295


Ich nehme  es jetzt gleich mal vorne weg, ich werde hier nicht so viele Worte verlieren wie sonst immer, -  über dieses Event. Erstens sind auf Musicmirror bereits mindestens drei Live Reviews über HIM zu finden, und zweitens war die Supportband ‚Paradise Lost’ erst Ende September in München im Backstage zu Gast und haben dort eine Headliner Show gespielt. (ausführliche Review hier) Also fasse ich mich diesmal kurz und lasse lieber ein paar Bilder mehr sprechen.
Fakt ist, dass unsere Elserhalle als ausverkauft gilt, meiner Meinung nach, aber sogar überfüllt ist. Auf gut deutsch - es geht rein gar nichts mehr. Und nach der üblichen knipserei vorne im Pit, sehe ich den Großteil des Spektakels von außerhalb der geöffneten Hallentür. Ans allgemeine Rauchverbot hält sich auch nur wer selig ist und wird zwischendurch immer wieder buchstäblich an die frische Luft gesetzt. Nur sind der Smoking-Sünder viel zu viele und unkontrollierbar auf die komplette Halle verteilt. Hoffentlich gibt das nicht noch mal ein böses Erwachen für den Veranstalter, wenn da nicht zukünftig strenger durchgegriffen wird.

Wie gesagt, zu Paradise Lost, den Erfindern des Gothic-Metals  will ich nicht mehr viel hinzufügen zur damaligen Review, außer, dass man halt, so wie jetzt und diesmal als Support nicht so impressiv rüber kommt als wie das letzte Mal als Mainact. Und das insbesondere  bei einem Publikum, das fast ausschließlich auf den Suppenkaspar des Headliners konzentriert ist. Und es liegt förmlich in der Luft, dass Sänger Nick Holmes mehr als nur angepisst ist. Irgendwie verständlich...
Andererseits war sowas ja von vorne herein klar.... also so what - ?! 

http://paradiselost.co.uk/



Bei allen finnischen Elchkühen, aber langsam wird mir unheimlich, wenn ich mir da anschaue, wie sehr sich die Jugend bei den diversen Bands fast immer auf eine einzige Figur fixieren. Und schon rein überhaupt nicht will es mir in den Schädel gehen, wie man auf dieses zaundürre, kettenrauchende  Mützen-Nachtgespenst von HIM abfahren kann, dessen Neigung zu Jägermeister und Co. nur allzu bekannt ist – erotisch-tiefe Stimme hin oder her.....Ville Valo – Superstar, und sein Duett zusammen mit Uschi Obermeier Darstellerin Natalia Avelon aus dem Film ‚Das Wilde Leben’, zum Cover von ‚Summer Wine’ hat er noch eins drauf gesetzt. Das eigentlich tragische ist, dass die meisten Youngsters und Fans von Ville gar nicht wissen, dass der Song oder auch z.B.  H.I.M.’s ‚Wicked Games’gar nicht von ihm/ihnen selbst sind im Original. (Anm.: mit Summer Wine hatte Lee Hazlewood – Gott hab ihn selig – und Nancy Sinatra anno 1967 ihren großen Wurf, und Chris Isaak trumpfte 1989 mit Wicked Games aus seinem Album Heart Shaped World auf.). Aber gut, woher sollen sie’s auch wissen, all die Küken unter den vielen HIM Fans, die anno dazumal z.T. noch mit den Störchen flogen.






Festzustellen ist jedenfalls, dass Ville diesmal etwas konstanter ist in der Vertikalen verharrt, und nicht wie die letzten Male wie ein Schiffskutter im Auge des Taifuns hin und her schwankt. Es steht auch kein Jägermeister Fass auf der Bühne, sondern lediglich einige Flaschen Mineralwasser und Bier. Einzige Anzeichen von Schwäche sind das verkrampft wirkende Festklammern am Mikroständer. Und Rauchverbot scheints für Ville erst recht keines zu geben. Mal schaun, wohin das noch führt!!!
Abgesehen davon ziehen HIM ihre Show wie gewohnt durch, allerdings mit der extravaganten Länge von über 2 Stunden. Besonders die Leadgitarre sticht hervor dank ihrer ausgezeichneten Virtuosität.  Alle Achtung, Villes Kondition hat sich jedenfalls um einiges verbessert. -   Programmlich wechseln sich frühere Hits und Songs vom aktuellen und sechsten Album ‚Venus Doom’ ab. (siehe Setlist) 


statt Jägermeister jetzt Aqua Minerale -
na ja, zumindest on stage

Und die Aura der wandelnden Plakatsäule (was die Tattoos betrifft)  samt Mütze und Glimstengel tut letztendlich das ihrige, um auch dieses HIM Konzert zu einem Erfolg werden zu lassen. Ob Dark- oder wie die Band es selbst bezeichnet: Love Metal, is’ ja auch egal....  Fest steht, die Finnen werden sich mit jedem weiteren Auftritt noch mehr Freunde schaffen und spielen nächstes Mal bestimmt in der Tonhalle oder gar im Zenith. -
Noch eine Coverversion mehr oder einen weiteren eigenen Beitrag zu einem Movie wie ‚Resident Evil – Die Apocalypse’ oder ‚
The 13th Floor’  und der Hype fließt gänzlich über.... zumindest solange wie es Ville Valo noch gibt  http://www.heartagram.com/


Die Finnen haben wohl noch nicht gecheckt, dass hier Rauchverbot herrscht....