Das Leben ist kein Wunschkonzert und schon gar keines in Metal Dur und Moll, wenn Ihr versteht was ich meine. Und das Dasein von Vicious Rumors war in etlichen Belangen sogar noch um eine Spur härter als die Existenz von so manchen anderen Verfechtern jener gottverdammten musikalischen Gangart, die allerhöchstens in ihren eigenen Insiderkreisen saloonfähig geblieben ist über die Jahre hinweg.  Die allgemeine Story kennen wir aus vergangenen Live Reviews. Und derer gibt es zur Genüge, so lässt sich diese Band in den letzten Jahren mindestens einmal, wenn nicht sogar zwei Mal im Jahr bei uns anschauen. Und auch wenn sich die Zuschauerzahlen nach wie vor, dank intimer Clubatmosphäre, in Grenzen halten, so ist der treibende Motor dieser Truppe, - Geoff Thorpe, unermüdlich geblieben in der Suche nach der einen und wahren Akzeptanz im Genre. – Keine andere Heavy Metal Band hat so oft ihr Inventar und Make up verändert, und trotzdem ist die Grundstruktur davon unberührt, – immer die gleiche geblieben. Um mich auch da zu wiederholen: Geoff Thorpe ist ein Stehaufmännchen, eines das nicht umzubringen ist, weder durch Tod, daraus resultierende Misserfolge und lange Durststrecken. Er hat immer an sich und an das was er tut, geglaubt. Und genau das hat ihn, bzw. die Band denn auch am Leben erhalten. – Und nunmehr, nachdem gerade das jüngste Album ‚Razorback Killers’ eine mehr als gute Resonanz erzielt hatte, ist der Tatendrang umso größer, dem Baby neben dem laufen auch noch den Spitzentanz beizubringen. Dazu benötigt es aber ein sehr intensives Training, nicht so sehr, um sich noch großartig zu verbessern in der eigenen Handfertigkeit, sondern vielmehr um eine gewisse allgegenwärtige Präsenz zu bewahren. Allein innerhalb der letzten 14 Monate hat die Band München drei Mal besucht, zwei Mal als Headliner und einmal als Support. Und auch wenn sich das Echo in einem, nur kleinen Umfeld entfaltet hat, so hält sich ein Geoff Thorpe trotzdem an die Devise: Kleinvieh macht auch Mist. Und irgendwann findet sich eventuell doch noch das golden Korn. Nur nie aufgeben, das ist das wichtigste.... 
Die Garage in München lädt wieder einmal ein zum fröhlichen Speed-Gewitter, wobei der Tenor tatsächlich auf Good Old School-Metal liegt, jener der zwar gnadenlos hart, aber dennoch mit viel Melodie die Ohrmuschel streichelt. Ca. 80 Gäste haben sich eingefunden, manche zu ihrem ersten Taufgang ala’ Vicious Rumors, andere zum vermehrten Mal, weil es immer wieder ein Erlebnis wert ist, eines das nicht nur in musikalischer Hinsicht eine Erinnerung bleibt, zumindest für meine Wenigkeit.

Anyway, ‚Senses May Wither’  aus Tutzing am Starnberger See, haben Vicious Rumors nicht zum ersten Mal supportet und sind deshalb keine Unbekannten mehr, zumindest für diejenigen, die schon früher zu Vicious Rumors Konzerten gepilgert sind.


Und wenn man erneut die Chance für eine solche Opener Rolle bekommt, dann lehnt man die auch nicht ab. Nachdem die Band in der Vergangenheit ein Album namens „Polaris Breach“ im Tornister verstaut hatte, war im vergangenen März die EP „Rivals“ erschienen. Und bis Jahresende soll noch der zweite Longplayer eintreffen. Stilistisch liegen sie zwar nicht unbedingt auf der selben Frequenz wie die anderen beiden Bands heute Abend, mühen sich aber redlich um ein wenig Aufmerksamkeit ab . Denn zu jenem frühen Zeitpunkt befinden sich von den, vorhin angegebenen achtzig Fans allerhöchstens ein Drittel davon, innerhalb der vier Wände hier. Was soll’s - spielen ist alles, und das haben sie getan mit sehr viel Enthusiasmus, trotz der bescheidenen Umstände – Punkt um!
http://www.sensesmaywither.de/

Auch Steel Engraved sind keine Unbekannten mehr und haben in der Vergangenheit schon mehrmals Münchens Hallen bespielt und natürlich auch den Rest von Germany.


Sie liegen denn auch eher auf der Wellenlänge des Zugpferds heute Abend mit ihrem bombastischen Jargon. Und inzwischen hat sich das Wohnzimmer auch deutlich gefüllt mit  beileibe nicht nur Vicious Rumors Freaks, sondern auch ein paar hauseigenen Verfechter  mit Bandlogo auf der Gewandung versehen. Auch zeigt diese Combo bereits ein relativ gesundes Selbstbewusstsein, das auf so einiges an Routine schließen lässt. ‚ On High Wings We Fly’ heißt die brandneue und insgesamt zweite CD, die übrigens von Vicious Rumors Chef Geoff Thorpe produziert wurde. Und gemäß dem vielsagenden Album Titels, ist es genau das, was sie momentan versuchen, nämlich flügge, und eventuell irgendwann auch zu Überfliegern zu werden. Insgesamt sechs Jahre lang bemühen sich die Ostbayern jetzt, ihren Ruf zu festigen. Und in einem gewissen Rahmen ist ihnen das auch bereits gelungen. Steel Engraved, alles voran Sänger Marco Schober hinterlassen einen soliden Gesamteindruck, alles Metal Klischees entsprechend  insgesamt einer ziemlich haarigen Front-Kulisse.


Nett war’s  und genau die passende Einstimmung auf unsere – Fast-schon – Lokalmatadore von Vicious Rumors.
Übrigens sehen wir diese Band schon sehr bald wieder, nämlich im Spätherbst, wenn sie dann in einer wesentlich größeren Veranstaltungsstätte Iced Earth supporten werden. Alle Infos und Termine gibt’s unter:

http://www.steelengraved.de/

Vicous Rumors kommen, spielen und siegen mit Durchschlagskraft, Souveränität und Sexappeal sofort und auf der ganzen straighten Linie.


Aber im Prinzip ist das eigentlich nichts Neues, zumindest nicht seit den letzten drei Jahren. In der Zeit vorher gab es stets diese gewisse Unsicherheit, nicht zuletzt dank unzähliger Line up Wechsel mit nur einer einzigen Konstanten, nämlich Geoff Thorpe selbst. Und solche Dinge wirken sich natürlich auch auf die Musik und nicht zuletzt auf die Live Performance aus. Aber mit dem Zugewinn von Klein Caruso - Brian Allen, das Beste was seit Carl Albert nach kam, ist auch  die Qualität und das Ansehen von Vicious Rumors wieder deutlich angestiegen. Geoff muss jetzt nur auf eines achten, nämlich diesen bunten Vogel nicht mehr loszulassen. Denn mit ihm steht und fällt dieser zweite Frühling der San Francisco Bay Area Metalband. –
Nun, um ganz korrekt zu sein, gibt es dann doch eine Neuerung, und zwar ist das Gitarrist
Bob Capka, der heute Abend seine, sage und schreibe, erst zweite Show mit der Band spielt. Was genau passiert ist und warum sein Vorgänger Kiyoshi Morgan so Knall auf Fall den Abgang gemacht hat, ist an dieser Stelle noch nicht zu eruieren, spielt aber auch weiter keine große Rolle. Denn die gesammelte Dominanz liegt eindeutig bei Gesang, Schlagzeug und natürlich Geoff Thorpe selbst.


Und zur großen Freude aller, wächst diese Band einmal mehr während der Show zusehends über sich selbst hinaus und steigert sich von ohnehin schon 180 auf mindestens 360 und noch mehr. Hier wird nicht nur ein Job erfüllt, sondern eine einzige energiegeladene Party gefeiert, eine die die Band genauso genießt wie das Publikum hier. Und so passiert es, wie schon des öfteren in der Vergangenheit, dass spontan noch einige Songs zur gezeigten Setliste dazu und mitten rein geschoben werden. Wenn dann auch noch beim Track (‚Let The Garden Burn’) das Aushängeschild von Steel Engraved zum Duett auf die Bühne geholt wird, kommt das umso besser rüber. Und als Tupfen auf dem i kriegen wir während des – VR Nummer Eins Songs ‚Don’t Wait For Me’  dann auch noch einen filmreifen Stage Dive von Brian Allen geboten (Anm.: weil unser Alex sich trotz Versprechen nicht getraut, - und heimlich das Weite gesucht hatJ))) 



Keine Angst, das Verletzungsrisiko ist mehr als gering und Brian landet irgendwann sicher wieder da oben auf dem Altar und hat uns und auch sich selbst einen Höhepunkt beschert.
Und so gehen satte zwei Stunden wie im Nu vorbei, 120 Minuten die so gut wie keine Wünsche offen lassen,  sowohl in musikalischer als auch in akrobatischer-komischer als auch visuell tiefschürfender Hinsicht.


Freunde, ich kann Euch nur raten, wenn Vicious Rumors das nächste Mal einfallen, dann schaut sie Euch an. Ihr werdet den Ticketpreis und auch die darauf verschwendete Zeit, inklusive einer fetzigen Show samt Orgasmus Gewähr keinesfalls bereuen. Denn wenn es eine Band verdient hat, zukünftig noch mehr Beachtung zu erhalten, dann ist es diese hier. Denn Geoff und Co. sind allemal eine absolut gelungene Rock’n’Roll Party wert -  anytime....
http://www.viciousrumors.com/

Schnappschüsse sind im Diary zu finden