Zum zweiten Mal in diesem Jahr begrüßen wir den irischen Vollblut Musiker Eamonn McCormack hier bei uns in Deutschland, genauer definiert in Bayern. Wobei er im April unsere Garage in München beehrt hat und das leider nicht unter allzu guten Sternen wegen eines gleichzeitigen Fussball Spieles. Das zweite Mal, also heute, ist er zu Gast im Village in Habach. Und das ist mit seinen Stammgästen um einiges besser gefüllt als damals in der Garage. Aufs Village ist halt Verlass. Und viele Künstler bevorzugen inzwischen die heimelige Atmosphäre  der urigen Bauernstube mit offenem Kamin, zu den, sonst üblichen zugigen Konzerthallen. Unsereins hingegen kommt hier nicht nur wegen der Konzerte zusammen, sondern auch zum fröhlichen Plauderstündchen in netter Runde. Die Events sind lediglich der Anlass dazu.... Wenn jene dann auch noch gut sind, dann ist der jeweilige Abend umso gelungener. Und soll ich Euch was sagen? Ich besuche das Village, wann immer es mir möglich ist, und das ist selten genug... Aber ich habe dort in den letzten 5 Jahren noch nie ein schlechtes Konzert gesehen. Fakt ist: man kann sich auf den Laden verlassen und Ausgehen wird zum musikalischen Vergnügen. Ich kann den Club jedem, der auf qualitativ hochwerten Sound steht und auf nette Gesellschaft,  nur wärmstens empfehlen.
Back to the Action, die sich heute zum ersten Mal an dieser Stätte mit eben Eamonn McCormack befasst. Eigentlich hätte hier heute Abend auch noch Brian Robertson mit auf der Bühne stehen sollen. Ihr wisst schon jener Brian Robertson, der in den Achtzigern bei Thin Lizzy spielte und auch bei Motörhead. Aber daraus wird nichts, denn Mr. Robertson ist unpässlich und hat seine Präsenz abgesagt.


Einige Fans, die extra wegen ihm abgereist sind, wollen schon entäuscht  an der Tür wieder kehrt machen, sind dann aber doch geblieben, um sich, teils zögerlich, den ihnen noch unbekannten Eamonn McCormack anzusehen. Kurios ist dabei die Tatsache, dass, je weiter der Abend und die Show fortschreitet, desto mehr hellen sich die, ursprünglich missgestimmten Gemüter wieder auf. Denn das, was sie hier zu sehen und vor allem zu hören bekommen, ist in der Tat sehr gut.
Denn auch Eamonn ist ein alter Hase im Geschäft. Genauer gesagt, hat er schon im zarten Alter von nur 9 Jahren sein Talent als Musiker entdeckt und eifrig daran gefeilt, damit sich jenes sich ständig weiter entfalte.


Aufgrund der Tatsache, dass McCormack etliche Jahre unter dem Künstlernamen Samuel Eddy getourt hatte, mag vielleicht die Ursache sein, dass vielen Bluesrock Freunden sein wirklicher Name kein Begriff ist, bzw. 'noch nicht' ist. Seine Mitmusiker sind übrigens ebenfalls noch dieselben, wie im April, nämlich Marc Inti am Bass und Josef Kirschgan am Schlagzeug.




Eamonns großer Mentor war sein Landsmann Rory Gallagher, und  das ist auch deutlich aus der Musik heraus zu hören. Ihm wird so mancher Song gewidmet, genauso  wie Chuck Berry. Priorität besitzt aber selbstredend das eigene Songmaterial, das so einige Diamanten enthält  wie zum Beispiel das großartige ‚A Night In The Life Of An Old Blues Singer’, das vom jüngsten Album ‚Heal The Faith stammt, genauso wie der Gassenhauer ‚That’s Rock’n’Roll’. Aber auch der Titeltrack kommt zum tragen... Abgesehen davon gibt es noch einige Stücke vom Album ‚Kindred Spirits’ und und und... . Das Set ist, wie meistens hier im Village bei Konzerten, zweigeteilt, nicht zuletzt um den Rauchern eine kleine Pause an der frischen Luft zu gönnen. Denn innen drin  is’ nicht bekanntlich. Eamonn McCormack meint es jedenfalls sehr gut mit uns heute Abend mit jeweils 80 Minuten Spielzeit. Und so endet der Abend erst weit nach Mitternacht. Oh wie gut, dass das Wochenende soeben begonnen hat


Resultat ist einmal mehr ein gelungener Abend. Und mal ehrlich gestanden, zum guten Ende vermisst hier drinnen keiner mehr einen Brian Robertson, außer für das eine oder andere Autogramm... Um letztendlich doch noch einen kleinen Kritikpunkt am Rande zu hinterlassen, sei eventuell sachte vermerkt, dass die Akustik der Instrumente eine Spur zu laut eingestellt ist und dadurch die Stimme nicht nur einmal absäuft. Im Klanggewitter. Aber sei’s drum... Das Können der drei Herren hier spricht eine andere Sprache und feilt für dieses Manko das meiste wieder glatt. -
Aber leider, leider, gehört auch dieser sehr exzellente Musiker zur Kategorie  - hidden Treasures – die im Verborgenen blühen und es nicht vermögen, sich aus eigener Kraft nach oben zu katapultieren – traurig aber wahr... Deshalb Leute, - wenn Ihr nächstes Mal den Namen Eamonn McCormack auf einem Veranstaltungsplakat in Eurer Nähe lest, geht hin und überzeugt Euch selbst. Ihr werdet es keinesfalls bereuen.....
http://www.eamonnmccormack.net/