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Hier nochmal das Stadion
4 Tage vor dem großen Event

 




.....und das letzte Amen in der Kirche ist noch lange nicht gebetet, nachdem AC/DC bereits Ende März einen spektakulären Auftritt hier in München auf die Bretter der Olympiahalle gelegt hatten. Halleluja, geht’s uns Münchnern gut, dass wir das momentane Non Plus Ultra des Rock’n’Rolls gleich nochmal drauf gepfeffert kriegen, und diesmal noch eine Größenordnung weiter oben auf der Skala, nämlich im Olympiastadion. Genauso wie in der Halle damals, und überhaupt weltweit, war auch dieser Termin schneller ausverkauft, als Speedy Gonzales den Iron Man bewältigt, bzw. Angus den Catwalk.
Ca. 60.000 Freunde schöner Künste haben sich diesmal eingefunden, um entweder erneut, einmal mehr, nach langen Jahren wieder oder aus purer Neugier auf diesen Wahnsinn, das Spektakel zu erleben.
Ich muss gestehen, dass ich ansich nicht zu der Sorte von Musikfreaks gehöre, die sich eine Band gleich zwei Mal hintereinander in so kurzer Zeit ansieht. Aber genauso wie AC/DC eine Ausnahmeerscheinung ist und einen Ausnahmenzustand hervor ruft, so will ich denn auch hier eben eine Ausnahme machen und mir die zweitgrößte Rockband der Welt (gleich hinter den Rolling Stones) noch ein zweites Mal rein ziehen, nach dem Motto: das Gleiche noch einmal, aber in der XXL Version. -
Nun was soll ich sagen, wenn einmal alle Jubeljahre ein Open Air Event in München stattfindet, dann ist selbstverständlich Regen, Hagel und Gewitter vorher gesagt, so schon passiert im vergangenen Jahr bei Genesis und Bon Jovi. Als Glück im Unglück erweist sich später dann die Tatsache, dass diese Wetterprognose etwas verspätet erst gegen 22 Uhr eintrifft, dafür allerdings buchstäblich aus allen Kübel gießend. Hiermit ergeht ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter, der mir die Möglichkeit gibt, das Spektakel, sowohl in vorderster Front, als auch im überdachten Bereich zu erleben. Und die Nässe hat mich dann noch lediglich mit ein paar Tropfen auf dem Nach Hause Weg erwischt.

Los geht’s noch bei Tageslicht mit unserer Lokalmatadorin Claudia Cane, die versucht, das ca. halbvolle Stadion gegen 18.45 Uhr (siehe Curfew) in Stimmung zu bringen. Leider kann ich zu ihrem Auftritt nicht sehr viel hinzu fügen, da ich 1) etwas verspätet eingetroffen bin und 2) mich zu diesem Zeitpunkt noch viel zu weit weg befinde. Anhand der zwei mitgefilmten Liveclips könnt Ihr Euch aber so in etwa selbst ein Bild machen. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Frau Cane als Opener für AC/DC fungiert. Und man kann darüber denken was man will, aber alle Achtung: es heißt doch schon mal was, wenn man für AC/DC den Opener machen kann. 

Mehr Infos zu dieser Künstlerin findet man unter: http://myspace.com/canetheband


Zum zweiten Act ‚ der irischen Formation ‚The Answer’ habe ich dann Access in den vordersten Abschnitt in der Arena. Aber auch hier will ich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, denn ich habe die Band bereits in der Live Review vom 27.März in der Olympiahalle ausführlich beschrieben und kritisiert. Es sei nur noch einmal gesagt, dass The Answer die große Chance erhielten, AC/DC auf der kompletten Welttournee zu begleiten. Eine Chance, die sie hoffentlich hinterher zu  ihrem Vorteil nützen. Denn qualitativ stellt die Musik der Iren einen Lichtblick im, fast undurchdringbaren Dschungel von neuer Massenware dar. Die Reaktionen im Publikum sind auch diesmal wieder ziemlich unterschiedlich. Denn so einige AC/DC Fans können mit dem Mix – Led Zeppelin meets Hendrix und Co. und den Verrenkungen von Frontmann Cormac Neeson   nicht so viel anfangen.

Ich für meinen Teil stelle nur einmal mehr fest, dass The Answer  in einer kleineren Location eindeutig besser rüber kommen. Deshalb watch out. Denn ich bin mir sicher, nach Abschluss ihres Jobs bei AC/DC, wird es nicht so lange dauern, bis sie erneut bei uns einschlagen, - aber dann natürlich als Headliner, versteht sich.Hatte ich übrigens auch schon mal erwähnt.

http://www.theanswer.ie/


"Intro - Rock'n'Roll Train"

Und nach kurzer Pause rollt er auch schon wieder an der Rock’n’Roll Train, eingeleitet, so wie beim letzten Besuch, mittels Leinwand-Simulation. Allerdings muss ich gestehen, dass diese bombastische Einleitung in der kleineren Olympiahalle wesentlich eindrucksvoller rüber kam, als jetzt hier im überdimensional großen Rahmen des Stadions. Auch egal, denn die Euphorie obgleich dieser Rockexplosion ist wieder einmal grenzenlos. Ums zu verdeutlichen: ich bin der festen Überzeugung, wenn Angus da oben anfinge „Alle Meine Entchen“ zu spielen, dann ändert das rein gar nichts an der überschwänglichen Hysterie für, die doch schon etwas betagteren Herren.


"Hell Ain't A Bad Place"

Aber Moment mal... Alter schützt vor Fitness nicht. Und so verausgabt sich Mr.Young wie immer bis fast zum Herzstillstand in allen Fassetten seiner fragilen Figürlichkeit und verführt seine Gitarre zum brachialen Tete’a Tete’ mit sämtlichen AC/DC Riff, was das Programm zu bieten hat.
Ehrlich gestanden, der Ablauf, die Show und sogar die Bewegungen sind fast haargenau die gleichen wie beim letzten Mal vor 2 Monaten in der Halle. Und bis auf den Umstand, das die Setliste um zwei Songs erweitert wurde, könnte man tatsächlich den Eindruck gewinnen, dass es sich hierbei um ein sogenanntes De ja Vu handelt.


"Back In Black"


"Black Ice"

Auf gut Deutsch.... der liebe Gott hat einen Namen. Und der lautet AC/DC, ohne wenn und aber ....Und wenn unsere Helden hier noch 150 x die gleiche Leier runter orgeln, werden sie dennoch zelebriert, als wenn es kein Morgen mehr gibt.....


"The Jack"


"Hells Bells"


Whole Lotta Rosi
...und per big Screen auch für die hintersten Reihen - Angus in all seiner erotischen Herrlichkeit im Vollformat....  :-)))))

Der Catwalk ist etwas länger als in der Halle, und just als Angus den Weg darüber zum Turm (so wie in der Halle) lustwandelt, öffnen sich alle Himmelsschleusen, und seine Heiligkeit mit samt mindestens weiteren 50.000 Seelen werden im wahrsten Sinn des Wortes getauft und gesegnet.Wohl denen, die im überdachten Bereich sitzen. Allerdings muss ich zugeben, dass es schon ein besonderes Bild darstellt, wenn sich die Scheinwerfer mit dem Regen ein Duell liefern und mitten drin die Lichtgestalt von Angus auftaucht.

Abgesehen von den vielen Einlagen, die vor allem von Brian Johnson und Angus Young bestritten werden, habe ich noch immer den Eindruck, Bruder Malcolm braucht dringend eine Brotrinde zum knabbern, damit er nicht ganz vom Fleisch fällt. Der arme Wurm könnte einem bei seinem Anblick fast schon leid tun, wüsste man es nicht besser.

Zwei Stunden Glückseligkeit gehen dem Ende zu, und der Rock’n’Roll Train macht sich daran mit Donnergetöse aus etlichen Kanonen, die Station München wieder zu verlassen.


"Highway To Hell" - "For Those About To Rock"


"We Salute You"

The Day After....

Zurück bleiben 60.000 glücklich-zufriedene Fahrgäste, die keinen Cent ihres Zugtickets bereut haben. Allerdings habe ich und so einige andere auch, wieder einmal dazu gelernt, - bleibe nie bis zur letzten Minute bei einem Stadionkonzert, denn die Heimreise dauert dann eine halbe Ewigkeit. Nun gut, in diesem Fall habe ich das nicht mal bedauert....))  hier noch ein Artikel aus Münchner TZ vom Montag, 18.05. 2009
http://acdc.com                                                              
                                                                   
Hier gehts zum Live Bericht vom 27.03. 2009 in Olympiahalle in München

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