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Erst mal ein dickes Sorry, dass ich mich nun einige Wochen nicht mehr zu Wort gemeldet habe. Aber beim Betrachten des
obenstehenden Fotos wird Euch sicher schnell klar, dass es für mich andere Aufgaben zu erledigen gab; in erster Linie natürlich das traditionelle Umpflügen unserer Terrasse. Nach zwei fast schneelosen Wintern musste ich das in diesem Jahr kräftig ausnützen. So manch einer pfeift bei solcher Arbeit ein fröhliches Liedchen vor sich hin. Mir fallen dabei häufig neue Themen für meine Kolumnen ein. Und natürlich die dazu passenden Bonmots. Zum Beispiel das hier: "Sind 20 Titel mir bekannt, werd' ich Webradio-Intendant." Oder vielleicht dieser Zweizeiler: "Geh ich am Morgen auf das Klo, hör' ich mein eignes Webradio." Um es gleich klarzustellen: Ich spreche hier mitnichten von Webradios mit einem gewissen Anspruch, deren Betreiber es mit konsequentem Engagement und sehr viel zeitaufwändiger Arbeit im Laufe der Jahre geschafft haben, ihre Hörerzahlen zu steigern und vor allem zu stabilisieren. Ich spreche auch nicht von Leuten, die sich allerlei technische Fertigkeiten und ein oft schier unglaubliches Fachwissen angeeignet haben, um den Betrieb ihres Radios stemmen zu können. Und ich spreche natürlich nicht von den Damen und Herren, die Geld in ein Webradio investieren und die vor allem ihre private Schallplatten- und CD-Sammlung zur musikalischen Bestückung heranziehen. Vor derartigem Einsatz ziehe ich den imaginären Hut, trägt doch jedes dieser Radios dazu bei, die arg öde Hörfunklandschaft Deutschlands in etwas erfreulicherem Licht erscheinen zu lassen. Mit meinen beiden Sprüchlein ziele ich da schon eher auf die "neue Generation" der Radiomacher ab, die ich angesichts ihres häufig noch sehr jungen Alters auch gerne als Hosenmacher bezeichne. Mittlerweile gibt es nämlich ausreichend Möglichkeiten, auch ohne Geld, ohne private Tonträger und ohne großartiges Know-how zum Intendanten aufzusteigen. Nach einer kostenlosen Registrierung bedient man sich einfach eines gewissen Titel-Pools, bastelt aus den Songs eine Playlist und schon rödelt das Webradio rund um die Uhr. Das schafft auch ein 10-Jähriger im Handumdrehen. Eine dieser Möglichkeiten möchte ich nun mal ganz konkret beim Namen
nennen. Warum ich Euch das so genau schildere? Weil seit geraumer Zeit alle, die sich an sämtliche Auflagen halten, kräftig verhohnepipelt werden. Sendet man nämlich über die Plattform von
Einrichtung wie z.B. laut.fm, dann scheinen sämtliche Kosten und Auflagen Makulatur. Noch schlimmer:
jene Anbieter verstoßen augenscheinlich in einigen Punkten sogar ganz massiv gegen die Auflagen für seriöse Webradios. Bestes Beispiel sind sekundenlange Pausen zwischen den Musiktiteln, die dem Ripper Tür und Tor öffnen. Da man außerdem nicht nur eigene Musiktitel laden kann, die dann übrigens allen
Mitglieder Freunden der Institutionen zur freundlichen Verfügung stehen, sondern sich auch selbst des allgemeinen Pools bedienen kann, ist die eigene Playlist schnell mit Fremdtiteln bestückt. Diese spielt man dann ab, lässt die Ripper-Software mitlaufen und schon hat man sämtliche Songs zu Hause auf der privaten Festplatte. Das stinkt ehrlich gesagt nach einer latenten Tauschbörse. |