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“Wir machen zwar Heavy
Metal Musik, aber wir sind definitiv nicht Heavy Metal“. Und allein für
diesen Satz, heute Abend nach der Show, liebe ich Dich schon, Hansi Kürsch.
Nein, im Ernst, - alles was an den Jungs hier Heavy Metal ist, - visuell
und auch charakterlich gesehen, vertreten allenfalls noch die langen Haare,
und die werden bereits etwas dünne. Aber das war’s dann auch schon.
Musikalisch gesehen sind Blind Guardian allerdings ihrem Stil treu
geblieben und keinen Millimeter davon abgewichen. (Anm. auch so ein
Klischeesatz!) Obwohl ich gestehen
muss, dass die neue Single einen sehr kommerziellen Touch besitzt und
sogar im Ohr stecken bleibt. – Ohrwurm nennt man doch so
was....aber dafür ist es dann doch wiederum zu hart. Nicht so Blind Guardian. Sie verstehen es in sogenannten zwei Welten zu leben, die on stage und die off stage, und trotzdem sowohl das eine als auch das andere realistisch zu demonstrieren. – Eine regelrechte Ausnahmeerscheinung ohne negative Begleiterscheinungen in diesem Genre, wenn ich es mal so nennen darf. Und eine Ausnahmeerscheinung sind sie auch hier in München immer wieder. – Um mich , wie schon unzählige Male davor, zu wiederholen München war und ist kein guter Boden für Bands dieser Kategorie. Und die Durchschnittsbesucherzahl bei jenen Events beträgt in etwa zwischen 300 und 500 zahlenden Gästen, wenn überhaupt. Und wieder: ....
nicht so bei Blind Guardian. Da ist die Bude rappelvoll bis in den
hintersten Winkel mit ca. 2.000 Fans aus dem gesamten Stadtgebiet, sowie
dem nahen und entfernteren Umland. – Und da sag einer noch mal, es gäbe
zu wenig Hardrock Anhänger in Bayern. Die gibt es nämlich sehr wohl. Es
ist nur eine Frage der Innovation und vor allem - was die Leute aus ihren Löchern
lockt. – Vielleicht, weil
uns diese Band nur alle Jubeljahre einmal
beehrt, im Gegensatz zu Künstlern, die meinen, sie müssen drei Mal im
Jahr ihre Präsenz unter Beweis stellen. Und demzufolge leiden die Fans
der Blinden Wächter unter so was wie Entzugserscheinungen. – Es ist ja wie mit allem im Leben, was man zuviel hat, dessen wird man
leicht überdrüssig. |