I AM
ROCK |
Das
erste was mir bei dieser Scheibe einfällt, ist der Gedanke: lange
hat’s ja schon gedauert bis sich Mr. Mark Manning alias Zodiac
Mindwarp bequemt hat, wieder einmal eine CD zu produzieren. Genauer
gesagt hat er sich ganze acht Jahre Zeit gelassen, innerhalb derer er
sich mehr oder weniger auf’s Bücher schreiben konzentriert hat. Aber
jetzt liegt „I Am Rock“ vor und lässt jeden Zodiac Mindwarp-Fan glänzende
Augen wie unterm Weihnachtsbaum bekommen. Stilistisch hat sich
nichts, aber auch rein gar nichts verändert seit anno dazumal. Die
Musik besitzt nach wie vor die simple Struktur, die sich knallhart mit
Brachialgewalt durch die Metamorphosen sexistischer Banalklischee’s
boxt. Das beginnt beim Titeltrack, welcher, lt. Zodiacs eigener
Aussage, sein Lieblingsstück ist, weil er sich damit am besten
assoziieren könne. Hervorzuheben ist auch das Kräfte-zehrende „Shake“,
ein Stück, das keine Atempause zulässt und headbangende Ambitionen
herauf beschwört. Und würde „20.000 Women“ in Deutsch
interpretiert werden, verwette ich Haus und Hof, dass der Song auf
jedem gottverdammten Index in diesem Land stünde. Aber dieses Lied
vertritt wahrscheinlich noch am ehesten Mr. Mannings Lebensauffassung. Bei
„Fucked By Rock“ hält sich die Gradwanderung zwischen
pathetischer Nostalgie von einstigem wilden Rock’n’Roll Livestyle
und nunmehr resignierender Gleichgültigkeit die Waage. Vielleicht
sollte man das gleichnamige Buch von Zodiac lesen, um die Philosophie
des Songs zu verstehen. Bei aller Überraschung sind aber auch
ruhigere Töne auf diesem Teil zu finden, die partout nicht wirklich in
das Puzzle der mindwarpschen Enzyklopedie
passen wollen. Der Hörer wird durch die Einbremsung des
rhythmischen Hochleistungsofen abrupt in seiner Euphorie gestoppt und
weigert sich unbewusst den ungewohnten Anflug von
Sentimentalität zu akzeptieren. Gott sei Dank bleibt es auch bei
einem Anflug und ist somit gerade noch akzeptabel. Last but not least
bietet sich uns noch das Schlusslicht „Christmas Eve On The
Reeperbahn“, welches Zodiac selbst als für absolut überflüssig
empfunden hatte. Aber Gitarrist Cobalt, der für den Hauptteil der Musik
an sich verantwortlich zeichnet, hat beinhart darauf bestanden, dass
dieses Stück seinen Platz auf der Platte beansprucht. Wie auch immer, -
Tatsache ist, dass es sich bei „I AM ROCK“ alles in allem um
ein grundsolides Machwerk
handelt, ohne Schnörkel und Verzierungen, straight ahead und mit dem nötigen
Drive. Aber, und das ist der springende Punkt: an den Erstling „Tattooed
Beat Messiah“, kommt auch dieses vierte Mindwarp Studioalbum nur
Lichtjahre entfernt an. 7
von 10 Punkten PS.:
Das Album könnt Ihr außer in Läden auch über Amazon oder die
offizielle Homepage beziehen. Für mehr Infos klickt auf
www.zodiacmindwarp.com
publ. Metal
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