein heute noch. – Aber genau wegen all dieser vorhin erwähnten Gassenhauer, die Otto Normalverbraucher selbstverständlich jedes Mal wieder hören möchte, braucht Manfred Mann eigentlich nie wieder ein neues Album zu machen. Denn neues Zeug will hier eh keiner hören. Nun, jetzt ist es wieder mal soweit, diesmal in unserer Muffathalle, die sich als so gut wie ausverkauft erweist. Und das bedeutet im Klartext ca. 1.500 Oldiefans, die einmal mehr zusammen gekommen sind, um die Mighty Quinn Essenz zu zelebrieren. Wobei hier erschreckenderweise immer noch die wenigsten wissen, dass das Stück eigentlich von Bob Dylan im Original stammt. Jener hat die Hymne selbstredend auch komponiert. Aber noch weniger ahnen all die Besucher, dass Song Nummer 4 auf der Setliste mit dem Titel ‚Dancing In The Dark’ nicht ein gecovertes Bruce Springsteen Stück ist, sondern dass wir hier das Orginal hören, geschrieben von Manfred Mann. Und es ist vielmehr der Boss, der sich dieses Tracks angenommen hat, um damit einen weitaus größeren Hits zu haben, als es der Komponist selbst je hatte. – Und wie gesagt, andersrum verhält es sich eben mit Mighty Quinn. – Man kann es drehen und wenden wie man will, aber es ist immer der Bekanntheitsgrad und der daraus resultierende Erfolg der zählt, und nie der Ursprung. |
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Robert Hart macht sich
jedenfalls recht gut da oben und kommt auch mit den Songs einigermaßen
gut zurecht. Einigermaßen nur deshalb, weil er offensichtlich noch
etwas Probleme mit dem Behalten des Textes in seinen Grauen Zellen hat,
vor allem was ‚Blinded By The Light’ angeht. Deshalb gewährt man
ihm auch immer wieder ein Päuschen zwischendurch, das entweder durch
einen Instrumental Teil gefüllt wird, oder Gitarrist Mick Rogers zur
Abwechslung ein Solo-Ständchen jubiliert. Und da hat Manfred die
Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn good old Mick lässt es sich nicht
nehmen, ein kurzes Doo Waah Didi .... anzustimmen. Sei's
drum.... Stimmlich passt der Neue, also Robert Hart aber generell gesehen gut ins Konzept, wenngleich sich auch nonstop der Vergleich zu eben Chris Thompson stellt. Und an den kommt nun mal leider keiner auch nur annähernd heran. Aber Fakt ist auch, dass der gute Chris nun mal Vergangenheit ist und man mit dem vorlieb nehmen muss, was vorhanden ist. Und das ist gegenwärtig Robert Hart, der immer noch um Welten besser ist als sein Vorgänger Peter Cox. |
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Bei Manfred Mann selbst hatte man ja vor dieser Tour etwas Bedenken, da er, leider vom Schicksal gebeutelt, erst im vergangenen September seine Frau durch deren Ableben verloren hatte. Aber davon ist on Stage nichts zu merken. Im Gegenteil, statt sich wie sonst hinterm überdimensionalen Tasten-Monstrum zu verstecken, lässt er sich während der 90 Minuten Show bis zu vier Mal herab, samt einem Umhänge Keyboard an den vordersten Bühnenrand zu steppen und dort noch klimpernd einen südafrikanischen Regentanz zu vollführen – im wahrsten Sinn des Wortes - alle Achtung. |
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Viel mehr gibt’s dazu nicht
zu sagen. Es war wieder mal ein Oldie Dejavu mit allem was dazu gehört
und das mit einem – Gott sei's getrommelt und gepfiffen, wieder – halbwegs passablen Frontmann und einem,
man höre und staune, ziemlich überdrehten, ja fast schon übermütigen
Manfred Mann. Der Rest der
Gang ist ohnehin der Selbe geblieben wie die letzten Male. Und die
Zugabe.... wie könnte es anders sein.... klar doch - ....'Come all without, come all within. You'll not see nothing like the Mighty Quinn......
Einziges Problem bei der Sache ist: den
Schatten von.... na ja.... Chris Thompson wird die Earth Band wohl nicht mehr los
werden in diesem Leben. (Anm.: und diesen Herrn könnt Ihr wiederum live on
Stage bei der Rock Meets Classic Tour im Januar bewundern) |
Schnappschüsse im
Diary |