Fast genauso wie bei der letzten Live Review verhält es sich hier so ähnlich, nämlich dass der Künstler vor fast, exakt einem Jahr, und wieder im Village in Habach gastierte. Was sagt uns das?! – Genau! Auf das Village ist Verlass, denn hier her kehrt jeder zurück, der schon einmal in diesem Club gespielt hat., - nun fast jeder, sagen wir mal.....
Aber zu eben jenen treuen Künstlern, ge
hört unter anderem auch Martin Turner und seine Version von Wisbone Ash. – Um gleich Irritationen vorzubeugen, ja es gibt auch noch eine zweite Band namens Wishbone Ash, die sogar noch etwas bekannter sind als unsere Ashler hier. Beide Bands werden von je einem Original Mitglied angeführt. Wobei man dazu sagen muss, dass Andy Powell und seine Wishbone Ash, die sind, die er von Anfang an durchgezogen hat, trotz immer wieder wechselnder Bandmitglieder.


Martin Turner hingegen hat sich nach der Auflösung der Ur-Wishbone Ash erstmal zurück gezogen vom Music Business. Aber irgendwann muss es ihm zu langweilig geworden sein, und er ist an die Front zurück gekehrt. Wem tatsächlich die Namensrechte gehören und wie sich das Verhältnis der zerstrittenen Parteien auseinander klabautert sei dahin gestellt. Der eine sagt dies, der andere das... Der neueste Stand ist aber der, dass die restlichen Original Mitglieder von Wishbone Ash, also Martin Turner, Ted Turner, Steve Upton und Lauri Wisefield – Andy Powell wegen eben jener Namensrechte verklagt haben. Nun, vermutlich wird die Klärung dazu noch etwas länger in Anspruch nehmen, da die Mühlen der Justiz bekanntlich langsam malen. Und in der Zwischenzeit touren beide Parteien weiterhin fleißig durch die Weltgeschichte, wobei sich unsere, heutige Partie noch mit der, wesentlich kleineren Clubszene begnügen muss, während Powell’s Combo sich in einem soliden Mittelfeld bewegen mit einer, rund um die 500er Marke Zuhörerschaft. Auch gilt jene Band eher als die intellektuellen Frickler, während in Martin Turner mehr oder weniger das Rock’n’Roll Animal wohnt. – Und eines darf man nicht vergessen: Mr. Turner war und ist „die“ Stimme von Wishbone Ash. Allerdings beschränkt sich sein Repertoire auf die Phase von Wishbone Ash, wo er mit von der Partie war, während Powell mit der Zeit weitere brandneue Musik im Namen der Band produziert hatte. – Aber genug Vergleiche angestellt, jetzt ist Martin Turner wieder am Zuge heute Abend im Village. Und der Laden ist mehr als gut gefüllt. Das Line Up der Band hat sich nicht verändert seit dem letzten Einstand. Aber ums noch mal anzuführen, wäre da neben Martin Turner (Voc/Bass) noch Danny Wilson (Git/Voc), Ray Hatfield (Git/Voc), und Dick Wagstaffe am Schlagzeug. Und jene sind auf ihre Art und Weise exzellente Musiker, was sich im Verlaufe des Abends deutlich absetzt.


Was soll ich noch groß hinzu fügen, außer dass der Abend, hübsch zwei geteilt wie immer, eine sehr unterhaltsame Art der Vergangenheitsbewältigung ist. Ob es dabei um die Smash Songs „So Many Things To Say“ oder „Rock 'N' Roll Widow“ handelt, oder  das ultimative „The King Will Come“ um nur einige der zahlreichen Singles aufzuzählen, welche die erste Ära von Wishbone Ash vorzuweisen hat, und bei denen Martin Turner fleißig mitgeschrieben hatte. Das ist Rock’n’Roll pur, zwar aus einer längst vergangenen Epoche, trotzdem klingt das Ganze weder angestaubt noch antiquiert, wobei das eventuell auch an den eher modernen Arrangements liegen mag. Wie auch immer, - Martin Turner’s Wishbone Ash kommen, genauso wie schon im vergangenen Jahr, äußerst gut bei den anwesenden Zaunspechten an, und mit, buchstäblich viel Charme (vor allem bei den weiblichen Gästen) und einer schwungvollen Rockshow machen sie den heutigen Abend zu dem, was man allgemein als gelungen bezeichnet. Alles andere zählt momentan nicht, denn wer weiß was bis nächstes Jahr so alles passiert. In der Zwischenzeit kann man ja Martins Memoiren lesen, die gerade erschienen sind, und im besten Fall sehen wir uns alle munter und gesund an selber Örtlichkeit wieder. Bis dahin.... good Luck
http://www.wishboneash.co.uk/