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06. 06. 2005 Nürnberg Rock Im Park Festival
03.
06.2005 München Garage
VAIN
Es
gibt eine Sache, wo ich mich von jeher gefragt habe,- was machen die
Amis und Engländer anders als wir? Etwa, dass eine Rock’n’Roll
Performance bei jenen pfiffig, energiegeladen, schwungvoll und ... wie
sagt man so schön.... straight between the eyes – wirkt. Und bei
unseren Pantoffel – Helden der hardrockenden Zunft (...will’s jetzt
mal nicht komplett verallgemeinern) macht es oft eher den Eindruck, als
ob der Heavy Metal am Spazierstock geht, - zumindest was die physische
Beweglichkeit angeht. Ist doch so, oder?!
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27. 05.
2005 München Metropolis
Thunder
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Jawohl, schlagt mich tot, - ich geb’s ja zu, ich hab die Supportband
wieder mal schmählichst ignoriert. Aber dieses Mal gar nicht mal
absichtlich sondern einfach aus der simplen Tatsache heraus, dass ich
diesen Hochofen keine Hundertstel Sekunde vor dem Startschuss zu Thunder
betreten hätte. Denn die Gefahr einem fünfdimensionalen Hitzekoller zu
erliegen samt Sonnenstich durch leicht zusätzlich wärmende
Scheinwerferbestrahlung liegt förmlich in den Schwingungen der
rauchgeschwängerten Metropolis - Atmosphäre. Oder liegt es einfach nur
an altersbedingter Empfindlichkeit meinerseits. – Auch egal......
Thunder
– kamen – spielten und siegten.... und das von der ersten Minute
weg. Nun gut, lange genug hat’s ja gedauert, bis sich die Herren
wieder entschlossen haben, noch einmal das Wiegenlied zur „Dirty
Love“ aufleben zu lassen. Und seien wir mal ehrlich. Das ist, neben
einiger kleineren Hits, nach wie vor das Aushängeschild der Londoner.
– Wird auch schön, - wie sich’s gehört, - bis zum Schluss
aufbehalten. Sozusagen als kleiner Bonus mit Sahnehäubchen. – Auf
letzteres komm ich dann noch zu sprechen. Anway,
- verlernt haben’s jedenfalls nichts die Brüder, - im Gegenteil, mir
kommt eher vor – je oller desto doller..... Himmel, Herrgott, der Zahn
der Zeit hat sie wahrlich etwas reifen lassen. Ich hab’ schließlich
den besten Vergleich, anhand der Taufe von Thunder, die ich anno
1988 hautnah am Geschehen mitten in London miterlebt hab.
Waren Luke , Danny und vor allem Harry damals noch nach dem
Motto: Tarzan jagt Jane – abenteuerlustig und rotzfrech, so sind sie
heute, doch alles in allem gesetzter und obendrein gestandene Familienväter.
Wassss... aber nicht heißt, dass sie live on stage nicht minder
energiegeladen sind wie zu den besten Zeiten. Fest steht, die Pause hat
ihnen gut getan, und der Ischias zwickt noch nicht. Da oben steht keine
abgehalfterte Rock’n’Roll Combo, die krampfhaft versucht, einen
Purzelbaum - Vibe zu
erzeugen. Im Gegenteil, das hier sind fünf gestandenen Mannsbilder, die
dank jahrelanger Erfahrung und Weiterentwicklung individueller Wurzeln
mit ihrer Musik nach wie vor den Nerv der Zeit treffen. Und sie hatten
und haben ein Geheimrezept: - nämlich Kommerz! Das was Thunder machen
ist Rockmusik für jedermann. Da tanzt der Opa genauso wie der Enkel,
und keiner fühlt sich benachteiligt. Hauptsache es geht ins Ohr und bleibt da drin auch 100%ig
stecken. Da stört kein langwieriges Gefrickel oder anderweitige übertriebene
Soli. Im Gegenteil, da jagt ein Gassenhauer den nächsten. Von „I Love
You ore Than Rock'n'Roll“ über „Love Walked In“ bis hin zum Cover von „Play That
Funky Music“. – ein Titel der gekonnt Rockmusik mit Funk kombiniert.
(im Original übrigens von Wild Cherry) und das sooo gut arrangiert,
dass ihnen diese Stilverbrüderung
keine Fliege, aber auch wirklich niemand hier drinnen in dieser
Sauna krumm nimmt. Wie sagt man so schön – Musik ist Musik...- egal
welche.... – Hauptsache sie ist gut. |
Das
hier ist der dritte und letzte Stint der ausverkauften Tour – Trilogie von Thunder in
Germany. Und es ist nur der Anfang, bzw. ein Start um anzutasten, ob sie
überhaupt noch erwünscht wären hierzulande, wie mir Luke Morley vor
dem Konzert noch gestanden hatte. Ich glaube, mit dem heutigen und
letzten Date haben sich jetzt auch die letzten Zweifel zerschlagen.
Somit dürfte der Triumphzug der Aida, - sorry von Thunder nur noch eine
Frage der Zeit sein. Ich, und nicht nur ich, hoff’s wenigstens. Ach
ja, von wegen Sahnehäubchen!!!... Dieses hat die Form einer
wohlproportionierten Blondine, die man heimlich still und leise vom
nebenan lokalisierten Tabledance - Club abkommandiert hatte, und just
bei der Zugabe „Dirty Love“ – wie sollte es anders sein, in die
Schlacht schickt. Mensch, ich möchte wirklich gern in exakt dem Moment
eine Nervenzelle in Frontmann Dannys Großhirnrinde gewesen sein um dessen
Gedankengang nachvollziehen zu können. Nun, die Überraschung ist ihm
allemal anzusehen. Und trotz inzwischen ergrauter Schläfen kann er sich
eines leicht rosagefärbten Teints nicht erwehren. Aber logisch.....
Erfahrung macht den Meister, und unser Rotkehlchen hat die Situation im
Nullkomma Nix wieder im Griff. – Sicher ist, es hat die ganze Show
noch zusätzlich um 150 Grad erhitzt und aufgewertet, und der Tabledance
Club hat eine exzellente Werbeeinschaltung erlebt. – (dank übereifriger Security war uns das knipsen des wahrscheinlich interessantesten Teils der Show leider verwehrt...) Fazit: Thunder haben später bedauert, dass es keine Pics. davon gibt !!!! Yep, Thunder haben meinen Segen im Jahre 2005. Gute solide Rockmusik für jedermann, zum mitsingen geeignet, und vor allem zeitlos. Ich bin felsenfest überzeugt, dass heute abend jede gottverdammte Seele hier drinnen im Metropolis Grill seine Barbeque - Party gefeiert hat und das ganz ohne Steak und Pfeffersauce. Und wir sind wunschlos happy.... ........nicht aber Luke, der hinterher noch mosert..... erst muss England noch Deutschland in der WM nächstes Jahr schlagen und dann Weltmeister werden..... und dann..... Shut up – so weit simma’ noch lange nicht.... schaut bitte auch ins Diary für Aftershow Pics. |