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Wetten, dass dreiviertel wenn
nicht sogar mehr, aller nicht englisch-sprechenden Fans, den Namen
dieser Band falsch aussprechen und betonen. Nein man spricht das y in
dem Fall nicht wie ‚ei’ aus sondern wie ü. Und man betont das
‚o’. Klaro, bedeutet das Wort auf deutsch soviel wie Schwindelei.
Aber in dem Fall ist es ein Eigennamen. Und Eigennamen liegen außerhalb
der Regeln. – Soviel zum allgemeinen Sprachunterricht. Und hier wären wir genau bei diesem Kaputzenmann, der am Tag zuvor noch ganz bescheiden im hinteren Teil der selbigen - ausverkauften Backstage Halle den Rhythmen der Backyard Babies gelauscht hatte, immer brav abgestützt auf sein Bierchen. Heute allerdings ticken die Uhren anders, und er steht selbst da oben im Mittelpunkt des Geschehens, - eines Geschehens, das verglichen mit dem der Band vom Vortag, buchstäblich nur noch als Urknall Revival bezeichnet werden kann. Und die lieben Kollegen der BYB verblassen wie Oberschüler eines Klosterinternats hinterm Ausbruch des Popokatapetls. Nun gut, andererseits kann man die musikalischen Stilistiken beider Bands nicht wirklich miteinander vergleichen. Also lassen wir das und wenden uns lieber dem tatsächlichen und momentanen Geschehen zu, das aus dem Vorglühen der lokalen bayerischen Rockband Dust Bolt besteht, aus dem Donnergrollen von Survivors Zero und last but not least der gewaltigen Eruption von Hypocrisy. Aber let’s start mit unseren Youngsters von Dust Bolt, die vielleicht einigen von uns noch unter dem Namen ‚Die Letzten’ bekannt sind. Dabei fällt
mir ein, ich hab’ ganz vergessen zu fragen, warum die Jungs eigentlich
ihren Namen in Dust Bolt umgeändert haben. Auch egal, denn mal
abgesehen vom Emblem hat sich ansich seit dem letzten Einstand im
September vergangenen Jahres als Support
von Napalm Death, nicht viel verändert.
http://www.myspace.com/dustbolt Finnen – klar doch!
Manchmal kommt mir wirklich vor, ohne Finnen in einem Heavy Metal
Band-Paket geht aber auch überhaupt rein gar nichts mehr. Das
ist wie die selbstverständliche Rauchwolke, die bei einer
Vulkaneruption nicht fehlen darf.
http://survivorszero.com/ Ergo: Zeit is’ worn... wie wir in Bayern zu sagen pflegen... Und hoffen wir mal, dass sich jetzt die ganze angestaute Lava mit einem riesigen Big Bang entlädt. Hmmmm... na ja, gestern beim Besuch der Backyard Babies war Klein Peter noch ganz zahm und friedlich – klar doch, das Bier schmeckt bei uns viel leckerer als in Schweden und billiger is’ es obendrein. Was will das Herz mehr an einem Evening off. – Aber jetzt simma wieder nüchtern und ready for Action.... very serious und hoch engagiert.... Und die, sonst so traurigen Augen bekommen einen eigenartigen Glanz... einen bösen und zwar sehr bösen.... – Und vom ersten Ton an bricht der Supervulkan mit der Kraft von mindestens 100 nuklearen Sprengköpfen aus und überschwemmt die mehr als ausverkaufte Backstage Halle mit einer Glut, die sprichwörtlich den berühmten Tanz auf dem Vulkan versinnbildlicht – Lebensgefahr mit inbegriffen, sofern man sich mitten drin im Moshpit befindet. 20jähriges Bestehen feiern Hypocrisy jetzt, und Peter Tägtgren, der im Prinzip Hypocrisy im großen und ganzen vekörpert, wird im Juni genau doppelt so alt. Ach ja, und eigentlich hat er sein Baby hier gar nicht mehr notwendig, so halten ihn sein Abyss Studio und sein Projekt Pain ganz schön in Trap. Aber, und das ist der Punkt – Hypocrisy haben in all den Jahren nichts von ihrer Popularität verloren. Deshalb wäre es doch eine Todsünde das Baby sterben zu lassen. Das hat auch Peter eingesehen. Und jetzt im Jahr 2010 brechen wir wieder mit aller Kraft aus und erschüttern die Zentrifuge des Death Metal Gestirns dieser Erde. – Was mir bei Hypocrisy so gut gefällt, ist mitnichten nur die, alles vereinnahmende Aura eines Herrn Tägtgren, sondern der Umstand, dass der Death Metal dieser Band eine tatsächliche Struktur hat. Wenn diese nicht so ultrahart wäre, dann würde ich bei einigen Tracks fast schon von Ohrwurm Qualitäten sprechen, - ohne dass ich jetzt sentimental werden würde. Als hervorragendes Beispiel nenne ich nur ‚Fire In the Sky’ – ein Klasse-Song. Und übrigens, ums zu betonen, - das alles jetzt wieder bei annehmbaren Akustikverhältnissen. Das einzige was ich etwas zu bemängeln habe, ist die Zeitdauer der Eruption, die sich auf gerade mal auf eine Stunde und ein paar Zerquetschte beläuft. Aber bei einem Band Paket das aus drei oder noch mehr Bands besteht, ist das eigentlich normal. Und... wie heißt es so schön? – In der Kürze liegt die Würze für das meiste jedenfalls :-)))). Fakt ist, die Supernova hat inklusive ihrer Gluthitze und Kraft das ihrige geleistet, sämtliche Kiddies hier flach zu legen inklusive des bösen Blicks vom King of Death Metal und Tracks wie ‚Valley Of The Damned’, ‚Eraser’, ‚Apocalypse, 4th Dimension’ und der finale Schlagabtausch, passend betitelt – ‚The Final Chapter’.
Abgesehen vom Umstand, dass Herr Tägtgren im wirklichen Leben gar nicht
so böse ist wie er vielleicht da oben aussieht, so entsprechen Hypocrisy, deren Musik und auch die Stageshow, so in etwa jedem Klischee, das
dieses Genre zu bieten hat.
Es bleiben nur noch zwei Dinge letztendlich zu sagen. Erstens: dass mir
keiner mehr Hypocrisy mit einem ei ausspricht und ja das o betont......
Und zweitens.... und das geht an Peter persönlich: lass bloß die Lava
nicht zu kalt werden.- Du weißt ja, das Bier ist hier immer noch
billiger als in Schweden. Und der Durst will schließlich gelöscht
werden - auch von uns :-)))) |
Weitere
Eindrücke gibts bei metalhammer.de
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