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Okay, schon wieder Alter Bridge, werden so einige von Euch jetzt denken. Waren doch Myles Kennedy und Co. eben erst im vergangenen Februar hier in München, allerdings im kleineren Backstage Werk. Damals ging ich hin, weil ich einen Fotoauftrag hatte, ohne die leiseste Ahnung was mich da erwartet, denn ich kannte die Band bis dato nur vom Hören-Sagen und ihren größten Hits. Heute gehe ich hin, weil ich damals schlichtweg und restlos begeistert war von einer stilistischen Variante der Rockmusik, mit er ich eigentlich nicht allzu viel am Hut habe. Aber Alter Bridge haben mich eines besseren belehrt. Denn der Alternative Rock, den diese Truppe fabriziert, ist schlicht und ergreifend Weltklasse. Ich verliere diesmal auch gar nicht viel Worte zur Band selbst. Das könnt Ihr auch nochmal in der Review vom Februar nachlesen, und es gibt nicht viel zum damaligen Enthusiasmus hinzuzufügen. Das aktuelle Album ist immer noch ‚Blackbird’, und das Line up der Band hat sich ebenfalls nicht verändert in der kurzen Zeitspanne. Aber es mag wohl die äußerst positive Resonanz der letzten Konzertreise gewesen sein, die Alter Bridge veranlasst haben, noch ein zweites Mal in diesem Jahr zurück zu kehren. Und auch diesmal gilt die Devise – ausverkauft, und das in der wesentlich größeren Tonhalle. Sprich die Besucherzahl hat sich seit dem Februar Besuch verdoppelt auf etwa 2.500 Fans. Support kommt von der schottischen Independentband ‚Logan’, die übrigens nicht zum ersten Mal mit Alter Bridge unterwegs sind. Bereits 2005 begleiteten sie jene auf deren
Europa-Tour. Und spätestens seit sie im vergangenen Sommer im Vorprogramm
von Bon Jovi vor 40.000 Fans in Hampden Park in England aufgetreten sind,
gehören ‚Logan’ zu den heißesten neuen Acts aus und in Großbritannien. Tun sie aber natürlich mit vollem Einsatz und Elan, allen voran Myles Kennedy, der vor kurzem gar schon als Ersatz von Robert Plant bei Jimmy Page, John Paul Jones und Jason Bonham gesehen wurde. Das hat sich aber Gott sei Dank als Ente erwiesen. Die Mädels in der ersten Reihe bekommen, wie schon damals im Februar ein gefährliches Glitzern in den Augen und schmachten ihren Hero an wie einst Vivian Leigh ihren Clarke Gable in ‚Vom Winder Verweht’. Aber gut, im Prinzip ist es ja egal, in welcher Form die Fans ihren Künstler anhimmeln. Der Zweck der Sache wird so oder so erfüllt. – Man muss allerdings dazu sagen, dass Myles Kennedy über eine außerordentliche Bühnenpräsenz verfügt mit einem hohen Potential an Ausstrahlung und Charisma. Und er hat seine Anhänger in Null Komma Nix im Griff. Damit stellt er aber andererseits auch den Rest der Vereins ziemlich in den Hintergrund. Und der ist mit Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott Phillips keinesfalls zu verachten.
Das Zusammenspiel bei dieser Band klappt hervorragend, und der Black Bird erhebt seine Schwingen über die jubelnde Menge. Myles unterhält seine Zuhörer mit viel Charme und Witz und setzt Alter Bridges Musik mundgerecht um. Die Setliste ist sehr gut abgestimmt zwischen schnellen und langsameren Tönen und von Langatmigkeit kann absolut keine Rede sein. – Ich muss gestehen, ich war nie der überaus
große Verfechter dieser musikalischen Stilrichtung, wie bereits eingangs
erwähnt. Aber ich bin
aufgeschlossen und lasse mich immer wieder gern eines besseren belehren.
Auf gut deutsch, ich lehne etwas nicht von vorneherein ab, nur weil ich
mit einer Stilistik ansich nicht so viel am Hut habe. Und ich halte nach
wie vor fest an dem Grundsatz: Musik ist nur Musik. Und es gibt am Ende
nur zwei Arten davon – gute und schlechte. Und Alter Bridge gehören
definitiv zu den - "Sehr Guten. Zu guter Letzt präsentiert uns Myles noch
einen waschechten Blues, mit welchem er meine Aussage von vorhin nur noch
mal bestätigt... |
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