“Alle Jahre wieder“ ist
der Slogan, der Wishbone Ash bei ihren bisherigen Tourneen in Deutschland
begleitet, na ja zumindest was die letzten zwei Jahrzehnte betrifft. Aber
das galt nicht immer für München. Denn hier
bei uns war die Classic Prog-Rockband der ersten Stunde schon seit
langem nicht mehr, genauer
definiert, war die Gruppe vor ca. 5 Jahren das letzte Mal in der
bayerischen Hauptstadt zu Gast. Also höchste Zeit, dass Andy Powell und Co. auch hier wieder aufkreuzt, damit ihn unsereiner auch ja nicht vergisst. Nun, ganz so groß ist die Gefahr auch wieder nicht, denn Wishbone Ash sind aus den Annalen der Music-History ohnehin nicht wegzudenken, und für jeden beflissenen Musikkenner ist der Name Begriff . Allerdings haben auch Wishbone Ash, so wie viele anderer ihrer musikalischen Kollegen, die letzten vier Jahrzehnte nicht schadlos überstanden anhand von unzähligen Line up Wechsel und längeren Kunstpausen. Inzwischen gibt es sogar zwei Versionen von Wishbone Ash, bei denen jeweils ein Original-Mitglied involviert ist. Der Rest der gegenwärtigen Musiker hat mit dem Urgestein nicht mehr viel zu tun. Allerdings beansprucht Andy Powell den Namen rechtlich für sich und pocht auch darauf. Er ist nie stehen geblieben oder hat sich auf früheren Lorbeeren ausgeruht, sondern er veröffentlicht ständig neue Alben , so zuletzt im Herbst die CD ‚Elegant Stealth’. Interessant ist, wenn er von der Produkt dieser Scheibe spricht, dann tut er das in der Ich – Form und nicht im Namen der gesamten Band, woraus zu schließen ist, dass Wishbone Ash in erster Linie er ist und sonst keiner. Der aktuelle Longplayer ist
schon seit Ende vergangenen Jahres draußen, wird aber erst jetzt mit
dieser Tournee beworben. Trotzdem befinden sich auf der gegenwärtigen
Setliste bei Konzerten lediglich drei Stücke daraus, da Wishbone Ash im
Prinzip zu jenen Bands gehören, die gar kein neues Album mehr machen müssten,
da die Fans bei den Konzerten ohnehin nur die großen Hits hören wollen
und weniger neues Zeug. |
Aufgewachsen in Kanada, hat
er bereits in jungen Jahren über den Jazz die Liebe zum Blues entdeckt.
Sein Talent hat ihm dabei geholfen. Inzwischen lebt er wieder in der
Schweiz und ist mit seinem ersten vollen Album ‚It’s A Blues
Thing’ am Start. Und aus jenem Debüt bekommen wir auch so einiges zu
hören. Aber nicht nur er, sondern auch seine Backing Band kann sich hören
lassen, allen voran Gitarrist Chris Stalder, dessen Performance fast
noch filigraner sind, als die von Fabian. In dem 40 minütigen Set ist
auch noch Platz für eine Hommage an John Lee Hooker, offensichtlich
das große Vorbild von Herrn Anderhub. Sagen wir mal so: es ist
immer wieder schön zu sehen, dass es noch Nachwuchstalente in dieser
Musiksparte gibt, auch wenn jene noch keine so große Reputation besitzen,
wie zum Beispiel ein Joe Bonamassa. Aber egal, was noch
nicht ist, kann ja
noch werden. Die Zeit wird’s zeigen. |
Trotzdem will anfangs keine
rechte Wallung aufkommen, was aber unter anderem auch auf das gesetztere
Alter der Besucher zurückzuführen ist, die sich erst im späteren
Verlauf der Show zum mitklatschen aufraffen können. Vielleicht liegt es
aber auch daran, dass sich die nun folgenden Stücke ‚Warrior’, ‚Can’t
Go It Alone’ oder ‚Lady Jay’ in eine feingestrickte Synthese
aneinander gereihter Ton’DNAs reiht, die abwechselnd von Powell und
Gitarrist Manninen mit eigenwillig platzierten Improvisationen
gewürzt werden. Und so etwas nennen wir im normalen Jargon –
eine eher schwierige Kost, vielleicht nicht ganz so verschlungen wie bei
so mancher Fusiontruppe, aber dennoch weniger zum abrocken geeignet, als
vielmehr zum aufmerksamen lauschen gedacht. |
An Neuheiten werden ‚Reason To Believe’, ‚Invisible Threat’ und in der Zugabe noch das groovig rockende ‚Mud Slick’ vorgestellt. Mehr ist nicht drin vom neuen Juwel. Und das reicht auch. Denn der wahre Wisbone Ash Genussspecht will lieber ‚Keeper Of The Light’ und ‚The Pilgrim’ hören. Und das kriegt er auch in Form von multi extended Versions offeriert. Beendet wird die zweistündige Metamorphose mit Wishbone Ashs Rohdiamanten ‚Blowin’ Free’, bei dem dann zum finalen Spurt noch mal so richtig Leben in den Laden kommt. |
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