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.... kennen wahrscheinlich viele von Euch nicht oder nicht mehr. Dabei gibt es die walisischen Progressiv-Rocker bereits seit 1968, und sie haben unzählige Alben veröffentlicht mit noch mehr bemerkenswerten Songs, wobei gerade die Nummer ‚Erotica’ im Jahr 1969 für Aufsehen sorgte, in welcher ein angedeuteter Orgasmus zu hören ist. Für die damalige Zeit ein Skandal, obwohl die sexuelle Revolution gerade begonnen hatte. Gegründet wurden Man von Micky Jones: Guitar, Vocals , Clive John: Keyboards, Ray Williams: Bass und Jeff Jones: Drums. Allerdings gibt es kaum eine Rockband, bei der es so viele freiwillige und unfreiwillige Line Up Wechsel gegeben hat, wie bei Man. Heute ist von den Urgesteinen keiner mehr dabei, wohl aber Martin Ace, der seit Menschengedenken mit von der Partie ist und fast schon als Original gilt. Ferner ist da sein Sohn Josh Ace, der gerade mal 18 Jahre zählt, aber ein durchaus hoffnungsvolles Talent zu sein scheint. George Jones, der Sohn von Band Gründer Mickey Jones hat den Platz seines Vaters eingenommen, da dieser schwer krank, nicht mehr in der Lage ist, live zu spielen. Und last but not least sitzt am Schlagzeug Bob Richards, der auch noch bei so einigen anderen Bands (z:B. Shy) die Schlagstöcke bedient. – Man könnte also MAN 2007 als fast komplett neue Band bezeichnen, hervorgegangen aus der nächsten Generation, die das Erbe ihrer Väter weiter tragen. Ich
habe MAN bereits zwei Mal live gesehen in der Vergangenheit, einmal in den
Achtzigern und Anfang der Neunziger. Und sie klingen heute gar nicht mal
so viel anders wie damals. Komplizierte Klangstrukturen, die sich mit eingängigen
Beats up abwechseln, und zum mitwippen animieren. Die Rollen innerhalb der
Gruppe sind gut verteilt. Und jeder, ausgenommen Schlagzeug, übernimmt
von Zeit zu Zeit die Frontshouter Rolle. Ein Manko gibt es aber dann doch.
Die Lautstärke ist überdimensional, und der Club im Village in Habach
wird in seinen Grundfesten erschüttert. Das ist tatsächlich etwas zuviel
des Guten, und so mancher Gast von den gerade Mal 80 Leuten sucht
zwischenzeitlich das Weite, um seine Ohren wieder zu erholen. Neben den
Klassikern wird selbstredend das aktuelle Album ‚Diamonds
And Coal’ vorgestellt, das im vergangenen Jahr erschienen ist.
Musikalisch mit
Sicherheit nicht übel, fehlt mir trotzdem irgendwie die Seele bei dieser
Performance, das gewisse Etwas. Aber vielleicht kommt das auch nur durch
die örtliche Atmosphäre, in der der Bombastrock nicht wirklich zum
Ausdruck kommt – im Gegensatz zum Blues etc. |