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.... it is, what it is, but it ain’t what it used to be…..   eine Phrase die aus einem fantastischen Song, gleichbetitelt von Johnny Cash und The Highwaymen stammt. Und genau dieser Zungenbrecher ist mir spontan zu Foreigner 2007 eingefallen.
Ein eigenartiges Gefühl ist es schon, wenn man diese Band unter dem berühmten Pseudonym  einer Rocklegende up on stage werkeln sieht. Vor allem wenn man ‚Foreigner’ in der Vergangenheit schon mehrmals live erlebt hat und zudem deren Hauptakteure Mick Jones und Lou Gramm relativ gut persönlich kennt.
Nein, man kann tatsächlich nicht meckern über die derzeitige Konstellation von Foreigner. Sie sind gut, sehr gut sogar, wahrscheinlich – live sogar besser als jemals zuvor.


Tollwood Fotopässe haben in der Regel 
DIN A 4 Format auf weißem Papier


Supportband ist mir leider entgangen


Yep, ich kann es ihm aus 10 km Entfernung ansehen, dieses siegessichere Leuchten in den Augen. Mick Jones strahlt ein enormes Selbstbewusstsein und Siegessicherheit aus. Und er sieht mit seinen, immerhin 62 Lenzen, besser aus als zu manch früherem Lebensabschnitt. Die Midlife Crisis ist anscheinend überwunden, und der 3.Frühling hat eben erst begonnen. Mick geht mit positiven Chancen und Voraussetzungen in den dritten Anlauf von Foreigner. Einer dieser Trümpfe heißt – immenses Hitpotential im Background, der zweite nennt sich Kelly Hansen, Jason Bonham, Jeff Pilson, 
Jeff
Jacobs und Thom Gimbel. Das sind allesamt hervorragende Musiker und Stage Performer.

Kurz und gut es klingt gut, und es könnte alles so schön sein. Aber was ist das für eine Band, die sich da Foreigner nennt, auf Grund der Tatsache, dass eben Mick Jones die Namensrechte besitzt. Er, der anno dazumal 1976 die Band zusammen mit Lou Gramm, Ian McDonald, Dennis Elliot, Al Greenwood und Ed Gagliardi gegründet hatte. Etliche Höhen und einige Tiefen zogen sich durch die Bandhistory der englisch-amerikanischen Rockband. Das fängt bei den zahlreichen Hitsingles an und führt über den zwischenzeitlichen Ausstieg von Lou Gramm, für den 1991 ein gewisser Johnny Edwards kam. Aber nach nur einer Scheibe ‚Unusual Heat’, war die Sache wieder vom Tisch. Und Lou Gramm war back again. Mr. Moonlight’ erschien. Nachdem Lou Gramm eine schwere Hirntumorerkrankung überstanden hat und wieder erfolgreich mit Foreigner durch die USA getourt war, trennte er sich ein zweites Mal von der Band, um an seiner Solo-Karriere zu arbeiten. Danach das große Fragezeichen, wie geht es weiter und geht es überhaupt weiter. 2005 formiert Mick Jones eine komplett neue Band um sich und rafft sich noch einmal auf . And there we are……

Foreigner 2007  versuchen einer Legende eine neue Seele einzuverleiben. Und diese Seele liegt in ‚Urgent’, ‚Double Vision’, ‚Hot Blooded’, Jukebox Hero’, meinem favorite Song 'Head Games' und vielen anderen, ach so bekannten Gassenhauern – im wahrsten Sinn des Wortes. Und genau wegen dieser Songs, die man so schön mitgröhlen kann, sind heute auf dem Tollwood auch weit mehr als 4.000 Zuschauer erschienen. In der Tat handelt es sich bei diesem Event um das bestbesuchteste Konzert auf dem Sommer Tollwood 2007. – Mit ‚Double Vision’ erfolgt auch der Einstieg in ein impulsives Intermezzo, dessen Energieschub vor allem Kelly Hanson zu verdanken ist.


Die Songtitel etwas verdeutscht & veräppelt

Dem guten Mann liegt das Entertainment im Blut, und er gibt sozusagen alles, wie man so schön banal zu sagen pflegt. Dabei geht’s ihm angeblich an diesem Tag gesundheitlich alles andere als gut. Aber er ist ein Profi und lässt sich weder ein Augenzwinkern noch einen krummen Daumen anmerken. Abwechselnd mit Urgestein Mick Jones bewegt sich der ehemalige Hurricane Sänger im Rampenlicht, mal weniger mal mehr und klettert zwischendurch sogar an der Verstrebung bis fast unter die Decke des Zelts.


Bassist Jeff Pilsen kennt so mancher unter uns noch von Dokken aus den 80er Jahren. Und auch mit Jason Bonham hat sich Mick Jones ein nicht unbeschriebenes Blatt an Land gezogen. Klar profitiert der Junior vom großen Namen seines Vaters Jon Bonham und Led Zeppelin. Aber inzwischen hat er sich selbst profiliert als brillanter Schlagzeuger und abgenabelt von Daddys Schatten. -
Nein, man kann sich wirklich nicht beklagen. Da oben steht eine großartige Rockband, die hervorragendes Liedgut zum Besten gibt und dieses perfekt performt. Und das Publikum zeigt sich begeistert, so begeistert, dass es fast jeden Song mitsingt. Die Stimmung ist großartig, und eine einzige große Party beherrscht die Szenerie. Auch ich bin der Meinung, dass das hier ein absolut Klasse-Konzert ist mit allem drum und dran, und man für sein Geld mehr als gut bedient wird. Hier geht bestimmt jeder hochzufrieden nach Hause und nimmt eventuell noch den schwungvollen Nachhall mit, mit dem Vorsatz, sich doch wieder mal eine Foreigner Platte anzuhören oder gar zu besorgen.
Ein fantastisches Stell Dich ein, dem viel Lob gebührt – fürwahr und ohne Übertreibung.
Nur......es gibt da eine kitzekleine Nebensächlichkeit, die ich trotzdem beanstande.....
Das hier ist alles vorhin aufgezählte in positivem Sinn, aber........
es ist - ‚nicht’ Foreigner !
                                                                                                                   http://www.foreigneronline.com/
Wie Highwaymen schon sagten: ....


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