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Und jener schmückt sich mit einem, dem Genre angepassten Taufnamen, nämlich - Insanity Alert oder auf deutsch, Alarm zum Wahnsinn. Geboren wurde das akustische Irrenhaus in Innsbruck, also bei unseren unmittelbaren Nachbarn und Verwandten vor ca. zwei Lenzen. Wobei der Chef der Anstalt namens Heavy Kevy wiederum hollländischer Abstammung ist. Und das ist auch ganz gut so. Denn es gibt dem moshigen Kuckucksnest einen doch, mehr oder weniger internationalen Anstrich. Und so etwas kann gerade in diesem Metier nie schaden. Sagen wir so, die vier Tiroler und ein Kaskopf, hinterlassen insgesamt einen unterhaltsamen Gesamteindruck, wobei das Amusement definitiv bei dem Front-Komiker zu finden ist, bei dem sich übrigens entfernt eine gewisse Ähnlichkeit mit Fussball Experte Frenkie Schinkels nicht verleugnen lässt. Und der ist schließlich auch aus dem Land, wo die Tulpen nach Gourmet Käse duften. Ob die Beiden miteinander verwandt sind, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber ich bezweifle es mal eher... |
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'Second Opinion’ heißt irgendwie passend, denn auch die aktuelle EP, die die Nordtiroler Alpin Area Moshköpf’ in diesem laufenden Jahr des Herrn an Land geangelt haben. Zur Ergänzung sei noch das, zwei Jahre vorher erschienene Teil ‚First Diagnosis’ erwähnt. Aber Alben, Eps und Tiroler Moshknödel hin oder her, maßgebend ist momentan nur der hier stattfindete Schwanentanz, der mit Tschaikowski ungefähr soviel zu tun hat, wie die Wiener Sängerknaben mit Slayers ‚Reign In Blood’. Aber dank der oben erwähnten Humoristik von Mr. Bean a.k.a. Heavy Kevy, und den satten Thrash-Harmonien, gestaltet sich mein allererster Eindruck von Insanity Alert als ein durchaus positiver... Und einmal mehr erinnere ich mich an meine Jugendzeit im Innsbruck der Siebziger Jahre, (jawohl, auch ich stamme ursprünglich aus dieser schönen Stadt und bin dort geboren) - wo es damals exakt einen einzigen Rockclub gab und man die Bands an nicht mal fünf Fingern zählen konnte. Aber, wie sagt man so schön? Die Zeiten ändern sich. Und in Sachen Rock und Metal ist inzwischen ein gefühltes Jahrhundert vergangen. Jetzt fehlt nur noch eine Sache zur Glückseligkeit, nämlich raus zu moshen aus dem heimatlichen Inntal, aber nicht nur hin und wieder als Supportact sondern so vehement, dass der eigene Name Programm wird... Die Zeit wird’s zeigen oder auch nicht... Bis dahin ist die Devise – mosh and rock till you drop.... https://www.facebook.com/insanityalert Halleluja, Weihnachten ist ja schon in naher Zukunft. Aber die heilige Auferstehung feiern wir katholischen Betbrüder doch erst an Ostern. Oder irre ich mich da am Ende noch?! Denn im allerersten Augenblick des beginnenden zweiten Kapitels heute Abend, tendiere ich fast dazu, der Halluzination zu erliegen, dass Südtirols Nationalstolz, der Ötzi zu neuem Leben erwacht - , und schnell mal eben aus dem benachbarten Archäologie Museum rüber gewatschelt ist. |
Aber bei näherem Betrachten fallen denn doch gewisse Unterschiede auf, die den echten Ötzi in unserer Vorstellung ganz schnell wieder in seinen Glaskasten am vorhin erwähnten, Ausstellungsort zurück verfrachten. Nur der Beweis ist faktum erbracht, dass jener Urmensch nicht nur in den Ötztaler Gletschern beheimatet war, sondern an der amerikanischen Westküste immer noch existiert in Form eines entfernten Nachkommens. Lucy-Mensch in Afrika reibt sich im Himmel die Hände, denn es stimmt, - der Mensch stammt nicht nur vom Affen ab sondern von einer einzigen Urmutter, eben Lucy, die von Äthiopien aus vor ca. 3.5 Millionen Jahren ihre Gene verstreute. Hier und heute Abend steht der leibhaftige Beweis und Lucys Ururur – und noch mindestens fünftausend Mal Urenkel auf der Bühne und gibt sich voller Inbrunst der Weiterentwicklung der menschlichen Oral-Ästhetik hin, die sich hier in ihrer Vielfältigkeit auf wunderbarste Art und Weise selbstverwirklicht. Aber genug der evolutionären Lehrstunde. Ötzi in Spe alias Valient Thorr zeigt uns in der Tat, dass seine Combo auch allein und ohne Onkel Lemmys Fahnenstange, auf eigenen Quadratlatschen herum hüpfen kann und es durchaus versteht, den Laden hier zum en pointe (Spitzentanz) zu animieren. |
Lucky Luke machts vor und spielt den sterbenden Schwan nach so manchem Hechtsprung vom, gerade mal 10 cm hohen Altar in die dampfende Menge (siehe oben). Nun ja, wir wollen mal nicht übertreiben was letzteres betrifft. Denn vom Umfang eines Wacken Open Air Publikums sind wir noch lange entfernt. Sei’s drum, Hauptsache, der Spaß an der Sache bleibt erhalten, wenngleich auch nur in kleinem Rahmen. Andererseits was nützt eine ausverkaufte 3000er Halle, wenn dann nur allenfalls ein Rosenkranz als Reaktion gebetet wird. |
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Sieben akustische Gebote hat unser Ötzi seit Bestehen seines Clans, in imaginäre Steintafeln verewigt, sowie ein visuelles Juwel im Jahr 2008 namens ‚Heat’. – Aber letzteres ist an dieser Stelle hier nicht relevant, sondern vielmehr das jüngste Baby namens ‚Our Own Masters’, dessen Nabelschnur im wahrsten Sinn des Wortes ‚Thorn Apart’ ist und denn auch das Highlight von Ötzis Stoner Rock Camouflage darstellt. Nein, man kann in der Tat nicht meckern. Der Tenor stimmt, und die Tuchfühlung zu uns Zaungästen hier auch. Wir erhalten obendrein sogar eine Sonderlektion in Sachen Trocken Rudern und machen den Frei-Schwimmer-Schein. |
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and all together now... |