Alle Jahre wieder kommt der Osterhase angeleiert und bringt uns jede Menge bunte Eier. In unserem Fall hier, hat er sich allerdings, und das mit voller Absicht, drei Wochen zu früh verlaufen ins Tiroler Unterland und denkt sich geistesgegenwärtig: hier war ich doch schon einmal, wenn ich mich recht entsinne. - Stimmt! Vor fast exakt vier Jahren wurden hier im Komma - Kuckucksnest schon einmal einige hartgekochte Diamanten abgelegt, die sich damals im Eifer des Gefechts nahezu verflüssigt hatten. Kein Wunder, stieg doch die Temperatur in die äußere Stratosphäre und jenseits des allgemeinen Siedepunktes soweit ich mich recht erinnere. - Andererseits war, und ist das nichts Neues bei so einem Wurfgeschoss wie Overkill, das seit 35 Jahren versucht den individuellen Weltrekord beim metallischen Ironman zu brechen. Dazu kam noch, dass der konstante Spitzentanz auf dem Vulkan beileibe nicht immer ein dreifacher Rittberger war, dank individueller Unpässlichkeit unseres Warpantriebs a.k.a. Blitz-Bobby. Aber Stehaufmännchen bleibt Stehaufmännchen, und so eines lässt sich nicht unterkriegen. Er dreht seine Pirouetten weiter mit vollem Einsatz bis zur letzten Muskelfaser, so dass Prima Ballerina Nurejev - Gott hab ihn selig, seine helle Freude daran gehabt hätte. Nur,
heutzutage tut man sich bei solch einer filigranen Schwerarbeit etwas leichter wie anno dazumal, kann man doch bei Bedarf, auf so kleine versteckte Hilfsmittel wie kubischem Oxygenum, im praktischen 5 Kilo Vorteilspack zurückgreifen. Dieses Rock‘n‘Roll Doping, übrigens im Gegensatz zu so manch anderen ungesunden Adrenalin Tauchsiedern , höchst legal gebräuchlich, wird immer beliebter, vor allem bei den betagteren Helden unserer kultigen Music History. Warum auch nicht, wenn diese
dann mit weit jenseits eines halben Jahrhunderts an Lebensjahren, zu neuer Hochform auflaufen, genauso wie einst, als sie noch sportlich-jugendlich, gerade eben begonnen hatten, die Welt zu erobern, zu einer Zeit, als so mancher von uns noch mit den Störchen flog. Gut so, und rock until you drop, - denn wenn erstmal endgültig Zapfenstreich ist für unsere Götter
ala‘ AC/DC, Judas Priest, den Rolling Stones, Ozzy und eben auch Overkill und Co., dann bleibt zwar immer noch genügend musikalischer Kunstgenuss übrig, aber eben nicht dieser und unserer, und jener mit dem wir groß geworden, gefeiert und gelitten
haben. Also bitte weiter inhalieren und abstinent der, ach so wertvollen Gesundheit frönen, jener, die in früheren Jahren dank eklatanter Rock‘n‘Roll Exzesse so stark gelitten hatte, und das wiederum zwecks famoser Imagepflege. Aber irgendwann kam bei den meisten dann doch die geistreiche Erkenntnis, dass man das individuelle Rocker Image auch ohne all jener lebensverkürzenden Genussmittel aufrecht erhalten kann. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und so ein Exemplar hat sich übrigens heute Abend ebenfalls in unser metallisches Osternest verirrt. Aber dazu kommen wir etwas später....

Der Osterhase hat‘s jedenfalls sehr gut mit uns gemeint und seinen Eiervorrat großzügig hinterlegt an jenem Abend in vornehm-gediegener Atmosphäre des Wörgler Komma Separee‘s. Aber bescheiden wir wir älteren Semester nunmal sind, wären so viele Goodies auf einmal nun wirklich nicht nötig gewesen. Das hat weniger mit Kalorien-zählen zu tun, als vielmehr mit der Tatsache, dass
einige Genussspechte. hier, eine solche Menge an ausgesuchten Delikatessen gar nicht verdauen wollen bzw. können. Und deshalb wird das Odeuvre namens Methedras und noch ein weiteres Sorbe't, das auf das Pseudonym Chronosphere hört, zum Teil diskret vernachlässigt von den ca. 400 Genuss-Gourmets der gefühlvollen Metalmelodeien. Ob jene beiden Appetizer nun tatsächlich das Gala-Menü vervollständigt haben oder nicht, wird wohl ein offenes Geheimnis bleiben. Für manche ist es ‚nur‘ notwendiges Übel, dessen Untersetzer man weit von sich schiebt, für andere die längste Praline der W..., oh pardon - ich meine natürlich, die Vervollständigung zu einem perfekten 5 Sterne Potpourri. Von der Gegenperspektive aus betrachtet, ist es für jene aufstrebenden Erben Carusos wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto, wenn sie, so wie gegenwärtig, die Chance bekommen, im Windschatten der Headliner-Fregatte Overkill durch die europäische Clublandschaft zu schippern. Und
auch wenn es mitunter zur einen oder anderen Schieflage, bzw. Schlagseite kommt, - ganz egal, Hauptsache: dabei sein und nicht Kiel oben schwimmen... Popeye lässt grüßen und holt nach jeweils 30 Minuten die Segel wieder ein. Mehr gestattet die Regatta nicht, allerdings weniger aus Prestige-Gründen, als vielmehr zwecks zeittechnischer Engpässe. Denn bei, gleich vier Suren aus Mohameds Heavy Metal Koran, da muss geschickt navigiert werden, damit all die anwesenden Apostel rechtzeitig ihren Gebetsteppich einzurollen vermögen, um gut ausgeruht am nächsten Morgen ihre tauben Antennen wieder Richtung Mekka, bzw. individueller Wirkungsstätte ausfahren zu können.
Allerdings scheint der Prophet anschließend unter eklatantem Tinnitus zu leiden. Denn was nunmehr an akustischen Schallwellen auf die, ohnehin schon maletrierten, Gehörmuscheln von uns gläubigen Katholiken geballert wird, lässt die Foltermethoden von Freddy Krüger wie eine Wellness-Tantra-Massage im japanischen Teehaus Stil erscheinen.
|