Satte drei Jahrzehnte gibt es diese Band jetzt – Halleluja, kann man da nur sagen... Wobei man nicht vergessen sollte, dass es u.a. auch etliche Jahre ziemlich ruhig um die Truppe rund um Blackie Lawless war. Aber seit einigen Jahren tourt er wieder durch die Weltgeschichte, als ob es gelte, einen neuen Weltrekord zu brechen. Um es straight zu kriegen, W.A.S.P. waren nie wirklich weg und hatten sich zu keiner Zeit offiziell aufgelöst. Aber die Hochzeiten in den Achtzigern wurden, wie bei so vielen anderen Vertretern dieser Zunft, ziemlich abrupt ausgebremst, dank der Alternative-Grunge Welle, die Nirvana Anfang der Neunziger ausgelöst hatte. Für viele Hard Rock Gruppen war das der Tod. Und auch W.A.S.P. hielten diesen Trend nicht unbeschadet durch. -
Nun sagen wir so, W.A.S.P. ist Blackie Lawless, der übrigens im wirklichen Leben auf den Namen
Steven Edward Duren hört,  und Blackie ist W.A.S.P. Und das einzige andere Bandmitglied in all den Jahren, dass ebenfalls eine Persönlichkeit entwickelt hatte, war Gitarrist Chris Holmes. Nach insgesamt zwei Saisonen bei W.A.S.P. ist er aber jetzt schon seit längerem Geschichte.
Zur History dieser Band muss ich Euch Kennern guter Hard Rock Musik wahrscheinlich nicht viel mehr erzählen. Anno dazumal machte sich Blackies Combo vor allem einen Namen durch die skandalösen, Kunstblut-Fleischbeschau Shows, die bei so manchem Fan blankes Entsetzen aber auch Entzücken hervorgerufen hatte. Aber natürlich werden wir alle älter und relaxter. Und auch Blackie zählt inzwischen 56 Lenze. Auf der anderen Seite hat er sich aber gar nicht so großartig verändert, bis auf einige vereinzelte Wohlstandspfunde, die sich vor allem am Bauch und am Kinn festgesetzt haben. 14 Alben haben W.A.S.P. uns bislang hinterlassen, wobei das jüngste Werk ‚Babylon’  auch schon wieder drei Jahre zurück liegt. Aber egal, denn wir feiern jetzt erstmal 30 jähriges Jubiläum, Grund genug eine weitere Welttournee zu starten, auch wenn in der gegenwärtigen Konstellation von W.A.S.P. Blackie selbst der Einzige ist, der den Start anno 1982 miterlebt hat.


Gut, zurück zur Gegenwart und die heißt heute Abend – Backstage Werk München, das mit ca. tausend Fans sehr gut gefüllt ist. Interessant ist zudem zu beobachten, dass sich hier etliche Fans befinden, die vor 30 Jahren, als die Band gegründet wurde, noch mit den Störchen geflogen sind.
Der Support kommt von den beiden Bands
Alpha Tiger und Dark At Dawn, wobei ich die erste Band leider ganz versäumt habe und die zweite Truppe, also Alpha Tiger nur zur Hälfte genießen konnte. Und letztgenannte lassen einen augenblicklich zurück beamen in die Glory Eighties, wo die Bands noch mit Span
dexhosen und zahllosen Nieten das Klischee gesprengt haben. Viel mehr kann ich Euch nicht zu den beiden Gruppen erzählen, aber Infos gibt’s auf alle Fälle unter: http://www.alphatiger.de und  http://www.darkatdawn.de

Blackie lässt sich Zeit in Erscheinung zu treten. Eine geschlagene Stunde haben die Besucher dieser Veranstaltung Zeit ihren Bierdurst zu löschen und nicht nur eine Zigarette draußen vor der Tür zu rauchen.
Und einige von uns, die W.A.S.P. auch letztes Mal live on Stage erlebt haben, inklusive meiner selbst, sind misstrauisch. Denn nur zu gut können wir uns erinnern, dass das Spektakel lediglich 55 Minuten in Anspruch genommen hatte. – Es ist halt so eine Sache mit Mr.Lawless. Wenn er unpässlich ist und schlecht gelaunt, dann kann schnell mal aus einer, ursprünglich angesetzten 90 Minuten Show, eine, nur 50minütige Blitzaktion werden, ohne Zugabe versteht sich. – Und deshalb dürfen wir heute gespannt sein, wie es um das Wohlbefinden um Blackie steht.



.... Und es dauert gar nicht so lange, bis wir feststellen können, dass es sogar sehr gut um seine Laune bestellt ist. Und das schwappt denn auch augenblicklich auf sämtliche anwesenden Schäflein hier über. Auf gut deutsch, die Stimmung könnte nicht besser sein, und wir feiern hier und heute Abend erstaunlicherweise die beste W.A.S.P. Party seit .... ich weiß nicht wann. – Apropo, es gibt ja immer wieder Gerüchte, dass es Blackie mit der Live-Arbeit nicht mehr so ganz genau nimmt und da so einiges vom Band kommen soll. Allerdings wird diese Tatsache weder bestätigt noch abgestritten, und da Otto-Normal-Fan ohnehin nichts merkt, lassen wir das mal dahin gestellt. Fakt ist, die Show ist hochprofessionell runter gespult, und den Leuten gefällt’s. Das Set ist, wie Blackie selbst ankündigt, in drei Kapitel geteilt, wobei sich der mittlere Abschnitt mit einer 30minütigen Version von ‚The Crimson Idol’ beschäftigt. Vorher gibt’s vor allem   W.A.S.P.  Alltime- Evergreens, wie ‘L.O.V.E. Machine’, ‚Fuck Like A Beast’, 'Wild Child' und  ‚I Wanna Be Somebody’, wo nun wirklich auch jeder hier drinnen mitgröhlt.


‚Chainsaw Charly’ darf nicht fehlen,- und das Schlusslicht macht ‚Blind In Texas’. – Und die Erkenntnis, dass Blackie selbst einen wirklich guten Tag hatte, beweist sich wie von selbst an effektiven 2 Stunden Show Time. –


Nein, da gibt’s wirklich nichts zu meckern. Man kann über seine Person sagen was man will, dass er schwierig ist, dass er als Exzentriker am liebsten seine Ruhe hat und sich komplett abkapselt vom Rest des Tour-Treks, - das mag ja alles gut und schön sein... Aber das hier und heute war in der Tat ein sehr unterhaltsamer Abend und eine richtig geile Rock’n’Roll Show mit einem hohen Nostalgie Wert, - na ja zumindest für uns Alte hier (Anm: nur die Splattershow von einst hat gefehlt. Aber die Zeiten ändern sich nun mal) Und all die Kücken hier haben die Horrorshow von W.A.S.P. aus den Achtzigern nie erlebt...
Also so what... Music comes anyway first…   - und die und das drum herum haben heute Abend 100%ig gepasst – in Sanktus Fidibus….
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