180

for english Version 


.... haben nichts mit Schauspieler Steve McQueen zu tun, keine Sorge. Ob sie ihren Namen allerdings von jenem ehemaligen Hollywood-Superstar adoptiert haben, entzieht sich meiner Kenntnisnahme. Die einzige Gemeinsamkeit dürfte also der Namen bleiben, sowie die Tatsache, das alles Gute von ob.... pardon – von England kommt. In unserem Fall, genauer gesagt, aus Brighton on Sea an der Südküste Großbritanniens, das vor allem wegen seines beliebten Vergnügungs Pier bekannt ist.
McQueen – das sind Leah Duors (Voc), Hayley Cramer (Drums), Cat The Casanova (Git) und Gina Collins (Bass). Vier Girls die ausgezogen sind um wieder einmal die ach so harte Männer-Domäne des Heavy Metals in ihren Grundfesten zu erschüttern, und um zu beweisen, dass auch das schwache Geschlecht durchaus in der Lage ist mittels dieser Musik alles nieder zu knüppeln, was sich ihnen in den Weg stellt. – Und mein Gott, das tun sie auch. Wer hätte das gedacht. Visuell wirkt das Kleeblatt ja eher noch harmlos und hübsch anzuschauen. Aber wehe wenn sie los legen. Da bleibt kein (Männer) Herz im Rhythmus und lässt sich über den Haufen wirbeln. – Die Truppe um die wasserstoffblonde Fronthexe Leah bläst auch dem stärksten Herrn der Schöpfung den Wind aus den Segeln. Und das jetzt zum ersten Mal auch in Germany. 2003 haben sich Girls gegründet und wurden prompt vom englischen Label Demolition Records unter deren Fittiche genommen. Man spielte sich als Support von Juliette & The Licks und den Foo Fighters, um nur einige zu nennen, sprichwörtlich den Arsch auf, um so die notwendige Reputation zu erzielen. Haben sie auch, nicht zuletzt durch eben den Umstand, dass sie eine reine Frauenband sind, was ja nicht allzu häufig vorkommt im Genre.

Am 22. Januar 2007, als gerade mal vor ein paar Wochen ist ihr Debütalbum ‚Break The Silence’ erschienen. Und McQueen sind zu ihrer ersten eigenen Clubtour aufgebrochen, u.a. nach good old Germany. Übrigens vor kurzem spielten sie in Vietnam in Ho Chi Minh City beim sogenannten Unite Festival, und der Zuspruch schien mehr als groß gewesen zu sein. (siehe hier) Nun ganz so enthusiastisch haben sich die Rockfans in Deutschland nicht gegeben. Aber dies kann man auch auf die typisch germanische Mentalität, - nach dem Motto: was der Bauer nicht kennt, frisst er nun mal nicht, - zurückführen. Hier in München ist der Band auch noch das besondere Pech hold, das just am selben Abend 1) ein populäres Fußballspiel im TV übertragen wird, und 2) ein anderer populärer Künstler zeitgleich in der Stadt auftritt. Und diesen hat die allgemeine Presse allen Anscheins nach eindeutig bevorzugt.
Im Endeffekt sind es dann so in etwa 100 neugierige Rockmusikfans, (hauptsächliche männliche,- versteht sich)  die sich herab gelassen haben, die Girls auszukundschaften. -

Und sie werden prompt belohnt, so wie schon oben beschrieben. Hard Rock’n’Roll mit einer unheimlichen Power vorgetragen. Alle Achtung, vor allem die Schlagzeugerin Hayley Cramer beeindruckt nicht nur mich mit einer Energie, die einem Starkstrom Schub gleich kommt. Ohne Schmarrn, aber ich habe selten eine Frau erlebt, die mit soviel Kraft und Brutalität auf ihr Instrument eindrischt, um Längen härter als so mancher ihrer männlichen Kollegen. Dabei ist die Frau schlank und rank wie eine Gerte und nicht unbedingt ein Muskel-Protz-Paket. Die Bewegungen von Frontfrau Leah hingegen erinnern mich leicht entfernt ein wenig an Marilyn Manson on stage. Sie spiegelt eine Mischung aus Sex meets Sado-Flair und Girlie Image wider, das kein Pardon kennt. Sie fordert die Fans zu - one more drink - auf  und holt besonders die Herrn der Schöpfung aus der letzten Reserve. Setlist ist gleich aktuelles Album, und demzufolge ist nach einer Stunde Zapfenstreich. Leider etwas kurz das Spektakel, aber erstens ist im Augenblick nicht mehr Material vorhanden, und zweitens lässt die absolute Verausgabung der Mädels keine Verlängerung zu. Es ist so schon ein kleines Wunder, dass sie bei dem Höllenzauber überhaupt so lange, und ohne Schwächen zu zeigen, bis zum Finale durchhalten. Fazit dieses Einstands ist die Erkenntnis, dass die Musik ansich jetzt nicht unbedingt das non plus ultra des Heavyrocks ist, aber dank des visuellen Aspekts und der energiegeladenen Darbietung, ein abwechslungsreiches und amüsantes Erlebnis darstellt. Ich wünsche ihnen jedenfalls weiterhin viel Glück und Erfolg sich im Dschungel dieses großteils maskulinen  Genre  durchzusetzen. Off we go und – Frauen an die Macht! Gleichberechtigung für Alle :-)))

http://www.mcqueenmusic.com/