1.     Deine aktuelle Tour heißt „Nothin‘ But Love“. Glaubst du es ist der passende Titel, weil viele deiner Songs von Liebe handeln? 

Ja, ich fand das war der beste Titel für meine Tour. Er fasst zusammen, was ich für mein Publikum empfinde und was ich ausstrahlen möchte. Und das ist: Ich habe nichts als Liebe für Euch. Deshalb finde ich ist es der perfekte Titel.


Deine erfolgreiche Comeback-Single „Million Dollar Bill“ wurde von Alicia Keys geschrieben. Wie kam es zu dieser interessanten Zusammenarbeit? 

Vor ungefähr zwei Jahren gab Clive Davis seine jährliche Pre-Grammy-Party. Und ich war schon immer von ihrer (Alicias) Musik begeistert. Sie ist eine vollendete Pianistin und ich finde, dass Frauen, die Piano spielen, immer etwas ganz besonderes sind. So war natürlich zum Beispiel Aretha Franklin ganz besonders talentiert, oder Nina Simone, Roberta Flack – alles äußerst talentierte Frauen. Und Alicia beeindruckte mich auf dieselbe Art, also wollte ich sie gerne treffen und mit ihr sprechen. Und dann hatte ich die Idee, dass Alicia und ich gemeinsam eine Platte aufnehmen könnten, das wäre etwas ganz besonderes. Und so habe ich sie gefragt: Willst Du eine Platte mit mir aufnehmen? Und sie hat nur eine Sekunde nachgedacht und gesagt: Ja, warum nicht! Und deshalb haben wir das dann auch gemacht.


Wie war die Zusammenarbeit mit Alicia Keys im Studio?

Unglaublich! Wir wurden sofort Freundinnen. Mehr noch, wir wurden wie Schwestern. Ich rufe sie oft an, um sie zu fragen , wie es ihr geht, und sie ruft mich genauso an, um sich nach mir zu erkundigen. Es ist eine andauernde Freundschaft. Und das ist toll, das tut gut.  


 Auch dein aktuelles Comeback-Album war weltweit wieder ein Riesenerfolg. Was bedeutet dir persönlich die Loyalität deiner Fans? 

Sie bedeutet, dass sie jemanden singen hören wollen . Sie wollen jemanden hören, der über all die Jahre im Showbusiness ist – das sind bei mir jetzt schon dreißig Jahre – und das dieser jemand ihnen immer noch von Liebe singt. Das heißt nicht, dass sie wollen, dass man für sie strippt, sich die Kleider auszieht oder gar Softpornos macht – nein, sie wollen Liebe hören, sie wollen die Liebe fühlen. Sie wollen ihre Kinder mit Integrität, Vertrauen und Stolz erziehen, wobei es eben nicht um so etwas geht … Es geht immer um die Liebe, und ich glaube, damit habe ich Recht.


 Du kannst auf eine lange Karriere zurückblicken. Wie hat sich aus deiner Sicht in den letzten Jahren die Musik verändert? 

Die Musik ändert sich nicht! Die Leute verändern ihre Musik. Ich glaube, dass die Musik ein Geschenk des Himmels ist. Als ich vor vielen Jahren anfing, in der Kirche zu singen, sangen viele Freunde von mir auch die frohe Botschaft des Gospel. Das ändert sich nicht, aber die Leute verändern ihre eigene Musik. Sie werden mehr zu Schablonen oder Figuren, anstatt ihr Talent wirklich auszuarbeiten und zu präsentieren. Wenn man hinter die Masken einiger Leute guckt, die diese ganzen merkwürdigen Kostüme tragen – und ich will hier nicht von irgendjemandem im Besonderen reden – aber ich habe für mich persönlich festgestellt, dass viele der jungen Frauen und Männer da draußen sehr talentiert sind, die sich eigentlich nicht hinter solchen Halloween - Kostümen verstecken müssten. Natürlich ist ein bisschen Extravaganz, ein bisschen Flair und damit einhergehend auch eine gewisse Sexiness cool, aber einige von denen sind so finster, sehr sehr dunkel. Und in Zeiten, in denen wir schon genug ertragen müssen; Tragödien, Erdbeben, alle möglichen Desaster; bin ich der Überzeugung, dass man viel mehr von Liebe singen sollte, und von dem was von Anbeginn der Zeit da war: und das ist die Liebe!  


 
Mit Blick auf die 80er gab es dort einige lustige Modekatastrophen. Schaust du auch schon einmal amüsiert zurück? 

Oh mein Gott, das war verrückt! Aber so waren eben die Achtziger]! Ich sehe zurück auf mich, auf Madonna, ich sehe Prince, Michael [Jackson] – ich sehe uns alle und denke: wir waren total verkleidet! Aber das war nicht beängstigend, wir waren Darsteller, die eben aufgetreten sind. Eine Ausstrahlung zu haben ist das eine, aber so finster, dunkel zu sein und verrückte Sachen zu machen – ich weiß nicht, das ist nichts für mich.


 
„Nothin‘ But Love“ ist deine erste große Tour seit 11 Jahren. Ist das eine neue Erfahrung für dich wieder auf der Bühne zu stehen?

Ich habe nie wirklich ‚beschlossen‘, im Showbusiness zu sein – ich wurde ins Showbusiness hineingeboren. Meine Mutter, meine Cousine Dionne [Warwick], meine ganze Familie, Dee Dee Warwick, wir alle waren Teil des Showbusiness. Es war ja nicht so, dass ich irgendwann sagte: Wisst ihr was – ich werde singen, ich werde ins Showbusiness gehen! Ich fing an zu singen, da war ich drei. Mit fünf habe ich gesungen und als ich neun war, hatte ich die Stimme einer erwachsenen Frau, was für meine Mutter und meinen Vater unglaublich war. Aber ich nahm mir die Zeit. Als ich sechzehn war, beendete ich die Highschool, den meine Mutter hatte gesagt, ich dürfe keinen Vertrag unterschreiben, bis ich nicht die Highschool abgeschlossen hätte. Nachdem ich den Abschluss hatte, konnte ich unterschreiben. Denn eigentlich wollten die mich schon mit vierzehn haben, aber meine Mutter sagte, ich sei zu jung und wisse noch zu wenig. Und sie hatte recht. Dein Gehör zu schulen und zu perfektionieren ist überwältigend. Insbesondere, wenn man Liebe ausstrahlen möchte. Und deshalb stehe ich auf der Bühne, ich möchte Liebe ausstrahlen, ich möchte dass das Publikum etwas mit nach Hause nehmen kann, das sie denken: Oh, dieser Song hat mich tief berührt; oder das der Gospel Song ihr Herz rührt, oder dass er sie traurig oder fröhlich macht oder ihnen ein Lächeln schenkt – egal was davon. Menschliche Emotionen sind eine sehr diffizile Angelegenheit. Man muss also sehr vorsichtig damit umgehen, denn wenn man zuviel verlangt , kann das sehr beängstigend sein. Ich versuche also, bei der Liebe zu bleiben.


 
In der letzten Zeit wurde viel über deine Fitness in der Presse diskutiert. Frage nun an dich: Wie hältst du dich für eine solch lange Welttournee fit?

Ich schlafe, sehe zu, dass ich genug schlafe. Ich gehe auf den Stepper, mache Walking… meine Kinder unterstützen mich sehr, sie sehen zu, dass ich viel lache, sie bringen mich immer zum Lachen [lächelt]. Ich nehme Vitamine, auch solche, die den Kreislauf etwas in Schwung bringen, wie B12 zum Beispiel. Es ist natürlich schon viel, auf die Bühne zu gehen und diese Energie auszustrahlen, das bedeutet viel.


 Ist dir auch die richtige Ernährung wichtig? 

Momentan bin ich sozusagen auf Salat und Suppen. Zwiebelsuppe ist sehr nahrhaft, nicht hier [zeigt auf ihre Hüften], aber es reinigt den Körper. Ich esse also oft Zwiebelsuppe, Spargel, ich habe einen Halswohl-Tee, den ich immer trinke. Man muss sich schon um einiges kümmern. Früher, als man noch jünger war und sich um vieles nicht geschert hat, gab es Dinge…. Na ja, wir hatten viel Geld, hatten viele Dinge, heirateten, Kinder,  hauten wohl etwas auf den Putz. Aber dann wird man älter und klüger und man weiß, das ist mein Job, das ist es, was ich tue und von dem die Leute erwarten, dass ich es gut abliefere. 


Welche persönliche Nachricht dürfen wir deinen Fans für die kommende Tour in Europa überbringen?

Ich bin ehrlich dankbar und überwältigt davon, dass sie nie gegangen sind. Und dass sie, als ich beschloss, hier zurückzukommen, ebenfalls wiederkamen – mit Liebe. Ich bin ehrlich dankbar und ich liebe Euch und ich danke Euch für die ununterbrochene Unterstützung und Eure Loyalität. Ich danke Euch wirklich sehr!

1.     Deine Tochter ist ein ganz wichtiger Bestandteil deines Lebens. Wie kann sie dir auch in schweren Zeiten zur Seite stehen? 

Sie ist meine ganze Freude! Ich habe meine Kinder, Neffen, meinen Patensohn, meine Tochter; sie alle um mich herum, weil sie mir so viel Freude bringen. Sie sind jung und sie bringen so viel positive Freude in mein Leben. Sie wissen, wenn ich müde bin und sprechen mir Mut zu; meine Tochter umarmt mich und hält mich dann einen Augenblick in ihren Armen….
http://www.whitneyhouston.com/de


Alle Tour Termine f. Deutschland/Schweiz

live am 14. April in Nottingham