I AM ROCK 
ZODIAC MINDWARP & THE LOVEREACTION
Cosmosodomistic Records / Kargo    2003

Das erste was mir bei dieser Scheibe einfällt, ist der Gedanke: lange hat’s ja schon gedauert bis sich Mr. Mark Manning alias Zodiac Mindwarp bequemt hat, wieder einmal eine CD zu produzieren. Genauer gesagt hat er sich ganze acht Jahre Zeit gelassen, innerhalb derer er sich mehr oder weniger auf’s Bücher schreiben konzentriert hat. Aber jetzt liegt „I Am Rock“ vor und lässt jeden Zodiac Mindwarp-Fan glänzende Augen wie unterm Weihnachtsbaum bekommen. Stilistisch hat sich nichts, aber auch rein gar nichts verändert seit anno dazumal. Die Musik besitzt nach wie vor die simple Struktur, die sich knallhart mit Brachialgewalt durch die Metamorphosen sexistischer Banalklischee’s boxt. Das beginnt beim Titeltrack, welcher, lt. Zodiacs eigener Aussage, sein Lieblingsstück ist, weil er sich damit am besten assoziieren könne. Hervorzuheben ist auch das Kräfte-zehrende „Shake“, ein Stück, das keine Atempause zulässt und headbangende Ambitionen herauf beschwört. Und würde „20.000 Women“ in Deutsch interpretiert werden, verwette ich Haus und Hof, dass der Song auf jedem gottverdammten Index in diesem Land stünde. Aber dieses Lied vertritt wahrscheinlich noch am ehesten Mr. Mannings Lebensauffassung.
Mein lieber Schwan, was bzw. wen hat dieser Mann eigentlich  noch nicht gev...

Bei „Fucked By Rock“ hält sich die Gradwanderung zwischen pathetischer Nostalgie von einstigem wilden Rock’n’Roll Livestyle und nunmehr resignierender Gleichgültigkeit die Waage. Vielleicht sollte man das gleichnamige Buch von Zodiac lesen, um die Philosophie des Songs zu verstehen. Bei aller Überraschung sind aber auch ruhigere Töne auf diesem Teil zu finden, die partout nicht wirklich in das Puzzle der mindwarpschen Enzyklopedie  passen wollen. Der Hörer wird durch die Einbremsung des rhythmischen Hochleistungsofen abrupt in seiner Euphorie gestoppt und weigert sich unbewusst den ungewohnten Anflug von  Sentimentalität zu akzeptieren. Gott sei Dank bleibt es auch bei einem Anflug und ist somit gerade noch akzeptabel. Last but not least bietet sich uns noch das Schlusslicht „Christmas Eve On The Reeperbahn“, welches Zodiac selbst als für absolut überflüssig empfunden hatte. Aber Gitarrist Cobalt, der für den Hauptteil der Musik an sich verantwortlich zeichnet, hat beinhart darauf bestanden, dass dieses Stück seinen Platz auf der Platte beansprucht. Wie auch immer, - Tatsache ist, dass es sich bei „I AM ROCK“ alles in allem um ein grundsolides  Machwerk handelt, ohne Schnörkel und Verzierungen, straight ahead und mit dem nötigen Drive. Aber, und das ist der springende Punkt: an den Erstling „Tattooed Beat Messiah“, kommt auch dieses vierte Mindwarp Studioalbum nur Lichtjahre entfernt an.

PS.: Ach ja, ich möchte mich nicht wirklich bei Zodiac Mindwarp für diese CD bedanken, oder mir selber in einzelnen für den Erwerb dieser. Ich habe nur gesagt, was ich denke.... Aber wie auch immer, möchte ich mich entschuldigen bei Zodiac, Cobalt and den anderen.... Sie sind vielleicht von einem anderen Planeten, aber sie sind sicher nicht dumm.     ( bezugnehmend auf denKommentar im CD-Booklet)

7 von 10  Punkten

PS.: Das Album könnt Ihr außer in Läden auch über Amazon oder die offizielle Homepage beziehen. Für mehr Infos klickt auf www.zodiacmindwarp.com  

 publ. Metal Heart Magazin Deutschland &
Westpoint Österreich  Mai 2003

 













LP & CD - Discographie

 

High Priest Of Love/LP     1986
Tattooed Beat Messiah LP/CD    1988
Hoodlum Thunder LP/CD    1991
My Life Story LP/CD   1993
One More Knife/ CD   1994
I Am Rock CD/  2002 












BOOKS


published 2001
 


republ. 2003


publ. 2000


publ. 2001


publ. 2002