mein Gott ist das lange her, dass ich diese Band zum ersten- und einzigen Mal live on Stage gesehen habe. Genauer gesagt, war das 1990 im Londoner Marquee Club. Ich kann mich noch genau erinnern, wie diese vier Amis damals eher zwiespältige Kritik ernteten, einerseits als explosive Rock’n’Roll Combo, andererseits als banaler AC/DC Verschnitt, dank der oralen Ähnlichkeit zu Brian Johnsons durchdringenden Organs.
Aber das war’s denn auch für die nächsten 23 Jahre. Obwohl ganz so lange dauerte die Auszeit der Band auch wieder nicht, sondern lediglich zwischen 1994 und 2001 bzw. 2006, was aber auch schon etwas zu lange ist, um dort anzusetzen wo man einst aufgehört hatte. Aber George Dolivio ist ein Stehaufmännchen und hat sich, einmal entschlossen weiter zu machen, unaufhörlich durchgeackert durch den Dschungel des unendlichen Musikgeschäftes. Vielleicht war auch die Tatsache, dass der Song ‚Welcome To Hell’ vom 2006er Reunionalbum ’And Then It Got Ugly’ für den Film ‚The Wrestler’ verwendet wurde. Nun, der große Durchbruch passierte anschließend zwar trotzdem nicht mehr, aber  es folgten immerhin weitere drei Alben bislang, und das nächste Kapitel soll noch in diesem Jahr erscheinen. In Europa sind Rhino Bucket seit geraumer Zeit wieder regelmäßiger Gast in der Clubszene. Und jetzt sind sie auch zum allerersten Mal in München gelandet in, wo sollte es anders sein, unserem Haus- und Hof Rockclub Garage. Überraschenderweise ist der Laden ziemlich gut besucht mit etwa 100 Zaungästen, was bei dem Club üblicherweise bereits – exzellent gefüllt und dementsprechend viel Bierkonsum bedeutet.


Kurioserweise stelle ich fest, dass sich die beiden Urmitglieder Sänger/Gitarrist George Dolivio und Bassist Reeve Downes  in den letzten 23 Jahren kaum verändert haben bis auf ein klein wenig mehr Leibesfülle, die aber kaum der Rede wert ist. 


Und genauso wie vom visuellen Aspekt her, ist auch die Stage Show so gut wie unverändert geblieben, ganz zu schweigen von der musikalischen Stilistik, der sie stets treu geblieben sind.
Allerdings lässt sich eine gewisse Frustration nicht verleugnen, die George durch einige, ziemlich eindeutige Bemerkungen zwischen den einzelnen Songs vom Stapel lässt. So zum Beispiel meint er, wir sollen doch alle Rhino Bucket Musik illegal downloaden so viel und oft wir wollen. Denn die Sch... Plattenfirmen würden ohnehin stets das Icing vom Cake einheimsen, und den Bands bliebe oft rein gar nichts mehr vom Profit. Jeder Künstler solle sich doch am besten selbst vermarkten. Das würde viel mehr bringen.

Die Fans nehmen es zur Kenntnis, aber im nächsten Moment ist schon wieder alles vergeben und vergessen, denn hier stept der Bär und Rhino Bucket lassen die Ziegelsteine wackeln.
Die Setliste zeigt einen Querschnitt durch das gesamte Spektrum der Band von ihren Anfängen 1990 mit dem selbstbetitelten Album bis hin zum letzten Machwerk ‚Who’s Got Mine’ von 2011.


Einige brandneue Tracks bekommen wir obendrein geboten, die dann auf der neuen Scheibe enthalten sind, deren genaues VÖ Datum noch nicht 100% ig fest steht. Aber sie soll noch diesen Sommer geboren werden, versichert uns George. Fast 2 Stunden beglücken uns Rhino Bucket mit kraftvollem und schweißtreibenden Rock’n’Roll. Und beim genauen hinhören wird einem irgendwann leise bewusst: nun, eigentlich klingen sie doch gar nicht sooooo stark nach AC/DC und zeigen, dass sie trotz allen Unkenrufen eine individuelle Note entwickelt haben. Genau das ist dann auch der ausschlaggebende Funke, der dieses Konzert wirklich interessant und vor allem auch unterhaltsam macht. Hinterher gibt’s noch jede Menge Autogramme und Small Talk mit den Besuchern dieser Veranstaltung, denn der gute Ton und die Connection will schließlich gepflegt bleiben. Und wenn alles gut läuft, dann kommen sie bestimmt im nächsten Jahr wieder.... also downloaden was nicht nicht  und nagelfest ist, denn so klappts dann auch mit den Nachb... äh mit Rhino Bucket.....
http://www.rhinobucket.com/