Okay, langer Rede kurzer Sinn zitiere ich an dieser Stelle nur kurz den Eintrag bei Wikipedia, was diese
Band betrifft. Und das wäre:
Insgesamt haben 3 Doors Down bisher zwölffachen Platinstatus und sieben Nummer-eins-Rock-Singles in den USA erreicht. Zudem gewann das Quintett mehrere Awards (Billboard Award, American Music Award) und wurde bisher dreimal für den Grammy nominiert. Mittlerweile haben 3 Doors Down mehr als 16 Millionen Tonträger verkauft, davon die meisten Einheiten in den USA. In einem Jahr spielen 3 Doors Down mehr als 300 ausverkaufte Liveauftritte und zählen damit zu den Topacts in den Vereinigten Staaten. Die bisher größte Kulisse, vor der 3 Doors Down spielten, waren 200.000 Menschen bei einem Auftritt in Daytona Beach im Jahre 2005. Generell spielt die Band vor durchschnittlich 5.000 bis 10.000 Fans, je nach Größe des Veranstaltungsortes.
Das zu diesem und den Fakten. Bei uns sind es heute Abend schätzungsweise an die 6.000 junge und junggebliebene Fans dieser Truppe, die sich zum Großteil zum vermehrten Male eingefunden haben, um ‚Kryptonite’ und ‚When I’m Gone’ mitzusingen. Denn gemessen werden 3 Doors Down vor allem an diesen beiden Erfolgssongs – was sonst.

Ums kurz und schmerzlos zu gestalten, der heutige Count Down wird von den Südafrikanern Prime Circle gestartet, und das um 19.30 Uhr.


Das wiederum hat zum Resultat, dass ich diese glorreich verpasse. Vier Studioalben, eine Best of... Scheibe und drei DVDS sind das bisherige Resumee` der Band, die sich vor 12 Jahren  in Witbank, Provinz Mpumalanga am südlichen Zipfel von Afrika gegründet haben. Prime Circle besteht von Beginn weg aus dem selben Line up. Das wäre: Ross Learmonth (Voc/Git), Dale Schnettler (Drums), Marco Gomes (Bass), Dirk Bisschoff (Git) und Neil Breytenbach (Bass). Und sie verfolgen mehr oder weniger eine straighte Rocklinie. Lt. einigen Besucher-Berichten ist die Band ganz gut angekommen bei den Münchnern. Einige Musikfreunde berichten später sogar, dass ihnen Prime Circle sogar besser als Seether gefallen hätte. Mehr Infos  über diese Gruppe gibt’s unter:
http://primecircle.co.za/  

Seether sind die nächsten in der Reihe.


Und etliche Besucher hier sind vielmehr wegen diesen hier angeeiert, als wegen den eigentlichen Stars des Abends. Und bei jenen stehe auch ich pünktlichst im Fotograben, um einige visuellen Impressionen einzuholen. Allerdings wird uns Fotografen das wieder einmal wesentlich erschwert, bedingt durch katastrophale Beleuchtungsverhältnisse und der offensichtlichen Tatsache, dass uns Sänger-Gitarrist Shaun Morgan an der Nase herumführen will, indem er konstant sein Gesicht unter einem haarigen Vorhang verbirgt. Eigenartigerweise ist dies später kaum noch der Fall. Seether stammen ebenfalls ursprünglich aus Südafrika, wanderten aber irgendwann in die USA aus. Das Trio besteht nach wie vor, aus dem eben genannten Shaun Morgan und Bassist Dale Stewart. Lediglich Schlagzeuger John Humphrey ist nicht von Anfang an dabei. Auch hat man den, ursprünglich zweiten Gitarristen nach einigen Wechsel, jetzt endgültig gestrichen. Und Morgan bewältigt den Job neben der Singerei fortan  allein, nach dem Motto: selbst ist der Mann, und man muss sich nicht mehr ärgern. – Nun sagen wir mal so: Seether, die übrigens für Post Grunge stehen, haben in der Tat einige sehr gute Songs, die zum Teil auch bislang beachtliche Erfolge erzielten, wie zum Beispiel ‚Broken’ oder ‚Fake It’. Letzteres ist übrigens mein persönlicher Fave, dieser Band.


Aber live in diesem, doch relativ großen Rahmen, fehlt leider etwas der Pfeffer, wie man so schön sagt. Und die Aussagekraft verliert sich in der Weite der großen Halle, deren berühmt-berüchtigte Akustik-Defizite ansich schon bekannt sind. Aber abgesehen davon könnte ich mir sehr gut vorstellen, wenn Seether in einem Venue in der Größe unseres Backstage Werks auftreten, dass dann der notwendige Vibe durchaus gegeben ist. Deshalb verbleibe ich bei diesem Auftritt mit der Bitte: bitte bald wieder, aber als Headliner und in einer kleineren Halle. Ich denke, dann kriegen wir das Kind schon geschaukelt. 
http://www.seether.com/

Und 3 Doors Down fackeln danach nicht lange und stürmen auf eine Bühne, so groß, wie ich sie schon lange nicht mehr im Zenith erlebt habe.


Das kommt daher, dass die Band auf jeglichen Schnick Schnack, also Bühnen staffage verzichtet. Da oben stehen lediglich fünf Musiker mit ihren Instrumenten inkl. des Schlagzeugs. Und sämtliche Boxen sind und Amps sind irgendwo ins Abseits verbannt. Die einzige Abwechslung bringt die riesige Lichtbild-Leinwand im Hintergrund, auf der sich ein kunterbuntes Spektakel auftut, das sich während der gesamten Showtime immer wieder neu präsentiert.
Sagen wir so, die Karriere von 3 Doors Down aus dem Bundesstaat Mississippi USA, steht und fällt mit ihrem ersten großen Hit ‚Kryptonite’. Dieser Song war der erste Debütsong überhaupt , der in vier Spartencharts Nummer 1 war, und in den offiziellen Hot 100 der USA erreichte er  zusätzlich Platz 3. Die Band, die jetzt seit 16 Jahren in der Szene herum geistert, wird ebenfalls in die Post Grunge/Alternative Ecke gepostet. Selbst aber wehren sie sich gegen diese Zuordnung und bezeichnen ihre Musik schlicht und ergreifend nur als Rock’n’Roll. Dem stimme ich absolut zu, denn ich selbst halte ohnehin nichts von diesem kleinkarierten Schubladen-Denken. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon des öfteren betont.  Genauso, wie sie immer wieder ihren ausgeprägten Patriotismus hervor kehren, vor allem in Hinsicht auf die US – militärische Arbeit im Ausland. Und letzteres kommt nicht überall außerhalb von Nordamerika gut an. Allerdings betont die Gruppe immer wieder keine politische Band zu sein.


Anyway, hier in München steht das alles nicht zur Debatte, den Sänger Brad Arnold strahlt wie das berühmte Honigkuchenpferd, als er die Front stürmt, und augenblicklich sämtliche Mädels-Herzen hier drinnen einen Purzelbaum schlagen. Und wüsste man es nicht besser, so könnte man beim Anblick der ersten 5 Reihen vorne umgehend den Eindruck gewinnen, wir befinden uns gerade mitten in einer Teenie-Boy-Band Attacke. Dem ist zwar nicht so, trotzdem scheint gerade Mr.Arnold der absolute Hahn im Korb zu sein auch wenn aus der Nähe (also vom Fotograben aus) gewisse Tendenzen zu erahnen sind, die alles andere als in Richtung weibliches Geschlecht gehen. Aber ich will da nicht zuviel gesagt haben. Und es spielt für eine musikalische Review Gott sei Dank auch keine wesentliche Rolle.



Fakt ist, 3 Doors Down haben die Situation augenblicklich im Griff  und brettern sämtliche Gassenhauer nacheinander vom Sound-Stapel inkl. einer Zugabe, die selbstredend auch ‚Kryptonite’ enthält, so dass sich die halleninteren Euphorie selbst überholt.


slash18622

 ‚Time Of My Life’ ist der Slogan und auch der Titel des zuletzt erschienen Albums im vergangenen Jahr. In den USA feiert die Combo schon seit langem ihre persönliche Zeit des Lebens. Bei uns stehen sie noch eine Stufe drunter, sind aber auf dem besten Weg dazu, auch diese Hürde noch zu überwinden, und das, obwohl es immer wieder heißt, der Grunge wäre schon lange tot. Ist er aber nicht... oder doch... pfeif drauf, - it’s only Rock’n’Roll, -  ‚Kryptonite’ ist ein Jahrhundert Hit und alles andere lassen wir hinter uns.
http://splash.3doorsdown.com/