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04.07.2005 München Tollwood Festival
Peter Frampton

Oje, - last but not least, - zumindest für mich – was das Tollwood Festival angeht, - der große Peter Frampton – comes alive – zum 278sten Mal oder war’s das 279ste Mal seit 1975. Denn ehrlich gestanden, was anderes hatte der gute Mann nicht gemacht in seiner langjährigen Karriere. Oder sollte ich besser sagen, mit nichts anderem konnte er später diesen damaligen immensen Erfolg nachvollziehen. Aber dieser Success war so gewaltig, dass es sich eben gut und gerne noch 30 Jahre davon zehren ließ, und dies wahrscheinlich auch die nächsten 20 Jahre noch tut.

Wie auch immer.... Frampton ist hier, heute und am Tollwood Festival und gibt sich die Ehre samt seinen drei Mitstreitern. Und etwa 1.500 Anhänger warten gespannt auf  den Meister aller Klassen, der eher aussieht wie ein spießiger Hauptschullehrer mit einem gewissen Hang zum eigenen Geschlecht. Uihuihuih, so aufregend die Silhouette von Peterle ist, so aufregend ist auch seine Performance, zumindest was die erste dreiviertel Stunde angeht. Und dieser Meinung bin nicht nur ich. Auf gut deutsch, -  wäre ich nicht eifrig nebenbei damit beschäftigt, den Mainman von allen Seiten und in sämtlichen Variationen zu knipsen (Anm. die anderen sind für die Presse eher ohne Belang) dann wäre mir bereits nach den ersten Tönen der Fuß eingeschlafen, bzw. meine Armbanduhr hätte mehr Aufmerksamkeit bekommen als das Bühnenbild. Aber Hauptsache ich habe erst mal ca. 80 Fotos von Mr. Frampton, und frage mich hinterher wozu hab ich eigentlich überhaupt so viele gemacht – aber mit irgendwas muss sich der Mensch ja beschäftigen, wenn ihm langweilig ist.... Nein, nichts gegen seine Gitarrenkünste, die sind nach wie vor hervorragend. Aber die Präsenz, und auf die kommt es ja schließlich auch in einem hohen Maße drauf an, - die lässt ihn etwas verloren wirken da oben. – Irgendwie scheint Frampton das auch selbst zu spüren. Also schüttelt  er alsbald seinen großen und eben einzigen Trumpf aus dem Ärmel „Show Me The Way“. – Und genau hier wachen wir dann zum ersten Mal auf und singen lautstark mit.  Dann geht’s Schlag auf Schlag. „Baby I Love Your Way“ darf natürlich auf keinen Fall fehlen, genauso wie die über 15minütige Version von „Do I Feel Like I Do“, welches ja bekanntlich auf Vinyl eine ganze Seite ausfüllt.   Und logisch, - „I’m In You“ folgt selbstredend, - der größte Hit, den Peter Frampton jemals hatte, - übrigens nicht auf dem Album „Frampton Comes Alive“ enthalten. -

Wie auch immer, die Fans danken es ihm und zeigen lautstarke Resonanz. Und Peter hat Tränen in den Augen, zeigt sich sichtlich gerührt über soviel Zuneigung und gibt noch eine Zugabe drauf. – Yep, er will wieder kommen, meint er und schwärmt verklärt vom fantastischen Münchner Publikum.... Prost und Feierabend und I show myself the way straight nach Hause, denn mein verschlafener linker Fuß ist gerade wieder aufgewacht. Und verlangt nach Bewegungsradius.- Kurz und gut, - Sollte Lehrer Specht, äh...... ich meine Peter Frampton uns tatsächlich in Zukunft wieder einmal beehren, dann zeigt er uns halt den Weg zum 280sten Mal, oder 281..... ‚is’ ja auch schnurzegal.... Ich nehm’ mir jedenfalls dann einen Klappstuhl mit.- Bussi und –feel like I do... right now right here und Gute Nacht.
 




                                                                                                 
03. 07. 2005 München, Tollwood Festival
Gotthard

Okay, there we go again..... wie man so schön sagt! Gotthard einmal mehr, frisch gehäutet, neu verpackt, im alten Stil und mit herkömmlichen Drive. -
It’s Showtime – Boys, und das lassen sich die fünf, bzw. sechs Schweizer nicht zwei Mal sagen. Lipservice ist das Motto, und an das halten sich Steve Lee, Leo Leoni und Co. auch eisern. – Man will schließlich ein Produkt promoten, das,- zumindest hier in Germany bislang nur bescheiden angelaufen ist, glaubt man den nationalen Chartlisten. Aber die Konkurrenz ist groß und der Wettbewerb ein konstanter Kampf  innerhalb der Branche.

Was die solide Livearbeit angeht, kann jedenfalls niemand so schnell Gotthard ein A für ein O vormachen. Steves stimmliche Qualitäten scheinen sich im Lauf der Jahre zusehends zu perfektionieren, genauso wie sein Look; Hairstyle und das Gesamtcharisma. Unser kleiner Giftzwerg Leo stellt dagegen on stage sozusagen den Gegenpol dar, kreuzfidel, frech wie Oskar und fit wie ein Marathonläufer beim Hürdensprint in Sachen gitarren-technischer Schwerstarbeit. Der Rest hält sich eher im Hintergrund und stellt die Komplettierung des Gesamtbildes dar. – Sound: klar und nahezu perfekt inszeniert mit nur wenigen Schwachstellen. Licht. Eins A. Juhuuu, da kommt Freude auf bei der Fotografenzunft. Solche Schweinwerfer- und Rampenlicht Konditionen hätten wir gerne öfters. Es ist wahrlich eine helle Freude. Und alles könnte so schön sein. – Könnte, sage ich. Denn es gibt dann doch eine kleine Schwachstelle, die mich, und höchstwahrscheinlich auch einige andere anwesende Konzertbesucher leicht irritiert haben. Das Zauberwort heißt Setliste. Wie schon erwähnt, - klar „Lip Service“ hat Priorität auf dieser Tournee. Allerdings sollte man vielleicht die Songs dieses neuen Juwels nicht so intensiv zusammen pferchen auf einen Schlag, und vielmehr die Hits vergangener Tage besser in die Neulandschaft einstreuen. Denn seien wir mal ehrlich. An neue Töne muss sich jeder erstmal langsam gewöhnen, und auf die alten Gassenhauer wie „Mountain Mama“ etc. warten wir schließlich alle. Und wir mussten warten, denn eben diese Songs kürten erst das dritte Drittel der Show. Aber da dann alle auf einmal inklusive „Hush“ und „Mighty Quinn“. Und genau wegen dieser Konstellation  kam ab und zu ein leises Durchhänge-Gefühl auf  in der Allgemein-Atmosphäre des Konzertgeschehens.

 Soll aber jetzt bitte keine Kritik am Gesamtgeschehen sein. Denn dieses war durchaus beachtlich, - wie immer halt bei einer Gotthard Show. Und kaum ertönten die vertrauten Klänge war auch schon wieder alles vergeben und vergessen. – Nun, pfeif drauf, - Tatsache ist, Gotthard waren schon immer und sind nach wie vor eine Klasse-Liveband, die mit ihrem Konzept der kommerziellen Rockmusik den Nerv der Zeit und des allgemeinen Rock’n’Roll Feelings trifft. Das Finale stellt die neue Single dar, die Gott sei Dank – sag ich, keine Ballade ist, voll abrockt und vor allem im Ohr stecken bleibt. Und letzteres ist bekanntlich das Wichtigste. Denn in 5 oder 10 Jahre, wenn Gotthard dann immer noch unterwegs sein sollten, wollen wir gerade diesen Song als alten Gassenhauer hören.

So what’s up?! – Schenkt dieser Gruppe die notwendige Aufmerksamkeit, damit die Schwyzerlis die ihnen zustehende Resonanz und den Erfolg bekommen, der ihnen gebührt. – Sie haben’s verdammt noch mal verdient. Zumindest wir hier in München haben’s erkannt... Grüezi miteinand und auf wieda luagga........

                                                              
siehe auch Diary    &   noch mehr  Fotos 





                                                                                                   
01. 07. 2005 München, Metropolis
Rose Tattoo

                                              
Yep, .... und sie trinken noch immer kein Mineralwasser on stage, - sondern Bier und Johnny Walker – Black Label. Sie sind auch nach wie vor die lauteste und dreckigste  Hard Rock Truppe in the World..... Und ehrlich gestanden, ich hoffe, es bleibt noch sehr sehr lange so....

Unser Rumpelstitzchen Angry  hat nichts eingebüsst von seiner erotischen Aura, und Rose Tattoo waren, sind und bleiben für mich, und wahrscheinlich für so einige andere auch die ultimativste Rock’n’Roll Band in the World.
Verdammt noch mal, ich hab die Jungs von Down Under jetzt schon so oft live in concert gesehen, aber selten waren sie so gut wie hier und heute. – Und vor allem so fit. – Langsam glaube ich wirklich an so was wie einen zweiten Frühling. Die Midlife Crisis ist überwunden, und wir sind wieder jung. Und der Tanz auf Vulkan geht von neuem los, feuriger, heißer und gepfefferter als je zuvor. – Und das schönste ist: - die Musik kommt nie aus der Mode. Jedenfalls die, die Rose Tattoo produzieren und praktizieren. Wir flippen immer noch aus zu „Bad Boys of Love“ und warten hart auf „Rock’n’Roll Outlaw“. Ach scheiß drauf.... Angry kann machen was er will. Er windet sich, er dreht sich, er wringt sich aus und verliert dabei fast seine trendy Latzhose, die seitlich, dank fehlendem Knopf, Einblick in tiefere erotische Bereiche gewehrt, mit gewissen Mutmaßungen auf fehlende Unterbekleidung. - Aber andererseits doch nicht alles preis gibt (schade). Sicherheitsnadel heißt die Lösung, die sich aber  ab und zu versucht zu verdünnisieren. Ich.... äh wir haben da aber nichts dagegen, - im Gegenteil. Ich mein, - Rose Tattoo sind ansich schon eine Augenweide im wahrsten Sinn des Wortes mit all seinen Wand.... äh Hautmalereien, Steve und Bob inklusive, prost und wohl bekomms... Aber Angry Anderson ist und bleibt der ultimative Inbegriff  des Bad Boy of Rock’n’Roll.... – auch wenn er’s, unter uns gesagt, im normalen Leben eigentlich gar nicht ist... Aber auf der Bühne ticken die Uhren eben anders. Da oben steht Angry  - Gott, Zwerg Nase, Rumpelstitzchen, Kojak und Valentino in einem -  und trotzdem nur halt jener Bad Boy, der uns mitreißt, umhaut und uns einmal mehr überzeugt, dass der wirkliche Rock’n’Roll noch lange nicht tot ist. 

Wie schon erwähnt, die Midlife Crisis ist überwunden, und jetzt geht die Party erst richtig los, -  dirty und rotzfrech. -
Und ich kann Euch versichern, wenn Ihr Rose Tattoo einmal gesehen habt, dann wisst Ihr endgültig, was der Inbegriff dieser Lebensphilosophie ist. – Laut, straight , wie gesagt -  dirty, und als Export from down Under, - die Väter von AC/DC, -
.... und that’s it,-....... what Rock’n’Roll is all about!  Nicht mehr und nicht weniger...  – Danke für die neuerliche Erkenntnis, und danke für.... – nun ich komm drauf zurück Angry.....

noch mehr Fotos hier   
                                                                                  
                                                                                                  
see also Diary
                                                                                                
                                                                                                

& last but not least .... eine ausführliche Story über Rose Tattoo findet Ihr

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