Take it easy war und ist
nunmehr das Motto, und neben dem, inzwischen gewöhnlichen Day To Day
Job wurden neue Song Ideen umgesetzt und auf CD gebrannt. Das Ergebnis
trug den Namen ‚Redemption’ und erschien 2008. Die letztjährige
Tour hatte man in den wohlverdienten Jahresurlaub gepackt. Das Risiko
einer Bauchlandung war einfach zu groß, als dass man dafür seine
Arbeit als Instrumente-Vertreter etc. an den Nagel hing. Aber
irgendjemand musste ihnen auch geflüstert haben, dass Europa für den
Rock’n’Roll nunmehr das Non Plus Ultra wäre. Die Bestätigung
erhielt die Band umgehend mit Absolvierung jener Club-Tour, bei der
sowohl Fans von damals in begeisterter Nostalgie schwelgten, als auch
Leute, die bis dato noch nichts mit dem Namen anzufangen wussten. In der
Tat war das allgemeine Echo so überwältigend für beide Seiten, so
dass Little Caesar beschlossen, den Trip baldmöglichst zu wiederholen.
Und die nächste Gelegenheit ist, wie könnte es anders sein? – der nächste
Jahresurlaub. |
Und ich ziehe meinen imaginären Hut vor diesen Kids, deren Vorbilder vor allem Bands wie Guns’n’Roses zu sein scheinen, deren große Hits geschrieben wurden, als unsere Küken hier noch nicht mal auf der Welt waren. Bei all diesen Umständen setze ich natürlich für eine Kritik andere Maßstäbe an. Denn woher soll man mit sweet little Sixteen schon Erfahrungswerte oder ausgefeilte Übung gesammelt haben. Aber allein schon der Umstand, dass sich diese Sechs hier, da oben hinstellen, um mit ganzem Herzen die Songs ihrer Idole nachzusingen, und das machen sie gar nicht mal so übel, finde ich in höchstem Maße lobenswert. Sbeks, das sind, Martin, Verena, Alexander und Andreas x 3, die mit soviel Herz bei der Sache sind, dass ihre Nervosität andererseits, fast schon rührend ist. Ihr Programm enthält etliche bekannte Gassenhauer. Das fängt bei den, eben erwähnten Guns’n’Roses an, über ‚Let Me Entertain You’ von Robbie Williams, Mighty Quinn in der Gotthard-Version, ‚I Love Rock’n’Roll’ von Joan Jett oder ‚Sweet Caroline’ und ‚Rockin’All Over The World’ von Status Quo bis hin zu ‚Centerfold’ von der J.Geils Band, um hier nur einige zu nennen. – Und siehe und staune, die
Band präsentiert uns glatt auch noch zwei Eigenkompositionen. Und auch
die klettern im Fahrwasser der gecoverten Klassiker in den Gehörgang. |
|
Der musikalische Nachwuchs
ist auf jeden Fall auf dem besten Wege sich flügge zu strampeln. Sie
tun es aus Leidenschaft, aus Freude am heißen Rhythmus und nicht etwa,
weil sie denken, sie wären die neuen Superstars von morgen..... Aber
wer weiß, vielleicht findet das Rock Chick gerade in der Ecke von
Regensburg doch noch mal ein Korn. Für den Moment zählt für Sbeks
lediglich das Glück, dass sie hier auftreten durften und die Ehre und
Chance Little Caesar heute supporten zu können. Mehr Infos zu Sbeks
gibt es unterhalb des Fotos : |
Inzwischen hat sich unser Death Valley hier in die Oberfläche der Sonnen-Korona verwandelt, die wiederum gerade dabei ist, sich auf die nächste Eruption vorzubereiten.
Und die Tatsache, dass obendrein inzwischen
keine platt-gepresste Flunder mehr Room to move findet innerhalb der vier Ziegelwände hier, gestaltet die
individuelle Entfaltung zur Gemütlichkeit keineswegs einfacher. |
It’s Show Time und nach nicht einmal drei Minuten ist klar, Little Caesars Helium ist keinesfalls schon wieder verbrannt, nach dem Vorjahres-Sunstorm. Dort oben schürt nach wie vor ein Hochofen die Glut an. Und jene wird provoziert von vier Musikern, die einmal mehr beweisen wollen, dass A) Rock’n’Roll der Achtziger- und Neunziger Jahre noch lange nicht ausrangiert zum Nostalgie-Abfall gehört und B) dass ein Mitfünfziger noch locker mit einem Anfang-Zwanzigjährigen mithalten kann was das einzelne Hochleistungs-Sprunggelenk hergibt. Das Schöne an dieser Art von Musik ist, dass sie keinen Trends unterworfen ist und deshalb zu keiner Zeit angestaubt gar einem Schimmelverfall unterliegt. Im Gegenteil, der Rock’n’Roll, so wie ihn Little Caesar praktizieren, gehört zu jener Sorte, die im Moment der Darbietung die Erdkugel aus den Angel wuchtet, Verglühungsgefahr miteinbezogen. Die Band rund um Muskelpaket Ron Young hat aber auch für sich selbst ein Patentrezept kreiert, das sich als Ping Pong Effekt outet. Enthusiasmus steckt bekanntlich an. Und somit holen sich Little Caesar ihren, in diesem Moment verbrauchten Saft, im nächsten Augenblick aus der Begeisterung des Publikums wieder zurück um dann erneut zu explodieren. Vor allem gibt es auf der
Setliste keine einzige Verschnaufpause, etwa
in Form einer Ballade, sondern hier setzt der Rock’n’Roll
schwungvoll immer wieder neue Akzente. Es ist nicht das – ‚was’,
sondern die Art des ‚wie’, was hierbei der Performance die besondere
Note gibt. Hier rockt sozusagen das Ei des Columbus, das beim
zerschlagen der Schale für eben jenen Funkenregen sorgt, der unseren
Adrenalinpegel bin zum Anschlag nach oben jagt. |
|
Und dafür sorgen vor allem die beiden Perlen ‚Redemption’ und das brandneue Baby ‚American Dream’, das eben erst die Sonnenseite unseres Planeten kennen gelernt hat. Leider gilt auch hierbei das Gesetz des internationalen, musikalischen Dickichts, von wegen: was dem Bauer unbekannt, das kostet er nicht mal. Und so bleiben jene Austern und deren, darin enthaltene Perlen nur einer kleinen Schicht Insidern vorbehalten. Der Rest unserer vielschichtigen Fangemeinde ist entweder zu faul die Muschel zu öffnen oder sie sucht erst gar nicht danach. Und meine eigene Überzeugung wächst in Anbetracht der Tatsache, dass es im Grunde genommen gar keine Trends oder Modeerscheinungen in der Musik gibt. Alles, und ich meine damit wirklich alles, ist lediglich eine Sache der richtigen Promotion. Und ich traue mich fast zu wetten, würde es gelingen diese Band auf Hot Rotation bei 10 landesweiten öffentlich-rechtlichen Radiostationen zu setzen und zusätzlich drei Titelstories in renommierten Magazinen zu platzieren, dann wären Little Caesar in Null Komma Nix Superstars. – Aber leider läuft das nun mal nicht so. Und wir ändern also unsere Denkweise wieder indem wir uns sagen: Gott sei Dank gibt es noch Bands wie Little Caesar, - Gott sei Dank gibt es genau diese wieder, und Gott sei Dank stehen jene just in diesem Augenblick da oben und zeigen uns was den Rock’n’Roll tatsächlich ausmacht. Der Zuckerguss unserer Delikatesse hier heißt selbstredend ‚Chain Of Fools’, und nicht zu vergessen sei die Adaption von ‚I Wish It Would Rain’, im Orignal im Jahr 1967 von den Temptations eingespielt. |
|
Little Caesar, das sind: Ron Young: (Voc), Loren Mulinare (Git), Joey Brasler (Git), Fidel Paniagua (Bass) Tom Morris (Drums) wobei lediglich Gitarrist Brasler als Neuzugang zu bezeichnen ist. Der Rest stammt in der Tat aus jener glorreichen Ära, als die Haare noch lang waren, und die Tattoos per nacktem Oberkörper zur Schau gestellt wurden. – Nun die wilden Zeiten wären zwar endgültig vorbei, wie Ron Young da oben auf der Bühne betont, allerdings eher in Hinsicht auf den damaligen Lifestyle und deren Attitüde. Die Musik und der Spirit hingegen sind zackig geblieben. Und so spielt es auch keine Rolle, dass der, bereits oben erwähnte Nagezahn der Zeit etwas die optische Fassade hat bröckeln lassen. Wir werden schließlich alle nicht jünger. Und was die Rolling Stones mit fast Siebzig können, das meistern wir noch allemal. Hauptsache der Drive on Stage ist der Gleiche geblieben und hat das Thermometer hier drinnen während der vergangenen zwei Stunden auf jenseits des Sonnenscheins geschraubt.
Uns ist das inzwischen egal, denn
der Orgasmus vom letzten Jahr hat sich definitiv wiederholt, und ist
sogar noch um einige Nuancen intensiver geworden. Und somit gehört der
heutige Abend definitiv erneut zu jenen Special Events die so vollkommen
sind dank dieses kleinen gewissen Etwas. Mal schaun, wie viele dieser
Sorte in diesem Jahr noch dazu kommen – an einer Hand gezählt.... so
wie jedes Jahr.... |
Pre- and Aftershow
Eindrücke gibt es im Diary |