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There we go again.... is’ ja noch nicht so lange her, seit die deutschen Gothic Metaller von Crematory im selben Venue aufgegeigt haben, und das sogar mit dem selben Supportact Atargatis aus Regensburg. Damals habe ich schon ausführlich über Onkel Heinrich a.k.a. Markus Jüllich und Co. berichtet (hier). Jener absolute Prototyp eines Heavy Metallers, mit des erotischsten Beinen seit Marlene Dietrich, sitzt übrigens immer noch eifrig hinterm Schlagzeug. Einzige Veränderung ist bei beiden Gute-Laune-Kapellen jeweils eine neue Scheibe. Bei Atargatis war das bereits im vergangenen Jahr die CD Nova, und bei Crematory, die gerade erst am 1. Feb. erschienene, Scheibe ‚Pray’. – So was gehört natürlich entsprechend promotet und da man sich ohnehin gut kennt, ist es kaum eine Frage, auch für die jetzige Tour wieder eine Zweckgemeinschaft zu bilden. - Leider hat sich seit dem letzten Mal, und das ist immerhin schon ein einhalb Jahre her, nicht viel verändert, was die Zuschaueranzahl betrifft. Und wiederum sind es gerade mal 150 verlorene Seelen, die sich da zum Tete’a’tete mit unseren Düster Rockern eingefunden haben. Bevor aber Atargatis und Crematory mit ihrem Kammerkonzert los legen, versucht noch die lokale Band ‚Beyond The Voyd’ für den nötigen Zündstoff zu sorgen, was aber eben nicht so einfach ist bei den wenigen Hansln hier. Und auch sie haben ein brandneues Teil am Start namens ‚Gloom Is A
Trip For Two’, - ihr insgesamt dritte Werk.Ich muss sofort gestehen,
wenn mehr als zwei Akteure auftreten, passiert es mir immer wieder, dass
ich dann einen zum Teil, oder gar ganz verpasse. In diesem Fall komme ich
gerade noch rechtzeitig um noch schnell ein paar fotografische
Impressionen fest zu halten. Urteil erlaube ich mir aber diesbezüglich
keines. Dazu hat einfach die Zeit nicht mehr gereicht. http://www.beyondthevoid.de/ er visuelle Aspekt zieht umgehend alle Konzertbesucher magnetisch nach
vorne. War es vorhin noch relativ leer vor dem Altar, so sind die Logenplätze
jetzt ausnahmslos besetzt, hauptsächlich mit männlicher Klientee. Und
unser Rotschopf unterlässt nichts, um den Herren der Schöpfung da unten,
noch mehr Zunder unterm A... zu streuen. Klein aber oho, so lässt sie
sich am besten beschreiben, ein hübscher Pu.... äh Kobold mit dem Schalk
im Nacken und einer sehr guten Stimme, die sich wie der Zuckerguss zu Lord
Lornholds Metal Bariton ausnimmt. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Und
Atargatis, die Götter der metallischen Fruchtbarkeit, sind beileibe nicht
die ersten, die dies propagandieren. Für ein Duett zwischendurch gesellt
sich Crematory’s
Sechs Saiten Akrobat zu Steph on stage und gibt der Performance zusätzlich
ein gewisses Extra. – Zurück gepfiffen werden die Oberpfälzer nochmal
für eine Zulage, und damit endet der neuerliche Hexentanz mit Fidel,
Charme und roten Haaren..... und einem satten Remie’ Zerberus würde ihm auf der Stelle mit eingezogenem Schweif seinen Job als Türsteher am Höllenportal überlassen, würd’ jener es drauf anlegen. Tut dieser aber Gott sei’s getrommelt und gepfiffen nicht. Ihm genügen die Bühnenbretter, die er mit seiner Erscheinung zum Großteil in Beschlag nimmt. Begleitet wird er nach wie vor von Polux und Castus, bzw. Matthias Hechler (Git) und Harald Heine (Bass), wollte ich natürlich sagen. Im Hintergrund mischt Katrin Jüllich am Keyboard mit und, der bereits oben erwähnte Onkel Heinrich, a.k.a. Markus Jüllich. (Anm. Onkel Heinrich deshalb, weil er einfach an einen solchen erinnert mit seiner gemütlich-imposanten Erscheinung). Die Pforte zur Unterwelt hat sich eben erst geöffnet und bittet zum abwechslungsreichen Kaffeekränzchen samt Abendgebet. Pray ist die Devise, und das, meine Freunde der gotischen Mystik, tun wir mit der gesamten Inbrunst des metallischen Vater Unsers samt einem ehrerbietigen Amen. Die einzelnen Strophen sind auf der Setliste verewigt und werden beinhart durch geackert mit der gnadenlosen Brutalität unschuldiger Headbanger Spezialisten nach dem Motto: back to the Roots. – Eine Coverversion macht noch keinen Sommer, aber immerhin den
Mittelteil der Zugabe. Und jene ist so abgedreht, dass sie nur bei genauem
Hinhören mit dem Original in Verbindung gebracht wird. Mich würde mal
interessieren, was Andrew Eldritch zu dieser faschierten Version seines
Klassikers Temple Of Love poltern würde. Aber dazu wird es wohl kaum
kommen. Macht nix, wir lassen den Hochofen hier wieder langsam verglühen
und danken im nachhinein für das Verbrennen älterer Holzscheite und dem
neuen Kerosin von Pray, und das ganz ohne fahlen Nachgeruch... |