Eigenlich hat der gebürtige Engländer seine Karriere Pink Floyd zu verdanken. Und eigentlich war er ursprünglich Toningenieur für jene, und das auch noch beim Mega-Meilenstein ‚Dark Side Of The Moon’ Das ist das Album, das es, lt.
Guiness Book of Records am längsten in den US Billboard Charts aushielt – in Music History – wohl gemerkt. Und dann gab es noch die schicksalshafte Begegnung mit Eric Woolfson anno 1969 in den Londoner Abbey Studios. Sie waren das perfekte Songwriter Team. Und es war 1976, als sie diverse Geschichten von Edgar Allen Poe adaptierten und musikalisch umsetzten für das Album ‚Tales Of Mystery And Imagination’. Hier bei uns verbuchte das Alan Parson’s Project, wie sie sich inzwischen nannten, 1979 einen Nummer Eins Hit mit ‚Lucifer’ aus dem Album ‚Eve’. Die Zusammenarbeit der beiden Querdenker dauerte exakt von 1975 bis 1990, und in der Zeit entstanden zehn Alben. Nachdem die, ach so erfolgreiche Zusammenarbeit aus diversen Gründen beendet war, verfolgte Parsons seine Solokarriere weiter und hat bis heute weitere sechs Alben veröffentlicht, davon zwei Live-Aufnahmen.
Trotzdem war es lange Zeit eher ruhig um ihn geworden, bis, - ja bis er zur Night Of The Proms Tour eingeladen wurde vor ein paar Jahren. Er performte innerhalb derer seine größten Hits aus allen Epochen, und siehe da, das Echo war so immens groß, dass es eigentlich nur die logische Schlussfolgerung geben musste, ein neues Kapitel zu beginnen, zumindest hier in Europa. (Anm: hier kann man noch mal mein damaliges Interview anhören)
Der inzwischen 64jährige Parsons lebt seit langem mit seiner Familie in Sunny California und war in den Neunzigern nur noch sporadisch in der alten Heimat präsent. Also ist es tatsächlich Zeit geworden für einen Memory Trip, um uns hier an die einstigen großen Hits neu zu erinnern. Übrigens Parsons ehemaliger Kompagnon Woolston ist vor etwas mehr als einem Jahr auf Grund einer Krebserkrankung verstorben, und kann deshalb den neuerlichen Anlauf seines Duo Partners nicht mehr miterleben.
Die gegenwärtige Tournee beinhaltet nur einige wenige Shows in Deutschland, aber siehe da..... die Nachfrage ist, - so groß, dass in Essen zum Beispiel, gleich zwei Shows an einem Abend stattfinden. Hier bei uns in München ist es bei einem Auftritt geblieben


Aber auch dieser ist nahezu ausverkauft im Circus Krone. Und ich kann mich eines leichten Schmunzelns nicht erwehren, wenn ich mir das Publikum hier etwas genauer betrachte, denn es besteht zum Großteil aus einem eher konservativen Klientel,  das sich aus Buchalter trifft Bankangestellten zusammen setzt und optisch so wirkt, als ob es nur ein bis zwei Mal im Jahr eine derartige Veranstaltung  besucht. Dementsprechend begeisterungsfähig ist das Publikum denn auch, wenn so bekannte Melodien wie die zu den Klassikern ‚Don’t Answer Me’ oder ‚Eye In The Sky’ ertönen. Selbstredend findet das Konzert in gehobenem, und unten im Parkett bestuhlten Ambiente statt. Das wiederum bedeutet für uns Fotografen aber einmal mehr von ganz hinten zu knipsen, wobei die Entfernung zur Bühne mit gerade mal 30 Metern noch halbwegs annehmbar ist. Wobei visuelle Impressionen aus so einer oder noch weiter entfernten Distanz meist ein wenig statisch wirken. Aber gut, besser so als gar nicht, sag’ ich mal. Alan Parsons neues Project umfasst, abgesehen von ihm selbst noch sechs Musiker. Das wäre Sänger John Paul Olsson,
Alastair Greene (Git/Voc), Danny Thompson (Drums), Tom Brooks (Keyb.), Guy Erez (Bass) und Todd Cooper (Sax/Voc).






Und schnell steht, dass es sich hierbei um erstklassige Musiker und vor allem Allrounder handelt, wo eigentlich ein jeder neben seinem Instrument auch noch den Gesang beherrscht. Der Chef selbst thront über allen auf einem Potest, und ist somit und auch wegen seiner nicht unbeachtlichen Leibesfülle kaum zu übersehen. Das Programm ist in der Tat ein Best of.... wobei sich Instrumentalstücke mit Vokal-unterlegten Songs gut gemischt, abwechseln.

Die allgemeine Euphorie steigert sich im Verlauf der Show allmählich um irgendwann in begeisterte standing Ovations überzugehen. Und in der Zwischenzeit scheint die Hauptaufgabe unserer Security daraus zu bestehen, die Leute am knipsen und filmen mit kleinen Pocketcams zu hindern, anstatt zu helfen, wenn jemand seinen Sitzplatz nicht findet, bzw. jener anderweitig und ohne Berechtigung fremd belegt ist. Karl-Friedrich Durchschnitts- Musik-Genussspecht kommt aber voll auf seine Kosten und genießt den Nostalgie Abend in all seinen Fassetten



Knappe 90 Minuten dauert das perfekt inszenierte und akustisch lupenreine Intermezzo. Und für einige Insider und Fans gibt es hinterher sogar noch ein organisiertes Meet & Greet mit Parsons und der Band und macht für jene den Abend noch vollkommener als er ohnehin schon ist.

Parsons musikalisch-kreative Blütezeit ist zwar schon länger Vergangenheit. Aber gerade hier in Deutschland da liebt man die Oldies, die mehr oder weniger liebenswerten Hausfrauen Rocker und kommerziellen All Time Stars. Und mit unseren sophisticated – konservativen – klassisch-angehauchten Entertainern vom Alan Parsons ‚Live’ Project liegt die oben beschriebene Zuhörerschaft auch goldrichtig. Ich für meinen Teil denke mal, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis Mr. Parsons erneut hier aufkreuzt, und dann vielleicht sogar mit einem brandneuen Output. – Abwarten und Tee trinken... äh - okay, ein Bier oder Glaserl Wein wär uns jetzt bedeutend lieber....
http://www.alanparsonsmusic.com

Afterhow Party Fotos gibts im Diary