Nein, man kann diesen Mann nicht einfach nur als Keyboard Ersatz für
Jon Lord bei Deep Purple bezeichnen.
Das wäre ungerecht und stimmt auch gar nicht. Denn dieser, inzwischen
61jährige Ausnahme Musiker hat im Laufe seiner Karriere auf 69 Alben
mitgewirkt. Allerdings sind darunter nur 2 Soloscheiben zu finden.
Ansonsten zeigt die Bandbreite ein Spektrum mit Namen wie Ozzy Osbourne,
Rainbow, Gary Moore, Thin Lizzy und Whitesnake, um nur einige zu nennen,
bei deren Produktionen, Don Airey aktiv mitgewirkt hat.
Der Anlass zu dieser Solo-Tour ist nun eben das, gerade erschienene,
zweite Soloalbum ‚A Light In the Sky’.
Und die Zeit zwischen all den anstehenden Deep Purple Terminen wird
somit genützt, um eben jenes Teil der Öffentlichkeit live
vorzustellen. Und er hat auch noch eine illustre Schar an Musikern für
seine Begleitband, um sich geschart. Da wären Clive Bunker (Original
Drummer von Jethro Tull), Sänger Carl Sentance (Persian Risk/Krokus),
Bassist Laurence Cottle (Sabbath/Eric Clapton) und Gitarrist Rob Harris
(Jamiroquai). Es könnte alles so perfekt sein... Könnte sage ich...
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Denn die Tragik an der ganzen Sache ist,
dass dem Otto Normalkonsument, die Namen all dieser Herren, so gut wie
kein Begriff sind. Und sogar Don Aireys Ruf ist lediglich in Rockfan
Kreisen wirklich bekannt. Abgesehen von dem Umstand, dass ohnehin ein Überangebot
an Events und Konzerten herrscht, und der Tatsache, dass sich keiner 3
Eintrittskarten pro Woche leisten kann, dementsprechend ist auch die
Resonanz in Bezug auf diese Veranstaltung. Schätzungsweise haben sich
100 Freaks im Metropolis eingefunden, um sich von den Keyboard Künsten
Don Aireys in kleinem Rahmen zu überzeugen.
Ich selbst treffe erst nach ca. 45 Minuten ein, da ich vorher in der
Halle nebenan bei den Kaiser Chiefs und 2.000, zum Teil kreischenden
Teenies ein Photoshooting absolviert habe, und mir auch dort für eine
Weile einen Eindruck gemacht habe (siehe hier)
Aber ich denke, die verbleibende Stunde bei Mr.Airey und Co. genügt, um
hier nun ebenfalls noch einige Impressionen zu sammeln und ein paar
Bilder zu schießen. Der Unterschied zwischen hier und drüben ist, dass
bei Don Airey Gott sei Dank keine Foto Restriktion herrscht, und
man in Ruhe und ohne Hast und Eile seine Arbeit erledigen kann.
Nun, sagen wir mal so, zwei Soloalben genügen
nicht, um ein volles Programm zu absolvieren. Damit meine ich aber
weniger die Anzahl der Songs, sondern vielmehr geht es dabei um den
Wiedererkennungswert. Denn seien wir mal ehrlich, wie viele Don Airey
Solo-Songs kennen wir denn aus dem Stehgreif und können diese auch noch
nachpfeifen, zumal sie alle instrumental sind? Also mischt der Meistro
neu und alt miteinander ab. Und heraus kommt ein bunter Blumenstrauß,
der Smashhits von Deep Purple, Rainbow, Gary Moore u.a. enthält.
Einfach alles, wo Don Airey jemals mitgewirkt, oder sogar mitgeschrieben
hat. Aufgemischt wird das Ganze natürlich von einigen Soli, die das Können
jedes einzelnen Musikers hier heraus kehren. Und trotz der geringen Zuhörerschaft,
spürt man die Spielfreude, die von diesen Künstlern ausgeht. Es ist
schon ein rechter Jammer, dass jene Brillanz nur von so wenigen Freunden
guter Musik als solche geschätzt wird.
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Alle Clips live in München
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Ich persönlich muss gestehen, dass mir
so ein intimer Auftritt, der fast schon greifbar ist, wesentlich lieber
ist, als ein Megakonzert in einem Stadion, wo man die vorführende
Prominenz von weiter weg, noch nicht mal richtig spüren kann,
und der Sound oftmals verzerrt und schlecht klingt.
Abgeschlossen wird dieser, wirklich passable Einstand von Don Airey
& Friends mit einer energiegeladenen extended Version von Purples
‚Black Night’, während der auch die einzelnen Band Mitglieder
hervorgehoben und vorgestellt werden. Nein, man kann eigentlich nicht
meckern. Das hier war zwar jetzt nicht unbedingt ein Concerto was mich
aus den Birkenstock Sandalen katapultiert hat vor lauter Begeisterung.
Aber es war alles in allem eine solide Performance von einigen
exzellenten Musikern, denen es Spaß gemacht hat, mal weg von den großen
Arenen, in kleiner Clubatmosphäre aufzutreten. Und wir haben es mit
aller Ruhe und Gemütlichkeit hautnah genossen. Was will man mehr für
einen gemütlichen Rock’n’Roll Abend?!
http://www.donairey.com/
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