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und der Verstärker explodiert! Cobalt, was hast Du Dir da dabei
gedacht? Ich weiß, dass Du enthusiastisch und voller Energie steckst.
Aber man kann's auch übertreiben. - Mein lieber Herr Gesangsverein. Dem
armen Amp. hat buchstäblich der Schädel - bzw. die Verschalung -
geraucht. Aber das kann den Love Reaction nichts anhaben. Konzentriert
und (noch) stocknüchtern wird das Problem elegant gelöst, und alles
was danach noch explodiert ist eine powervolle Show. Weniger Leute als
erwartet, aber dennoch ca. 2000 an der Zahl bewundern hier und heute
eine Band, die sie entweder nur von ganz früher kennen, nur vom
Hören-Sagen kennen, oder noch nie etwas davor gehört haben. Sind
etliche Konzertbesucher anfangs noch damit beschäftigt sich an den
Ständen Bier und Hamburger einzuverleiben, so ist spätestens
nach dem zweiten Song die Gastronomie auf dem Gelände verwaist,
und die Motten werden im
Turbo Speed vom Licht, pardon, vom Sound des Prime Movers angezogen.
Und wieder
einmal bleibt kein Auge trocken und kein Fuß an seinem Platz stehen. Z,
- auf der Bühne ein anderer Mensch als im täglichen Leben, -
bringt den Prime Mover zum Leben und vollbringt das Kunststück, trotz
heißestem Penner - Mode - Outfit, einen Espirit zu versprühen,
dass Valentino vor Neid erblassen würde was das erotische Timbre
angeht. Nein, ehrlich, Z trägt zwei Seelen in seiner Brust. Und eine
davon heißt eben High Priest Of Love. Die andere nennt
sich Spannerkabinen-Meister. (Hey das hat er selbst kreiert!) Aber das
gehört wie gesagt nicht auf die Bühne, sondern in die andere
Dimension. Seine Hosen übrigens auch!
Haben sie mit
"High Priest Of Love" den Reigen begonnen, so zieht sich
dieser über "I Am Rock", "Fucked By Rock",
"Planet Girl", "Backseat Education", "Devils
Drive" und andere hinweg. Last but not least endet das viel zu
kurze Intermezzo (nur 45 Minuten) mit einer eigenmächtig,
hinzugefügten Zugabe in Form von "The Rocker", die dank
Cobalts individueller akrobatischer Showeinlage zum
eigentlichen Höhepunkt ausartet. Und Cobalt liebt Höhepunkte!!! Nur
Risiken geht er nicht ein - in jeder Beziehung. Deshalb auch kein,
immerhin 2.50 m - Sprung hinunter von der Bühne ins Publikum diesmal.
Er möchte doch in einem Stück den Rest des Abends genießen. Könnte
ja sein, dass man sonst zum Schluß noch etwas versäumt, oder?! Und
schließlich will der Stargazer wieder heil im englischen Hafen unter
seinen häuslichen Pantoffeln landen.
Tex
hingegen hat seine Lektion in Sachen Keramik-Kachelöfen bereits am
Abend davor gelernt. Und für keine verdammte Wand der Welt würde
Speedy Gonzales nochmal auch nur einen einzigen Blick verschwenden.
Bambi lässt grüßen, Du weißt was ich meine, Beany-Boy. Little Robbie
hingegen spielt Tarzan, Spiderman und Arnold Schwarzenegger in einer
Person um das branchenfremde Schlagzeug klein zu kriegen. Und er
schafft es tatsächlich dank einer großartigen Leistung, Fast genauso
großartig, wie der Chilli - Schnaps ihn anschließend klein
gekriegt hat mit allen Folgen und Konsequenzen.
Wie auch
immer, - The Lovereaction sind noch lange nicht fucked by Rock, außer
an bestimmten Hotelbars. Und der Trip Behind Their Zip gleicht einer
Atombombe, die wie sie selbst einmal behauptet haben, allemal noch immer
heilig ist. Los
Jungs, verschwendet keine Zeit, die Welt wartet auf euch. Und ich
bin sicher, ihr schafft es wieder. Nastrovje!
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