Er
kommt zwar mit Verspätung, aber er kommt! Herzlich willkommen zu meinem
ganz persönlichen Rückblick auf das ereignisreiche Jahr 2009.
"Alle Jahre wieder...", könnte man schon beinahe sagen, aber
leider ist Weihnachten ja schon lange vorbei. Gelohnt hat sich das frohe
Fest für mich aber allemal. Nicht nur wegen der Geschenke, sondern auch
wegen der kulinarischen Köstlichkeiten, die von meiner Familie aufgetischt
wurden. Genau deswegen freue ich mich schon jetzt auf Weihnachten 2010,
heute allerdings lassen wir noch mal die vergangenen zwölf Monate Revue
passieren.
Januar 2009: Das
war ein arbeitsreicher Monat für mich. Wir hatten sehr viel Schnee,
entsprechend war ich fast ununterbrochen damit beschäftigt, meine
Terrasse umzupflügen. Kälte macht mir ja zum Glück nichts aus.
Insofern war es mir auch ziemlich egal, dass in Deutschland das Gas
knapp wurde. Ich hab' nicht ganz verstanden, warum das so war, Frauchen hat nur gesagt, dass da unser früherer Kanzler Gerd und sein
Busenfreund Wladimir ihre Finger mit im Spiel haben. So schlimm kann es
aber nicht gewesen sein, denn meine Familie hat nicht gefroren.
Februar 2009: Damals hat mir Frauchen aus dem Internet nachfolgende
Abhandlung vorgelesen, die wirklich den Nagel auf den Kopf trifft, was
den engstirnigen Musikgeschmack unserer Landsleute angeht."Der Techno-Fan mag keinen Rap und erst recht keinen
Metal. Dem Rap-Fan ist Klassik irgendwie völlig fremd und Afrika ist für
die meisten Europäer eh ein Buch mit sieben Siegeln. Dass Musik
generell immer in gewissen Abhängigkeiten steht, vergisst man schnell.
Was wäre Metalcore ohne Punk und Punk ohne die Beatles?"
Nachstehend eine kleine Aufklärung über die verschiedenen
Stilrichtigen innerhalb von Heavy Metal
Diese
Beschreibung ließe sich schier endlos fortsetzen. Hierzulande regiert
eben extremes Schubladendenken. Der beste Beleg dafür ist eben dieses
wunderschönes Video aus der Show von Harald Schmidt, das ich Euch nur
ans Herz legen kann. Für 2010 würde ich mir mehr musikalische
Offenheit wünschen, doch dieser Wunsch wird wohl kaum in Erfüllung
gehen. Die Strukturen sind einfach zu fest gefahren und so freuen wir
uns schon jetzt wieder auf Hitparaden-Kracher wie Schnappi, Schnuffel
oder den sensationellen Ballermann-Kracher
von der bunten Kuh.
März/April 2009: Damals
schockte eine Meldung alle Musikfreunde, die sich auf der bekannten
Plattform YouTube gerne mal ein Video ansehen. Ich zitiere.
"Der Streit zwischen Googles Videoportal YouTube und der
Verwertungsgesellschaft Gema spitzt sich zu. Da YouTube keine höheren
Abgaben für verwendete Musikstücke und Songs abführen will, hat das
Portal damit angefangen, bis auf weiteres 'mehrere tausend' Videos für
deutsche Nutzer zu blockieren, die vom Streit betroffen sein könnten.
Erst all jene, die von den Plattenfirmen selbst veröffentlicht wurden,
dann auch Kopien davon, die Fans und Nutzer hochspielten. Das Ganze könne
laut Google mehrere Tage dauern. Der 2007 geschlossene Vertrag zwischen
Gema und YouTube war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch abgelaufen.
Die Gema verlangt einen Cent für jedes abgespielte Video der von ihr
vertretenen rund 60.000 Künstler. Google-Sprecher Kay Oberbeck nennt
die Forderungen 'völlig inakzeptabel', da YouTube damit bei jedem
Abspielen eines Videos Verluste machen würde."
Erst im November konnten beide Seiten eine Einigung erzielen, so
dass nun wohl der Verbleib eines Großteils der Videos gesichert ist.
Mai/Juni 2009: Der schwächelnde Pay-TV-Sender Premiere wird in Sky
umgewandelt. Was hat's gebracht? Gar nix. Ist aber ja auch nicht
verwunderlich, denn an den Inhalten hat sich kaum etwas geändert. Und
was die Gebühren angeht, hat man für Fußballfreunde die Schraube
sogar noch ordentlich nach oben gedreht. Sky steuert jedenfalls einer
ungewissen Zukunft entgegen, wie nachfolgender Artikel belegt.
"Weiter hohe Verluste bei Sky: Das Minus beim Pay-TV-Anbieter
beläuft sich im dritten Quartal des Jahres 2009 auf insgesamt 116,7
Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres lag der Verlust
mit 89,1 Millionen Euro immerhin noch im zweistelligen Bereich. Für das
laufende Geschäftsjahr rechnet der TV-Anbieter mit einem Gesamtverlust
von bis zu 275 Millionen Euro. Das Problem bei Sky sind wie gehabt die
mageren Abonnenten-Zahlen: Zwar verweist das Unternehmen auf eine
steigende Zahl von Kunden; sie soll im dritten Quartal bei 2,364
Millionen gelegen haben, das sind rund 67.000 Abonnenten mehr als im
Zeitraum zwischen Juli und September 2008. Gleichzeitig stieg jedoch die
so genannte Kündigungsquote von 22,4 auf 23,3 Prozent an."
Juli/August 2009:
Viel Freude haben mir im vergangenen Jahr die drei gewichtigen Betreiber
des Reiseveranstalters "Horalf" bereitet. Ihr Angebot
"Tour Total" ist so unglaublich, dass es fast schon wieder
witzig ist. Aber mal im Ernst: Viele Leser meiner damaligen
Kolumne haben
bei meiner Familie angefragt, ob es solch einen Irrsinn tatsächlich
gibt oder ob das frei erfunden ist. Ich schwöre: Jedes Wort ist wahr,
und die Beweisführung ist denkbar einfach. Die drei
Glorreichen
wohnen
nämlich in unserer Nachbarschaft. Wenn sie übrigens mal gerade nicht
auf Tour sind, gucken sie ununterbrochen Fußball. Dazu haben sie sich
im Keller eines Hauses eine Art Stüberl eingerichtet (natürlich gibt
es Bier ohne Ende). Da geht die Post ab...
September/Oktober 2009: Da waren wir zunächst mal in Urlaub in Südtirol.
Und nach unserer Rückkehr musste ich erfahren, dass mein Lieblingswirt
hier in München die Seiten wechselt. Das heißt, er wechselt von den Augustiner Bräuhallen
hinüber auf die andere Seite der S-Bahn-Strecke in den
Augustinerkeller. Ab April 2010 leitet er dort die Geschäfte, wir
bleiben ihm auf alle Fälle treu - versprochen, auch wenn er jedes Mal
betont, er würde mich jetzt bald als koreanisches Buffett anbieten.
Aber ohne mich, nur dass wir uns da recht verstehen.
November/Dezember 2009: Diese beiden Monate standen ganz im Brennpunkt
des Quotenschwunds von Onkel Gottschalk. Immer weniger wollen sein
"Wetten, dass..?" sehen, im Dezember sackte er sogar erstmals
auf unter neun Millionen Zuschauer ab. Da sich dieser Trend 2010
fortsetzen dürfte, bleibe ich mal bei meiner Vorhersage aus der
Dezember-Kolumne.
"Gottschalk
ist ja ein intelligenter Mensch. Daher dürfte ihm die Misere, in der er
steckt, durchaus bewusst sein. Aber Gottschalk ist auch eitel. Nie und
nimmer würde er freiwillig das Feld räumen. Und überhaupt: Wer soll
den überhaupt Nachfolger werden? Das ZDF hat es über Jahre versäumt,
einen vernünftigen Gottschalk-Ersatz aufzubauen. Stattdessen wurde
immer wieder am Konzept der Show gebastelt. Das alles geht am Kern des
Übels vorbei. Und daher prophezeie ich nun einfach mal, dass bei weiter
sinkender Zuschauerquote nicht nur Onkel Gottschalk vom Bildschirm
verschwindet, sondern auch das einstige Flaggschiff "Wetten,
dass..?"."
Um
noch ein kurzes Resümee zu ziehen... Frauchen hat's wieder mal auf sage
und schreibe 127 Konzerte im vergangenen Jahr gebracht, immerhin 26
Shows weniger als im Jahr (2008) vorher. Der Vorsatz für 2010 ist noch
immer der gleiche, - nämlich noch etwas kürzer zu treten. Aber genauso
wie das fromme Vorhaben unsere beiden Modelfiguren zu verbessern, wird
auch das wohl wieder ein Wunschtraum bleiben.
Und das wäre es dann endgültig gewesen mit 2009. Etwas verspätet wünsche
ich Euch ein gutes neues Jahr, freue mich auf Mails unter sina@public-files.de
und verbleibe mit freundlichen
Grüßen bis zur nächsten Kolumne. |